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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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der Kopf zum Körper lag, und die geöffneten, starren Augen ließen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß die rote Bess tot war.
    ***
    Ich war nur wenige Minuten zu spät gekommen, die entscheidenden Minuten.
    Eine Sirene schrillte, die Cops kamen. Sie wollten alles mögliche von mir wissen, aber ich hatte dazu einfach keine Zeit. Ich empfahl dem Sergeanten, die Mordkommission zu rufen. Dann ließ ich mir einen Handscheinwerfer geben und ging mit einem der Cops wieder hinauf zum Dachboden.
    Der Tote war ohne Zweifel ein Mexikaner. Bestätigt wurde das, als ich seine Taschen ausräumte und einen Führerschein auf den Namen Carlos Gomez fand. Er wohnte in der 13. Straße Nummer 336. Sein Beruf war als Vertreter angegeben.
    Außerdem trug er etwas über hundert Dollar bei sich und ein Zigarettenetui, das mit Reefers gefüllt war, ferner ein Döschen mit weißem Pulver, das ich, als ich ein paar Krümelchen auf der Zunge zergehen ließ, als Heroin erkannte.
    Mein erster Gedanke war natürlich Herreira. Den Burschen würde ich mir kaufen, und zwar sofort. Ich wartete auf die Mordkommission, die zehn Minuten später eintraf. Es war Leutnant Crosswing mit der Homicide Squad III. Ich erklärte ihm, was vorgefallen war, und stellte ihm einen schriftlichen Bericht in Aussicht. Im übrigen ersuchte ich darum, nichts zu unternehmen, ohne sich mit uns in Verbindung zu setzen.
    ***
    Um elf Uhr dreißig war ich in der 55. Straße. Am Gaslight Club war ein Scherengitter vorgeschoben, aber ich fand durch den Hausgang einen Weg, um hineinzugelangen. Es war nur der Pförtner da.
    Dieser Pförtner wollte komisch werden, und so zeigte ich ihm kurzerhand meinen blaugoldenen FBI.-Stern und den Durchsuchungsbefehl. Da wurde er klein und häßlich, verschwand im Handumdrehen und ward nicht mehr gesehen.
    Mein Ziel war der Raum hinter der Tür mit der Aufschrift: Manager.
    Die Tür war offen.
    Der Raum war dunkel, die Läden waren heruntergelassen. Ich griff nach dem Lichtschalter, fand ihn und knipste das Licht an.
    Ich befand mich in einem vornehm eingerichteten Büro. Der Schreibtisch war ein Prachtstück aus Teakholz, dahinter stand ein Schaukelstuhl aus dem gleichen Material. In der Ecke gab es einen Aktenschrank, dessen Inhalt, wie ich hoffte, aufschlußreich sein würde.
    Dann fing ich an zu stöbern. Auf dem Schreibtisch und in den Schubladen fand ich nur einen großen Haufen meist unbezahlter Rechnungen. Ich war ziemlich enttäuscht, als ich auf ein kleines, rechteckiges Stück Zeitungspapier stieß. Darauf stand nichts anderes als die Devisenkurse, und die waren bereits zwei Jahre alt. Also drehte ich das Papierchen um, und da blieb mir die Luft weg.
    Der Bursche, der mich da ansah, war ich selbst, mit Rotstift eingerahmt und mit der gedruckten. Erklärung: G.-man Jerry Cotton vom Federal Bureau of Investigation, der den sensationellen Fall löste, der unter der Bezeichnung Mord auf Tonband in der Öffentlichkeit bekannt wurde.
    Soso! Also hatte Mr. Herreira mich wahrscheinlich vom ersten Augenblick an erkannt. Vielleicht war es auch King Ned gewesen, der mir auf die Sprünge kam, und das erklärte die beiden Mordversuche auf mich, die mißglückt war en. Und das erklärte auch den leider geglückten Mord an Bess.
    Jetzt blieb nur noch der Aktenschrank übrig, und auf diesen setzte ich ganz besondere Hoffnungen. Aber zu meinem Pech hatte er ein Patentschloß, das eingeschnappt war ich überlegte mir gerade, was jetzt zu tun war — als mich etwas auf den Kopf traf und ich annehmen mußte, die Rocky Mountains seien mir auf den Schädel gefallen.
    Die Folge war, daß ich sanft entschlummerte und für einige Zeit ohnmächtig war.
    Als ich wieder zu mir kam, war ich steif wie ein Brett. Es war lausig kalt, und meine Unterlage schien hart und feucht zu sein.
    Im übrigen war ich verschnürt wie ein Postpaket und konnte mich so gut wie gar nicht bewegen. Mein Schädel brummte. Als ich es endlich fertigbekam, die Augendeckel hochzureißen, fand ich mich in einem Keller, in dem nichts anderes war als ein mächtiger Haufen Koks, womit ich nun ausnahmsweise nicht das Zeug meine, mit dem gewisse Leute sich aufpulvern, sondern den Rest, der von Kohlen übrigbleibt, wenn sie aus der Gasanstalt kommen.
    Ich hatte das Gefühl, als sei ich längere Zeit knockout gewesen, und ich wurde mir schnell darüber klar, daß ich böse in der Patsche saß.
    Es war nicht schwer auszurechnen, wem ich diese unangenehme Lage verdankte. Es konnte nur Herreira

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