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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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dahinter bleiben. Hauptsache ist, daß wir nicht auffallen, daß wir aber andererseits auch den anderen Wagen nicht aus den Augen verlieren. Haben Sie das verstanden und machen Sie mit?«
    »Okay«, grinste er. »So eine Fahrt habe ich mir schon lange einmal gewünscht.«
    Wir setzten uns also in das Taxi, Steckten uns ein Stäbchen an und warteten.
    Wir mußten noch fast eine Stunde warten. Um zwei Uhr dreißig kamen die drei Gäste des Carlyle Hotel aus dem Club und bestiegen ihren Dodge. Zu gleicher Zeit setzte sich auch der dunkelblaue Caddy in Bewegung. Wir warteten, bis der Abstand groß genug war. Dann bedeuteten wir unserem Fahrer zu folgen.
    Die ganze Kavalkade fuhr in gemächlichem Tempo die Lexington Avenue hinauf. Dann bog der Dodge in die 125. Straße ein. Es ging über die Triborough Bridge hinüber nach Long Island City.
    »Jetzt bin ich aber neugierig, was die Burschen Vorhaben«, murmelte Phil.
    Ich war es auch. Aber wir wurden enttäuscht. Am Ende der 31. Straße, im Stadtteil Astoria Steinway, fuhren sie bis dahin, wo die Wohngegenden aufhörten und nur noch Lagerplätze und Schuppen standen. Sie schienen kein Ziel zu haben.
    Es ging einen Autofriedhof entlang, wo alte Wagen ausgeschlachtet und buchstäblich eingestampit werden. Es ging sogar um diesen Autofriedhof herum, und dann stoppte der Dodge für,
    kurze zwei Minuten. Niemand stieg aus, und es war nichts Besonderes zu sehen.
    Zur Rechten standen die langen Reihen der schrottreifen Fahrzeuge, Personenwagen, Laster und sogar das offenbar noch gut erhaltene Auto des Bestattungsunternehmers Hobart. Wir konnten uns beim besten Willen nicht erklären, was die Herrschaften nachts um drei Uhr fünfzehn hier wollten.
    Nun, sie schienen es selbst nicht zu wissen. Sie machten kehrt, und auf demselben Wege ging es nach Manhattan zurück.
    Um drei Uhr fünfundvierzig war das Cärlyle Hotel erreicht. Die drei würdigen Herren stiegen aus, der Caddy fuhr langsam weiter um die Ecke, und auch wir trudelten nach Hause, in dem Bewußtsein, die Nacht nutzlos vertan zu haben.
    Vor meiner Haustür fand ich meinen Jaguar. Hinterm Steuer saß unser Kollege Butler und schlief den Schlaf des Gerechten. Ich weckte ihn. Er fuhr mit einem gewaltigen Schreck hoch und war sichtlich erleichtert, als er mich erkannte.
    Zuerst entlohnte ich den Taxifahrer und bedankte mich bei ihm. Dann wandte ich mich an Butler.
    »Na, was haben Sie gefunden?«
    »Ein kleines, sehr begabt konstruiertes Maschinchen«, meinte er. »Das Kästchen enthielt genug Dynamit, um ein Haus in die Luft zu jagen. Außerdem war darin eine elektrische Zündvorrichtung. Sie ist so konstruiert, daß der Kontakt durch ein paar Tropfen Quecksilber hergestellt wird, die sich in einer dünnen Glasröhre befinden. Wenn nun der Wagenheber betätigt worden wäre, so wäre die geringe Menge Quecksilber von links nach rechts geflossen, hätte den Stromkreis geschlossen und damit die Explosion ausgelöst. Außerordentlich begabt, Jerry, wie Sie sehen. Es ist ein ähnliches Prinzip, wie es bei Thermostaten benutzt wird, nur daß das Quecksilber sich dabei durch die entstehende Wärme ausdehnt und den Ofen oder die Heizung abschaltet.«
    Ich bedankte mich auch bei ihm. Butler übernahm mein Taxi, dessen Fahrer in der richtigen Voraussetzung, einen neuen Fahrgast zu bekommen, gewartet hatte. Dann fuhr ich nach Hause.
    Es war hundertprozentig sicher, daß dieser Anschlag die Folge unseres Besuchs im Gaslight Club war.
    Daraus konnte ich folgern, daß mein Verdacht gegen die drei älteren Herren im »Carlyle« voll gerechtfertigt war. Das einzige, was wir im Verlauf dieser Nacht gesehen hatten, war ihre Anwesenheit im Klub. Sonst hatte es nichts gegeben. Diese Anwesenheit und die Tatsache, daß wir davon wußten, hatten genügt, einen neuerlichen und recht geschickten Versuch zu machen, uns aus der Welt zu schaffen.
    Das wußte ich, aber wo war der Zusammenhang? Vorläufig gab es keinen.
    Ich zerbrach mir den Kopf darüber, was die Fahrt hinüber nach Queens für einen Sinn gehabt habe, und kam nicht drauf. Hatten die Burschen uns, nachdem der Anschlag mißglückt war, nur an der Nase herumführen wollen?
    Ich glaubte nicht daran, denn unser Taxifahrer war außerordentlich geschickt und vorsichtig gewesen. Ich bezweifelte, daß er ihnen überhaupt aufgefallen war.
    Über solchen Gedanken schlief ich ein.
    ***
    Es war neun Uhr dreißig am nächsten Vormittag. Ich saß an meinem Schreibtisch und machte eine lange Liste, die

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