Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
Vom Netzwerk:
die drei Herren Näheres wissen wollen, so fragen Sie sie doch bitte selbst. Wenn sie damit einverstanden sind und wenn sie Ihnen eine schriftliche Vollmacht mitgeben, so bin ich sogar bereit, die Resultate meiner Buchführung vorzulegen.«
    Wir bedankten uns und verschwanden. Der Kerl war so aalglatt, daß ihm absolut nicht beizukommen war.
    Auf dem Rückweg nahmen wir einen Lunch ein, und als wir ins Office kamen, lag dort ein Luftpostbrief des Zirkus Ringling. Ich riß ihn auf. Er enthielt zwei eng beschriebene Schreibmaschinenbogen und die Fotografie eines Mädchens in Cowboytracht. Als ich diese Fotografie ansah, wäre ich fast vom Stuhl gekippt.
    Es war das Girl, das mich im Keller der Duane Street »betreut« hatte.
    Daher also ihre Bemerkung, sie kenne Phil, Mein Freund bestätigte, daß es die Lassowerferin aus dem Wild West Club war. Damit hatten wir eine weitere Verbindung zwischen Herreira und den verschiedenen Verbrechen hergestellt.
    Es ging langsam, aber ich fühlte, daß wir unserem Ziel ständig näher kamen.
    Esther Hardy war im Wild West Club angestellt, und Esther Hardy war die Komplicin der Gangster, die mich, meiner Überzeugung nach in Herreiras Auftrag, niedergeschlagen und im Keller des Hauses der Duane Street eingesperrt hatten, weil sie, bevor sie mich erledigten, noch verschiedenes von mir wissen wollten.
    In dem Brief der Ringling Brothers stand ausführlich, was das Telegramm angedeutet hatte. Das einzige, was von Interesse gewesen wäre, nämlich, wer der damalige Partner von Esther Hardy gewesen war und wo er sich jetzt be-
    fand, wußten die Leute nicht. Sie hatten ihn nur unter seinem Künstlernamen geführt, und den kann man jeden Tag wechseln.
    Die Folge war, daß ich sofort eine Fahndung nach Esther Hardy losließ, obwohl ich davon überzeugt war, daß diese gefährliche Raubkatze bereits untergetaucht war.
    Wir überlegten, wie wir die Angelegenheit wieder ins Rollen bringen könnten. Herreira war ein Gangster — das stand fest —, aber im Augenblick schien es kein Vorteil, ihn festzunehmen. Verdachtsmomente gab es genug wie schon früher einige Male; man hätte ihm jedoch nichts nachweisen können.
    Aber auch Herreira wußte, daß wir ihm auf die Sprünge gekommen waren. Es war anzunehmen, daß er bereits seine Gegenmaßnahmen traf. Außerdem erschien mir der Bursche als ein zu kleiner Fisch, als daß er der Kopf einer Verbrecherbande hätte sein können. Er war höchstens das Aushängeschild und das ausführende Organ, Die eigentlichen Gangster waren ganz andere.
    Obwohl wir keinerlei Anhaltspunkte hatten, glaubten wir beide, daß die drei harmlosen Herren aus dem Carlyle Hotel damit etwas zu tun haben müßten.
    Wir waren beide neugierig auf das Triumvirat Jesse Everson, Wade Mc-Connel und Bryan Balling. Wir würden uns die Burschen einmal ansehen.
    Zur Cocktailstunde, um halb sieben, saßen wir, nachdem wir uns frisch rasiert, frisiert und umgezogen hatten, in der Bar des Carlyle.
    Wir musterten die eleganten Damen und Herren rings um uns, die gelassen ihre Cocktails oder Aperitifs schlürften und sich dezent unterhielten. Es war nicht sehr schwer, die drei Gentlemen herauszufinden.
    Sie saßen allein an einem kleinen, runden Tisch, nahe der Theke, und schienen in eine ernsthafte Besprechung vertieft zu sein. Eigentlich waren wir enttäuscht. Einer wie der andere machten sie den Eindruck gemütlicher Provinz-Daddys. Sie trugen etwas altmodisch geschnittene dunkle Anzüge und fielen auch sonst in keiner Hinsicht auf.
    Als sie um sieben Uhr dreißig zum Dinner gingen, taten wir das auch. Es schmeckte ihnen genausogut wie uns, und auch sie bestellten sich zum Schluß einen Mokka und einen Brandy, was sie mir direkt sympathisch machte. Danach wechselten sie wieder in die Bar über und saßen dort bis nach neun.
    Dann blickte der eine auf seine Armbanduhr, sagte etwas, und alle drei erhoben sich. Wir warteten, bis die Tür hinter ihnen zugefallen war und folgten ihnen.
    Sie fuhren im Lift hinauf und kamen fünf Minuten später mit leichten Sommermänteln und Hüten zurück. Vor dem Portal war ein chromblitzender Dodge Royal Lancer vorgefahren.
    Der livrierte Chauffeur zog die Mütze und riß die Tür auf. Die drei stiegen ein, immer noch in angeregter Unterhaltung begriffen. Der Schlag flog zu, der Fahrer glitt hinters Steuer.
    Mein Jaguar war nicht weit davon geparkt, und wir machten, daß wir dorthin kamen. Als ich den Zündschlüssel drehte, fuhr der Dodge ab, und im gleichen

Weitere Kostenlose Bücher