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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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Augenblick tauchte aus der Hotelgarage ein dunkelblauer Caddy auf, der sich wie selbstverständlich dahinterschob.
    ***
    Dreißig Yard entfernt folgten wir. Noch waren wir nicht sicher, ob der Caddy dem Dodge absichtlich folgte, aber es schien so zu sein. Denn an der
    55. bog der Dodge links ein und stoppte vor dem Gaslight Club, während der Caddy einen Augenblick dahinter hielt und erst auf den Parkplatz fuhr, als die drei würdigen Herren den Club betreten hatten.
    Im Vorbeifahren konnten wir erkennen, daß in diesem Caddy außer dem Fahrer vier Männer saßen, drei auf dem Rücksitz und einer vorn. Die Gesichter konnten wir natürlich nicht erkennen.
    Wir parkten in unmittelbarer Nähe des Caddy und wunderten uns im stillen darüber, daß keiner der Insassen ausgestiegen war. Um uns nicht zu verraten, gingen wir schnurstraks hinüber zum Gaslight Club.
    »Wenn das keine Gorillas sind, so will ich meinen Hut verspeisen«, meinte Phil. »Und wenn es Gorillas sind, so haben wir in den drei honorigen Gästen des Carlyle einen Gangsterclub vor uns«, fügte ich hinzu.
    Wir trödelten absichtlich an der Garderobe. Zwar besaß mein Freund keine Clubkarte, aber meine, im Zusammenhang mit einer Fünfdollarnote, genügte.
    Es war der übliche Betrieb. Wir setzten uns so, daß wir die drei Gentlemen im Auge halten konnten, ohne von ihnen beobachtet zu werden. Der Kellner, glücklicherweise war es ein anderer als neulich, erschien, um unsere Bestellung entgegenzunehmen.
    Aus dem Hintergrund kam in unbewohnter Eile mein »Freund« Herreira. Er ging schnurstraks auf den Tisch der drei älteren Herren zu, verbeugte sich unterwürfig und jedesmal von neuem, als sie ihm der Reihe nach lässig die Hand hinstreckten.
    Er überwachte auch persönlich die beiden Kellner, die Champagner, Eiskübel und Gläser heranschleppten und nahm dann mit verständnisvollem Lächeln eine weitere Bestellung entgegen.
    »Ich glaube, wir sind auf der richtigen Spur«, meinte Phil, »Leute, denen Herreira seine offensichtliche Verehrung zollt, müssen entweder Millionäre oder Supergangster sein.«
    »Oder beides«, ergänzte ich, »ich möchte noch weiter gehen. Ich bin der Ansicht, daß es entweder Syndikatsleute oder diejenigen sind, deren Rackett Mario Collo übernehmen wollte. Sie machen einen so ruhigen und sicheren Eindruck, als seien sie überzeugt, niemand könne ihnen etwas wollen. Sie machen den Eindruck von Leuten, hinter denen nicht nur die fünf Gorillas in dem Cadillac stehen, sondern die über eine mächtige und fast unangreifbare Organisation verfügen. Sieh dir das nur an. Die Herrschaften scheinen sich heute einen besonders vergnügten Abend machen zu wollen.«
    Herreira war zurückgekommen, und mit ihm die drei hübschesten seiner Mädchen. Unter ihnen befand sich auch die kleine Maud, die vorgestern abend bei mir gesessen und von Herreira den Auftrag bekommen hatte, mich auszuhorchen.
    Noch drei Sessel wurden herangeholt, die würdigen Herren rückten auseinander, und so machte man bunte Reihe. Die Mädchen waren zuerst etwas befangen, aber nach dem zweiten Glas Sekt begannen sie bereits zu kichern.
    Maud saß neben einem rundlichen Burschen mit eisgrauem pomadisiertem Haar, mit Doppelkinn und Hängebacken. Während der ganzen Zeit nämlich stand Herreira wie zufällig in der Nähe und paßte auf.
    Inzwischen wurde eine Flasche Schampus nach der anderen aufgefahren. Es sah aus, als ob man es darauf anlegte, die drei Mädchen betrunken zu machen.
    Die kleine Maud hatte bereits knallrote Wangen.
    Plötzlich trafen sich unsere Blicke. Zuerst zog sie die Stirne kraus, als ob sie sich bemühe, sich an etwas zu erinnern. Dann lachte sie und winkte herüber. Ihr Kavalier merkte das und drehte sich um. Ich konnte erkennen, daß er das Mädel nach mir fragte, und dann winkte er Herreira heran.
    Auch der sah herüber. Ein breites Grinsen stand in seinem Gesicht, während er mir zunickte, als sei ich sein bester Freund. Zehn Minuten später wurden die Mädchen, die bereits recht unsicher auf den Beinen waren, verscheucht. Sie setzten sich zusammen an einen anderen Tisch und bestellten sich Kaffee.
    Die drei älteren Herren und Herreira steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. Es vergingen wieder zehn Minuten, ohne daß sich etwas änderte.
    Es war gerade ein Uhr, als Phil sagte: »Ich glaube, wir können beruhigten Herzens abschieben. Entweder war nichts anderes beabsichtigt als das, was die Burschen einen vergnügten Abend nennen, und

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