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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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Liste der vollendeten und versuchten Verbrechen, die ich Herreira und seinen Hintermännern zuschrieb.
    Ich hatte zuversichtlich gehofft, daß mir beim Aufstellen dieser Liste eine Erleuchtung kommen, daß ich auf etwas stoßen würde, das den Geschäftsführer des Gaslight und des Wild West Clubs gut und sauber festnageln würde, so daß ich ihn endlich dahin bringen konnte, wo er hingehörte. Aber es wollte mir nicht glücken. Jeder nur halbwegs tüchtige Verteidiger würde ihn innerhalb einer Stunde freibekommen.
    Ich war so vertieft, daß ich nur mit halbem Ohr hinhörte, als Phil das Telefon aufnahm und sich meldete. Ich merkte das erst, als er mich anstieß. »Jerry, eine Dame verlangt dich.«
    »Eine Dame?«
    »Ja, dringend.«
    »Hallo! Hier Cotton.«
    »Hier ist Wilma Drewy. Bitte, kommen Sie schnell. Ich werde hier festgehalten und weiß mir keinen Rat. Ich weiß nicht, was er mit mir vorhat, aber ich fürchte das Schlimmste.«
    »Immer mit der Ruhe, Mädchen«, antwortete ich. »Ich kann nicht kommen, wenn Sie mir nicht sagen, wo Sie sind.«
    »In einem Haus in der 20. Straße, zwischen der Fifth und Sixth Avenue. Es ist ein Apartment-Haus aus grauem Sandstein. Die Nummer weiß ich nicht.« Es gab in dieser Gegend eine Menge Apartment-Häuser aus grauem Sandstein. Wie sollte ich gerade dieses finden?
    »Hat das Haus irgendein Kennzeichen? Auf welcher Seite liegt es?«
    »Wir kamen von der Sixth Avenue. Ja, es liegt links, und im Vorgarten blühen Rosen, rote und gelbe Rosen.«
    »Und wer ist es, der Sie festhält?« Ich bekam keine Antwort mehr. Ich hörte nur, wie der Hörer aufgelegt wurde.
    »Ich komme gleich wieder«, sagte ich, stülpte den Hut auf und fuhr hinunter. Ich beschloß, vorsichtig zu sein.
    Zwei Minuten danach gab ich Gas. Bis zur 20. Straße waren es nur zweieinhalb Meilen, die ich mit Rotlicht und Sirene, trotz des starken Verkehrs in vier Minuten zurücklegte. Wilma war in Gefahr, und ich mußte mich beeilen.
    Dann fuhr ich langsam, von der Fifth Avenue kommend, nach Westen und behielt die rechte Straßenseite im Auge. Das mußte es sein, ein graues, sechsstöckiges Haus, in dessen Vorgarten rote und gelbe Rosenbüsche blühten.
    Ich stoppte, sprang heraus, und stürmte in die Halle, wo der Hausmeister gerade mit Kehrschaufel und Besen an der Arbeit war.
    »Ich suche ein hellblondes, blauäugiges Mädchen, das nicht hier wohnt und wahrscheinlich zusammen mit einem Mann ankam.«
    Er sah mich an, als habe er es mit einem Verrückten zu tun, und grinste.
    »Was meinen Sie, wieviel blonde, blauäugige Mädchen, die eigentlich nicht hierhergehören, mit Männern ankommen! Wenn ich für jede einen Dollar hätte, könnte ich mich zur Ruhe setzen.«
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis, da verging ihm das Grinsen.
    »Das bewußte Mädchen befindet sich wahrscheinlich in Lebensgefahr. Sie hat soeben angerufen und um Hilfe gebeten. Strengen Sie Ihr Gehirn etwas an!«
    Der Alte steckte den Daumen in den Mund und kaute darauf. Ich nahm also an, daß er nachdachte. Dann meinte er.
    »Es könnte bei Mr. Bleeker sein, erster Stock, Apartment 16. Es könnte aber auch bei Mr. Janes sein, dritte Etage, Apartment 47, und möglicherweise bei Mr. Herreira im vierten Stock, Apartment 53.«
    »Der ist es«, sagte ich. »Fahren Sie mich hinauf.«
    Er stellte den Besen weg, wir stiegen in den Lift, und der surrte hinauf. Unterwegs überlegte ich mir, wie Wilma Drewy an Herreira gekommen war.
    Eigentlich war das sehr einfach. Chester Block war Stammgast im »Gaslight Club« gewesen, und sie hatte wohl geglaubt, sie könne dort das ersehnte Rauschgift auftreiben. Dabei war sie mit Herreira in Kontakt gekommen und war so dumm gewesen, von mir zu sprechen.
    Der Aufzug klickte und hielt. Der Hauswart öffnete die Tür. Kaum stand ich auf dem Korridor, als er schon wieder nach unten verschwand. Der Mann hatte keine Lust, mit einem seiner Mieter in Schwierigkeiten zu kommen.
    Da war die Tür 53. Ich lauschte, hörte aber nichts anderes als leise Radiomusik. Ich wollte auf die Klingel drücken, besann mich eines anderen und faßte nach der Klinke. Merkwürdigerweise gab die Tür nach.
    Ich griff nach der 38er und trat ein. Ich zog die Tür wieder zu, und jetzt hörte ich Stimmen, die aus einem Zimmer kamen. Zuerst eine laute und wütende Stimme, die ich nur zu gut kannte.
    »Willst du mir nun endlich sagen, du kleine Schlange, mit wem du telefoniert hast oder mit wem du telefonieren wolltest, als ich kam? Los, mach schon! Du

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