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0334 - Im Arsenal der Giganten

Titel: 0334 - Im Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Netz gehörte.
    Zacharys Gedanken wurden abgelenkt, als die Plattform sich aufwärts zu bewegen begann. Sie glitt so schnell nach oben, daß der Magen des Offiziers rebellierte. Zachary fragte sich, ob er bis zur Turmspitze hinaufgebracht werden sollte. Was mochte ihn dort erwarten?
    Die Plattform hielt an, und das Netz begann sich zu bewegen. Einen fürchterlichen Augenblick lang hatte Zachary das Gefühl, in die Tiefe zu stürzen, doch das Netz hielt ihn fest und trug ihn sicher an einen anderen Platz.
    Dann wurde es hell. Das Licht strahlte zunächst nur schwach und beleuchtete unförmige Gegenstände, die Zachary an verkrüppelte Baumwurzeln erinnerten. Als es heller wurde, erkannte er, daß es sich um Säulen mit zahllosen Schalthebeln handelte, die gleichmäßig in einem runden Raum verteilt waren.
    Zachary lag auf einer Art Pritsche, Das Netz hielt ihn noch immer umschlungen. Auch Spinoza war da. Das Lager des Roboters stand nur zwei Meter von Zachary entfernt.
    Durch einen torbogenförmigen Eingang kam ein häßliches Wesen herein. Seine Gestalt war menschenähnlich, aber untersetzt und von einem schuppenähnlichen Panzer bedeckt. Der Kopf lief in eine spitze Schnauze zu, aus der zu beiden Seiten zwei gelbe Fangzähne ragten. Arme und Beine des Fremden waren muskulös. Durch die geschlitzten Augen wirkte das Gesicht bösartig. Zwei stöpselartige Gebilde, offenbar Äquivalente menschlicher Ohren, ragten aus dem Hinterkopf.
    Der Unbekannte trug eine Waffe mit vier kurzen Läufen, die er jetzt auf Zachary richtete. Er kam langsam näher. Sein Panzer schimmerte in einem dunklen Violett, so daß er wie ein Schutzanzug aus ausgeglühtem Stahl aussah.
    „Hallo!" krächzte Zachary mit vor Angst entstellter Stimme. „Nur nicht gleich schießen, mein Freund."
    „Vrollguarth ist nicht Ihr Freund" kam eine Stimme aus dem Nichts „Er wird erst schießen, wenn ich ihm den Befehl dazu gebe."
    Zachary war sicher, daß ein Schwingungswächter zu ihm gesprochen hatte.
    Das Wesen, das Vrollguarth hieß blieb zwei Meter vor Zachary stehen und starrte den Gefangenen als schmalen Augen an. Noch mehr als von dem seltsamen Aussehen des Fremden wurde Zachary von der Konstruktion der Waffe gefesselt Sie besaß keinen Abzug. Dafür sah sie gefährlicher aus als der Impulsstrahler, der noch immer im Gürtel des Captains steckte.
    Vrollguarth drehte sich plötzlich abrupt um und machte sich an einer Schaltsäule zu schaffen.
    Unmittelbar darauf begann das Netz sich von Zachary zu lösen. Die Schlingen rollten sich zusammen und bildeten einen Mantel um die Kugel. Zachary atmete auf, als das seltsame Gebilde von der Pritsche hüpfte und aus dem Raum rollte. Ein Seitenblick überzeugte Zachary, daß auch Spinoza freigekommen war.
    Der Roboter hatte sich aufgerichtet.
    „Vorsichtig, Spinoza!" rief Zachary. „Wir wollen diesen Burschen nicht herausfordern."
    „Das ist ein kluger Entschluß", sagte die dröhnende Stimme, die nicht zu Vrollguarth gehören konnte.
    „Der Dimoschütze würde Sie sofort töten wenn Sie auf den Gedanken kommen sollten, ihn anzugreifen."
    Zachary verhielt sich ruhig, obwohl die Haut unter seinem Schutzanzug zu kribbeln begann, und er ein kaum zu bändigendes Bedürfnis spürte, aufzustehen und hin und her zu gehen.
    „Was ist ein Dimoschütze?" fragte er.
    „Vrollguarth gehört zu einem Volk dessen Loyalität über jeden Zweifel erhaben ist", wurde ihm geantwortet. „Deshalb dürfen er und seine Freunde Dimetransstrahler tragen. Mit dieser Waffe können kleine Strukturrisse geschaffen werden. Das heißt, daß ein einziger Schuß genügt, um einen Gegner als Energiespirale in den Hyperraum zu schleudern. Dieses Risiko wollen Sie sicher nicht eingehen?"
    Zachary kämpfte einen Augenblick um seine Fassung. Dann stieß er ein rauhes Lachen hervor.
    „Die Waffe besitzt noch nicht einmal einen Abzug", sagte er verächtlich.
    „Das ist auch nicht nötig", wurde ihm erklärt. „In jedem Dimetransstrahler wurde ein Sensibilator eingebaut. Er mißt die kaum wahrnehmbaren Hautausscheidungen des Dimoschützen. Wenn Vrollguarth sich angegriffen fühlt, verstärken sich diese Ausscheidungen, und ein Schuß wird ausgelöst.
    Damit entheben wir die Dimoschützen der verstandesmäßigen Entscheidung, ob sie schießen sollen oder nicht."
    Zachary begann zu schwitzen. Was geschah, wenn der Dimoschütze sich angegriffen fühlte, ohne daß er tatsächlich bedroht wurde? Zachary erkannte resignierend, daß er auch ohne

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