0337 - Kontakte mit Unbekannt
durchmaß etwa fünfzig Zentimeter. Drei dicke Verstrebungen verbanden den äußeren Ring mit der Achse.
Rhodan wartete, bis alle Männer vor der Schleuse versammelt waren.
„Wir werden zunächst Klopfzeichen geben", sagte er. „Vielleicht hält sich jemand an Bord auf, der uns öffnet."
Er zog einen Desintegrator und schlug mit dem Kolben der Waffe ein paarmal gegen die Schleuse.
Nach zwei Minuten wiederholte sich der Vorgang.
„Nichts rührt sich", sagte Marshall enttäuscht. „Ich kann auch keine Impulse höherer Wesen wahrnehmen."
Rhodan schwebte auf das Handrad zu und umklammerte es mit beiden Händen. Poindexter beobachtete, wie der Großadministrator sich bemühte, das Rad zu drehen und damit das äußere Schleusentor zu öffnen.
„Es bewegt sich nicht", sagte Rhodan. „Versuchen Sie Ihr Glück, Kasom."
Die Männer machten Platz, um den zweieinhalb Meter großen Ertruser vorzulassen. Kasom kam von einem Planeten, auf dem 3,4 Gravos herrschten. Er trug deshalb auf erdähnlichen Planeten oder an Bord terranischer Raumschiffe einen Mikrogravitator, der die gleichen Bedingungen schuf, wie Kasom sie von Ertrus her gewöhnt war. Mit einem Gewicht von über sechzehn Zentnern war der USO-Spezialist auch den Springern aus der Rasse der Überschweren an Kraft und an Wuchs überlegen. Der „Dicke", wie ihn seine Freunde nannten, besaß eine Schulterbreite von 2,13 Meter.
Wenn es Kasom nicht gelang, das Handrad zu bewegen, brauchten sich die anderen Männer des Enterkommandos keine Mühe zu geben.
„Es geht ganz leicht", meldete Kasom. „Passen Sie auf, Sir."
Das Schleusentor öffnete sich. Die Luft entwich aus der Schleusenkammer und kondensierte im Raum. Die Fremden hatten offenbar keine Möglichkeit, die Atemluft nach Benutzung der Schleuse ins Schiff zurückzupumpen und auf diese Weise den Verlust an atembaren Gas zu vermeiden.
Die Schleusenkammer war groß genug, um den zwanzig Männern Platz zu bieten.
Rhodan rief die KC-21.
„Wir steigen jetzt ein Major Kulu. Bisher gab es keine Zwischenfälle."
„Im Weltraum ist ebenfalls alles in Ordnung, Sir", antwortete der Kommandant der FORKED TONGUE. „Kein neuer Flugbalken ist aufgetaucht."
Im Innern der Schleuse brannte kein Licht, aber die Helmscheinwerfer der Männer beleuchteten nackte Metallwände. Poindexter sah, daß die Fremden überall nachträglich Hebel und Räder angebracht hatten, die die Funktionen elektronischer oder positronischer Relais übernehmen mußten.
Es gab keine Hinweise aus denen die Männer ersehen konnten, wann die Schleuse zum letztenmal benutzt worden war.
Rhodan und Kasom untersuchten die Schalthebel im Innenraum der Schleuse.
„Diese beiden dienen zur Regulierung der Ventile", vermutete Rhodan und deutete auf die betreffenden Stellen. „Die Handräder sind dazu da, um die Schleusentore zu bewegen."
Melbar Kasom drehte das außenliegende Rad, und die Schleuse glitt zu.
„Ausgezeichnet", sagte Rhodan. „Jetzt lassen wir die Luft in die Kammer strömen. Warten Sie, Melbar, das mache ich." Er zog einen der Hebel nach unten, und ein für die Fremden atembares Gasgemisch strömte in den Raum.
„Helme aufbehalten", sagte Rhodan. „Es scheint zwar Sauerstoff mit in die Schleusenkammer zu strömen aber wir wissen noch nicht, welche anderen Bestandteile die Luft enthält."
Die Luftzufuhr hörte nach einer Weile auf.
„Nun sind Sie an der Reihe, Melbar", sagte Rhodan. „Öffnen Sie das Innenschott."
„Mit dem größten Vergnügen, Sir", sagte Kasom.
Die Metallwand, die die Schleusenkammer vom übrigen Schiff abtrennte, glitt zur Seite. Poindexters Hand fiel auf den Kolben des Desintegrators. Der unbeleuchtete Gang der jetzt von den Helmscheinwerfern zum Teil erhellt wurde, lag jedoch verlassen vor ihnen.
Poindexter atmete auf.
„Warten Sie, Sir!" rief einer der Wissenschaftler. Er näherte sich Rhodan mit einem tragbaren Prüfgerät.
„Ich habe eine kurze Analyse der Atemluft in diesem Schiff gemacht" teilte der Mann Rhodan mit.
„Die Meßergebnisse lassen keinen Zweifel daran, daß wir es mit einem Gemisch aus Wasserstoff und hohen Anteilen von Sauerstoff zu tun haben. Was die Fremden da einatmen, ist ausgesprochen zündfreudig."
„Knallgas!" rief einer der anderen Männer.
„Ja", sagte der Wissenschaftler.
„Ich warne dringend davor, irgendwelche Schaltvorgänge vorzunehmen, bei denen Funken entstehen können. Schüsse aus Thermowaffen dürfen auf keinen Fall abgegeben werden. Wenn es zu
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