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0337 - Satans tödliche Brut

0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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giftige Narr lernte es nie!
    Wang packte Zamorra in den Cadillac, setzte sich selbst hinters Lenkrad und bemühte sich, den Wagen in Bewegung zu setzen. Beim siebten Versuch gelang es ihm. Eysenbeiß hatte sich öfter und länger in der Zivilisation, auf der Oberfläche der Erde, aufgehalten, und war mit aller Technik recht vertraut geworden. Dem Mongolen waren diese pferdelosen Wagen nach wie vor suspekt. Er traute ihnen nicht über den Weg, aber er hatte von Eysenbeiß genug abgeguckt, um dem Cadillac einigermaßen auf der Straße halten zu können. Er trat das Gaspedal durch, und der Wagen schoß wie eine Rakete vorwärts. Wang bremste ruckartig an, und schließlich fand er eine einigermaßen beherrschbare Geschwindigkeit.
    Er fuhr in Richtung Peschiera. Dort hatten sie ihr Unternehmen begonnen, und dort würde er am ehesten wieder auf Eysenbeiß treffen, der ihn doch eigentlich überwachen sollte.
    Wang zeigte wieder ein unergründliches Lächeln. Er überlegte, was er nun mit Zamorra anfangen sollte. Ihn lebend an Leonardo ausliefern… ?
    Nein. Den Gefallen würde er seinem verhaßten Herrn nicht tun.
    ***
    Bjern Grym war nach Peschiera gefahren. Seinen Wagen ließ er in einer verwinkelten Nebenstraße stehen, betrat eines der kleinen Lokale, die schon geöffnet hatten und in denen es nach Fisch und Rotwein duftete, und ließ sich einen Espresso bringen.
    Während er an dem heißen, belebenden Getränk nippte, überlegte er.
    Zamorra töten… zum zweiten Mal trat man mit diesem Auftrag an ihn heran. Damals war es der Fürst der Finsternis selbst gewesen, der Bjern zu erpressen und in seinen Dienst zu zwingen versucht hatte - und es war ihm auch gelungen! Bjern Grym hatte es tatsächlich versucht, Zamorra umzubringen.
    Jetzt kamen die Abgesandten des Fürsten.
    Bjern überlegte, was er unternehmen konnte. Er fragte sich, welche Macht diese beiden Männer wirklich besaßen. Er zweifelte auch keine Sekunde lang daran, daß sie versuchen würden, ihn zu töten, wenn er ihnen nicht zu Willen war. Daß er sich jetzt hier verkroch, so war das bestimmt nicht in ihrem Sinne, auch wenn sie ihm die Möglichkeit gegeben hatten.
    Er sollte also, wenn er nicht töten wollte, auf keinen Fall mit Zamorra Zusammentreffen !
    Und er war auch tatsächlich geflohen, statt Zamorra um Hilfe zu bitten!
    Tief in ihm regte sich etwas und fragte: Warum, Bjern, bittest du Zamorra nicht? Er kämpft gegen das Dämonische und damit auch gegen die Abgesandten des Höllenfürsten. Er wird dir helfen…
    Aber die andere Stimme fragte: Welche Hilfe kann er mir schon geben? Kann er mich wirklich vor den anderen schützen? Es ist besser, wenn ich mir selbst helfe.
    Wer ist schon Zamorra? Er verfügt bei weitem nicht über die Mittel, mit denen ich selbst aufwarten kann!
    Wenn er daran dachte, wie er die FALCONET mit magischer Kraft aufgeladen hatte… es war eine Herausforderung für ihn gewesen, aber auch eine Demonstration seiner Kraft. Er hätte gern gewußt, was aus der Yacht geworden war, die er an jenen spleenigen Multimillionär Pete Yancey verkauft hatte, dessen wesentlichstes äußeres Merkmal eine weißseidene Augenklappe war.
    So, wie es ihm gelungen war, die Superyacht FALCONET zu präparieren, konnte er auch mit anderen Gegnern fertig werden. Hießen sie nun Zamorra oder Leonardo oder Wang…
    Er sah den Schatten nicht, der über seinem Denken lag und finsterer wurde, je länger er sich damit beschäftigte. Das kleine Täßchen war leer, und Grym ließ sich ein Mineralwasser bringen. Er überlegte weiter.
    Er wollte sich auf keinen Fall erpressen oder bedrohen lassen. Das hatte er nicht nötig. Das Dunkle in ihm verlangte, daß er kämpfen mußte. Aber ehe er Zamorra tötete, würde er es bei den beiden Erpressern versuchen. Das sollte dem Fürsten der Finsternis zeigen, daß er nicht so mit Bjern Grym umspringen konnte, wie er es gern möchte. Wenn das fehlschlug, konnte Grym immer noch Zamorra umbringen.
    Erst einmal ging es aber um seine Unabhängigkeit.
    Er verließ das Lokal. Das Mineralwasser hatte er nicht angerührt.
    Draußen stand sein Wagen. Bjern Grym setzte sich hinein, berührte Metall und Kunststoff mit seinen Händen. Seine Augen schlossen sich. Er begann flacher zu atmen, langsamer. Es war, als würde er sterben. Totenbleich wurde sein Gesicht. Etwas floß aus ihm heraus und strömte in das Material des Fahrzeuges.
    Es war nicht viel der Kraft, das Bjern Grym abgab. Aber es würde reichen für das, was er

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