Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0337 - Satans tödliche Brut

0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Zamorra hörte das Knallen eines platzenden Reifens. Der schwere Wagen kam aufs Dach zu liegen. Die Frontscheibe sprang nach außen weg. Das fremde Fahrzeug schob sich drohend über die Limousine und kam auf ihrem jetzt nach oben ragenden Fahrzeugboden zum Stehen. Die beiden halb ineinander verkeilten, deformierten Karosserien kamen knisternd, krachend und scheppernd zum Stillstand.
    Sekundenlang wurde alles totenstill.
    Zamorra ahnte die Gefahr. Jeden Moment mußte die Katastrophe eintreten. Sie mußte es einfach, obgleich es keinen vernünftigen Grund dafür gab. Autos explodierten nach Unfällen in aller Regel nur in Filmen, in der Wirklichkeit nur in den allerseltensten Fällen, wenn ein paar hundert unglückliche Umstände gleichzeitig zusammentrafen.
    Trotzdem wußte Zamorra, daß beide Wagen im nächsten Moment in Flammen aufgehen würden.
    Wang Lee war bewußtlos.
    Zamorra schaffte es, die Fondtür, vor der er lag, aufzuhebeln, kroch nach draußen und sah den anderen Wagen, ein schwarzes Sportauto, drohend wie einen Panzer über dem Cadillac liegen. Da riß er an der Fahrertür.
    Sie klemmte nicht. Zamorra atmete erleichtert auf. Die Sicherheitszelle hatte den Innenraum des Wagens weitgehend vor Deformierungen geschützt. Zamorra packte zu und war froh, daß Wang auf den Sicherheitsgurt verzichtet hatte - wohl weil er nicht wußte, was das Ding für eine Bedeutung hatte.
    Mit äußerster Kraftanstrengung hebelte Zamorra den Mongolen ins Freie. Der flog gerade zwei Meter weit und klatschte wie ein nasser Sack auf den Boden. Zamorra warf sich neben ihn.
    Da flog der Sportwagen in einer krachenden Explosion auseinander.
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß wunderte sich, daß am Ortsrand von Peschiera ihm der schwarze Sportwagen Bjern Gryms entgegen kam. Er sah Grym am Lenkrad. Hatte der es sich wieder anders überlegt, wollte er jetzt doch zuschlagen?
    Da war der Wagen schon vorbei, ohne den Mercedes beachtet zu haben.
    Eysenbeiß warf einen Kontrollblick in den Innenspiegel. Die beiden Mädchen regten sich immer noch nicht. Eysenbeiß war zum einen darüber zufrieden, andererseits über Bjern Grym etwas verärgert. Er hatte gehofft, den Schweden hier im Ort ausfindig zu machen und ihn immerhin zur Unterstützung zwingen zu können, die Mädchen in ein Versteck zu bringen. Wie er diese Geiseln gegen Zamorra einsetzen wollte, wußte er noch nicht genau, aber es würde ihm etwas einfallen.
    Jetzt fuhr Grym zurück nach Sàlo…
    Eysenbeiß hielt an und benutzte sein Amulett. Er zwang es, sich nach Bjern Grym zu orientieren. Eysenbeiß wollte herausfinden, was der Schwede jetzt plante.
    Das Amulett glich äußerlich dem Zamorras bis aufs Haar. Nur die inneren Qualitäten unterschieden sich. Als Merlin einst begann, die Amulette zu formen, gab es Fehlschläge. Die silbrigen Scheiben waren stark und mächtig, aber nicht alle waren so, wie der legendenumwobene Zauberer es sich vorgestellt hatte. So schuf er sechs Amulette, mit denen er nicht einverstanden war, aber er vernichtete sie nicht, sondern ließ sie ihre magischen Wege gehen. Dann erst holte er einen Stern vom Himmel und schuf aus der Kraft einer entarteten Sonne jenes Amulett, das jetzt Zamorra gehörte. Und dieses erst war perfekt.
    Aber wenn auch die anderen sechs Ausfertigungen nicht perfekt waren, so ließ sich doch eine Menge damit anstellen. Und Eysenbeiß sah im Drudenfuß in der Mitte der handtellergroßen silbrigen Scheibe ein Bild entstehen. Es zeigte ihm Bjern Grym.
    Aber einen Bjern Grym, der nicht im Auto saß, sondern mit geschlossenen Augen in einer Gastwirtschaft… ?
    Eysenbeiß zweifelte an seinem Verstand. Er hatte doch den Wagen erkannt, und er hatte auch am Lenkrad dieses Wagens Bjern Grym gesehen. Das schloß aus, daß der Wagen mit einem Autodieb am Volant unterwegs war.
    Da erinnerte sich Eysenbeiß an eine spezielle Fähigkeit Gryms, Traum-Phänomene zu bilden und zu steuern. Er konnte relativ stabile Duplikate von sich erschaffen und überall materialisieren und handeln lassen.
    Das mußte soeben auch hier geschehen sein.
    Aber was plante Grym? Warum schickte er eines seiner Phänomene aus?
    Eysenbeiß ließ sich vom Amulett das Lokal zeigen, in dem sich Grym befand. Auf dem Rücksitz rückte er die Mädchen so zurecht, daß es aussah, als würden sie schlafen, wenn ein Unbefugter zu nahe an die Scheiben kam und hindurchsehen konnte. Dann fuhr Eysenbeiß wieder los.
    Peschiera war nicht zu groß. Nach zwei Fehlversuchen fand er

Weitere Kostenlose Bücher