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0337 - Satans tödliche Brut

0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bootssteg war alles ruhig. Wenn Grym dort war, müßten Geräusche erklingen, die auf Arbeit hindeuteten. Also nichts.
    Zamorra stieg zur Terrasse hinauf. Da sah er, daß die Tür nicht ganz geschlossen war. Langsam schob er sie weiter au! und sah in den Raum hinein.
    »Grym?« rief er halblaut. »Bjern Grym, wo stecken Sie?«
    Keine Antwort.
    Schulterzuckend ging Zamorra weiter. Er trat in den Flur, sah die Tür zum Arbeitszimmer offen stehen - genauer gesagt, war es mal ein Arbeitszimmer gewesen. Jetzt war es Chaos. Der Schreibtisch umgestürzt, das Telefon lag irgendwo, war halb zerstört, eine Blumenvase hatte sich in Scherbenform zwischen etlichen Aktenheftern und einzelnen Papierbögen verteilt, die zum Teil mit Konstruktionszeichnungen und Notizen bemalt waren. Die Fensterscheibe besaß ein großes, ausgezacktes Loch und zahlreiche Sprünge, die sich von dort zu den Rändern fortsetzten.
    Hier hatte ein Kampf stattgefunden.
    Zamorra fühlte sich plötzlich unbehaglich.
    Das Amulett hatte sich wieder abgekühlt, aber trotzdem war er sicher, daß Gefahr drohte. Wogegen auch immer Grym gekämpft hatte - der Gegner mußte noch in der Nähe sein. Zamorra spürte es einfach.
    Er wandte sich um.
    Und sah in das lächelnde Gesicht Wang Lee Chans.
    ***
    Monica und Uschi wollten abwarten, was Zamorra herausfand. Sie blieben im Wagen sitzen. Wortlos hatten sie sich darüber verständigt, daß sie keine Lust hatten, in dem fremden Haus herumzustöbern. Von draußen konnten sie auch fremde Gedanken oder Bewußtseinsströmungen überprüfen.
    Zamorra war gerade erst hinter dem Haus verschwunden, als ein schwarzer Cadillac von der Straße her kam und mit hohem Tempo heranrauschte.
    »Sollte das dieser Grym sein, der zurückkehrt?« fragte Uschi verblüfft.
    »Da sind keine Gedanken«, stieß Monica hervor. »Ich spüre nur, daß zwei Personen drin sitzen, aber was sie denken… alles unklar, verschwommen! Eine Barriere!«
    »Wir müssen Zamorra warnen«, keuchte ihre Schwester. Sie riß die Tür des Wagens auf, wollte nach vorn an den Fahrersitz und die Hupe betätigen. Aber sie war noch nicht ganz draußen, als sich ein Mann aus dem noch fahrenden Cadillac katapultierte, Uschi erreichte und mit einem heftigen Schlag vom Wagen fortwirbelte. Der Cadillac stoppte, und ein zweiter Mann sprang heraus, mit Sonnenbrille und Hut getarnt.
    Verbrecher! dachte Monica im ersten Moment und vergaß, daß die normalerweise keine Möglichkeit hatten, sich vor Telepathen zu schützen. Sie wollte schreien, aber sie war wie gelähmt.
    Der andere Mann hetzt in weiten Sprüngen auf das Haus zu, während der mit dem Hut auf den Mercedes zustürmte. Er riß die Fahrertür auf und warf sich hinter das Lenkrad.
    Offenbar hatte er durch die leicht getönten Scheiben nicht erkannte, daß Monica noch im Fond saß. Sie beugte sich vor und schlug zu. Der Hut flog vom kahlen Schädel. Der Oberkörper des Mannes wurde nach vorn geschleudert, gegen das Lenkrad. Dann aber wirbelte er wieder herum. Er schien bedeutend mehr verkraften zu können, als das Mädchen ihm zugetraut hatte. Seine Handkante zuckte nach rückwärts, blockte den nächsten Schlag ab, den Monica führen wollte. Sie schrie leise auf. Die Hand stieß weiter, berührte ihre Schläfe. Monica flog gegen die Rückbanklehne zurück und sank bewußtlos in sich zusammen. Von draußen versuchte Uschi, ihrer Schwester zu helfen. Sie hatte sich wieder aufgerafft, die Fahrertür aufgerissen und schlang jetzt die Arme um den Hals des Fremden, um ihn nach draußen zu reißen. Es gelang ihr auch zur Hälfte, aber er griff nach hinten, bekam ihr Haar zu fassen und riß kräftig daran. Sie schlug mit der Stirn gegen die Dachkante des Wagens und sank zu Boden. Der Mann schnellte sich ins Freie, verstaute das Mädchen ebenfalls auf der Rückbank, stieg wieder ein und gab Gas. Der Mercedes heulte über die Privatstraße zum Tor davon und hinaus.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß besaß jetzt zwei Geiseln. Mochte Wang im Haus Erfolg haben oder nicht, es spielte keine Rolle mehr. Er würde allein fertig werden. Eysenbeiß hatte jedenfalls einen Coup gelandet, mit dem er selbst nicht gerechnet hatte.
    Er jagte den Wagen auf die Staße hinaus und hielt sich in Richtung Süden, wohin auch Bjern Grym gefahren war.
    ***
    Zamorra erkannte ihn sofort, trotz der ungewohnten Kleidung.
    Wang Lee Chan hier… der unverwundbare, schier unbesiegbare mon golische Fürst aus ferner Vergangenheit, der unglaublich schnell und

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