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0337 - Satans tödliche Brut

0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorhatte.
    Er stieg wieder aus und ging in das Lokal zurück, wo der Wirt gerade das Mineralwasser abräumen wollte. Bjern Grym berührte die Hand des Mannes, der erschrocken zusammenzuckte. Es durchraste ihn wie flüssiges Feuer.
    »Ich hab’s bezahlt, also wird es auch getrunken«, sagte er und setzte sich wieder an den kleinen Tisch.
    »Scusi, signore«, murmelte der Wirt erschrocken und wischte sich die Hände an der fettigen Schürze ab. »Ich wußte nicht, daß Sie noch mal wiederkommen…«
    Bjern Grym schloß die Augen. Kaum jemand achtete auf ihn. Drei oder vier Fischer saßen irgendwo im Halbdunkel an Tischen, und unterhielten sich; Grym nahm es kaum wahr. Er versetzte sich in den Zustand des Träumens.
    Der Bitter CD sprang auf die erste Schlüsseldrehung an. Der Wagen rollte rückwärts aus der verwinkelten Gasse, rammte fast einen halb gefüllten Mülleimer und kam auf die Hauptstraße. Langsam näherte er sich dem Ortsausgang.
    Auf der Straße nach Lonato wurde er schneller. Bjern trat das Gaspedal tiefer durch. Die 230 PS des bulligen Achtzylindermotors brüllten auf und katapultierten das Fahrzeug voran.
    Vor Lonato bog er wieder nach rechts ab, nach Sâlo. Die Strecke zurück, die er nach Peschiera gefahren war.
    Und da war der schwarze Cadillac.
    Die beiden Wagen fuhren direkt, aufeinander zu.
    Bjern Grym erkannte den Wagen sofort. Als der andere Fahrer auszuweichen versuchte, korrigierte Grym sofort die Fahrtrichtung. Er fegte förmlich darauf zu. Er sah die vor Schreck weit aufgerissenen Augen des Cadillacfahrers. Im nächsten Moment schmetterte der Sportwagen in die schwere Limousine, die im letzten Moment noch herumgerissen wurde.
    Die Wucht des Aufpralls trieb beide Fahrzeuge von der Straße und eine nicht zu hohe Böschung hinunter. Das Aufflammen des sonnnenhellen Feuerballs sah Bjern nicht mehr, weil er sich nicht mehr im Sportwagen befand.
    Die ganze Zeit über hatte er mit geschlossenen Augen in der kleinen Schänke gesessen und geträumt.
    Als er die Augen wieder öffnete, tat er es in der Gewißheit, die beiden im Cadillac sitzenden Abgesandten des Höllenfürsten getötet zu haben.
    Dabei hatte er das Lokal nicht verlassen.
    ***
    Zamorra war nicht lange ohne Bewußtsein. Er erwachte und stellte fest, daß er sich auf der Rückbank eines fremden Wagens befand. Am Lenkrad saß Wang Lee Chan. Zamorra fragte sich, warum der Mongole ihn nicht getötet hatte. Die Möglichkeit dazu hatte er besessen. Plante er vielleicht irgendeine Teufelei, zu der er Zamorra lebend brauchte? Oder hatte Leonardo ihm den Auftrag gegeben, Zamorra lebend in die Hölle zu schleifen… ?
    Nein, das widersprach Wangs vorheriger Kampfankündigung.
    Er mußte es sich zwischendurch anders überlegt haben.
    Zamorra wollte nicht zu früh zu erkennen geben, daß er wieder bei Bewußtsein war. Deshalb blieb er zunächst ruhig liegen und versuchte zu erkennen, was sich draußen abspielte. Er konnte durch die getönten Scheiben die Wipfel der Bäume am Straßenrand sehen. Sobald der Wagen eine Ortschaft erreichte, in der Wang langsamer fahren mußte, wollte Zamorra handeln. Vielleicht gelang es ihm, Wang zu überraschen und auszuschalten. Er hatte schon einige Male die Erfahrung gemacht, daß Wang in Überraschungsmomenten nicht mehr ganz so unverwundbar war wie sonst.
    Aber wenn das nicht gelang - konnte Zamorra immerhin aus dem Wagen springen und versuchen, zu entkommen.
    Falls nicht die Kindersicherung an den Fondtüren eingeschaltet und diese nur von außen zu öffnen waren…
    Plötzlich schleuderte der Wagen hin und her. Zamorra spürte, daß Wang irgend einer Gefahr auszuweichen versuchte. Wang fluchte auf mongolisch. Zamorra vergaß seine Vorsicht und schnellte sich hoch. Vielleicht kam ihnen ein Betrunkener entgegen und brachte mit seiner riskanten Fahrweise dieses Fahrzeug in Gefahr. Zamorra wollte aber nicht »blind« auf den Unfall zugetragen werden.
    Als er hinter den Sitzlehnen auftauchte, sah er gerade noch einen schwarzen Schatten heranrasen. Wang hatte versucht, auszuweichen, aber der andere zielte direkt auf die große schwarze Limousine.
    Dann krachte es auch schon.
    Durch Wangs letztes Ausweichmanöver wurde der Cadillac nicht frontal getroffen, sondern in der Flanke. Aber die Wucht reichte aus, ihn von der Straße zu schieben. Es krachte und knirschte metallisch. Glas zersplitterte. Zamorra wurde vom Ruck auf der Rückbank zusammengestaucht. Der Wagen rutschte von der Fahrbahn, kippte seitwärts, und

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