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0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handlanger des Todes
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wieder zuvorgekommen?
    Wir fuhren zurück, ließen uns im Salon nieder und rauchten. Fieldman erbot sich, einen Kaffee zu machen. Phil und ich nickten. Ein harmloses Aufputschmittel würde nicht schaden, und wir konnten es gut gebrauchen, denn uns fielen die Augen zu. Allein der Duft belebte uns schon wieder. Als die dampfenden Tassen auf dem Tisch standen, klingelte irgendwo im Haus ein Telefon.
    Ich schnellte hoch und stürzte in die Diele, obgleich ich mich nicht erinnern konnte, hier einen Apparat gesehen zu haben. Ich hatte mich nicht getäuscht. In der Diele hing nur die Klingel. Das Telefon stand in einer Nische der Bibliothek. Der Anrufer schien Ausdauer zu besitzen, denn es hatte immerhin ein paar Minuten gedauert, ehe ich den Hörer von der Gabel hob. Phil und Fieldman kamen mir nach in die Bibliothek.
    »Hier bei Dr. Rusher«, meldete ich mich.
    »Habe ich nicht gesagt, die Bullen sind schon im Laden«, sagte jemand am anderen Ende mit triumphierender Stimme. »Das trifft sich ausgezeichnet. Sperrt eure Ohren auf. Ihr werdet so liebenswürdig sein, uns den Tresor auszuräumen und die Beute abliefern.«
    »Keine schlechte Idee, Fishback«, erwiderte ich. »Ja, du hast recht, diesmal sind wir dir zuvorgekommen.«
    »Das ist mir sogar recht angenehm«, erwiderte der Bursche frech, »damit habe ich viel Arbeit gespart, obgleich ich die Schlüssel und Barbara Hampshire an Land gezogen habe.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Die Burschen waren uns doch zuvorgekommen. Wir hatten ihr Tempo unterschätzt. Ich gab Phil ein Zeichen, nach einem zweiten Telefon zu suchen, um die Telefongesellschaft anzurufen. Vielleicht haben wir eine Chance, festzustellen, von welchem Anschluss Fishback anrief. Phil verstand und verließ die Bibliothek.
    »Ich kann dir eine erfreuliche Mitteilung machen, Fishback«, sagte ich, »seit einigen Stunden stehst du auf der Most-Wanted-Liste des FBI. Du hast es also in wenigen Stunden zu einer traurigen Berühmtheit gebracht. Die zwei Morde in Asheville haben dazu beigetragen. Wenn du noch etwas retten willst, gib auf, lass Mrs. Rusher und das Mädchen laufen. Und gib deinen Kollegen in New York Anweisung, auch den Doc auf freien Fuß zu setzen.«
    »Du bist großartig informiert, Bulle, das muss ich zugeben. Außerdem heißen Dank für die Beförderung auf eurer Ehrenliste. Aber ihr werdet nicht mehr viel Gelegenheit haben, mich zu suchen. Wenn ich mit Dr. Rushers Brillantensammlung in Sicherheit bin, kommen die Frauen und auch der Doc frei. Aber bis dahin werdet ihr alle nach einer Pfeife tanzen. Kapiert?«
    »Ein Gangster, der den Mund so voll nimmt, hat es nötig«, erwiderte ich.
    »Hör zu, verdammter Bulle«, fuhr Fishback fort. Ich war nicht sicher, ob es wirklich der Gangster war. Aber zumindest ließ er mich in dem Glauben. »Ich werde euch heute Mittag die Zahlenkombination nennen. Dann werdet ihr in den Keller steigen, den Tresor öffnen und ausräumen. Die Beute wird mit einem Taxi zu dem Ort gebracht, den ich bestimme. Solltest ihr euch widersetzen, werden Mrs. Rusher und Miss Hampshire sterben.«
    »Du bist wahnsinnig und bringst dich auf den elektrischen Stuhl«, erwiderte ich.
    »Der ist mir schon sicher«, antwortete er höhnisch, »spar dir deine Worte, Bulle, ich bin besser informiert, als du denkst. Du hörst heute Mittag von mir.«
    Ehe ich noch etwas erwidern konnte hatte Fishback eingehängt.
    ***
    Das war der Trumpf, den die Gangster ausspielen würden, kaltschnäuzig und voller Brutalität.
    Noch einigen Sekunden lang hielt ich den Hörer in der Hand. Fieldman betrachtete angestrengt einige alte Bücherrücken und fragte beiläufig: »Na, hat Fishback keine Lehre angenommen?«
    »Der Bursche ist an der Reihe, seine Karten auszuspielen, jetzt, wo er wenige Meilen vorm Ziel ist.«
    Phil kam zurück und schüttelte den Kopf. Es gab also nur einen Anschluss in diesem Haus. Ich erstattete meinem Freund und Fieldman Bericht.
    »Und was werden wir tun?«, fragte Phil.
    »Zuerst überlegen«, wich ich aus.
    »Und dann?«, fragte Fieldman, ohne den Blick von den verstaubten Bücherrücken zu nehmen.
    »… dann werden wir feststellen, das Menschenleben immer noch wertvoller sind als toter Schmuck«, fuhr ich fort.
    »Das heißt, wir werden den Tresor ausräumen und den Gangstern den Inhalt aushändigen?«, fragte Phil empört.
    »Ja, vorausgesetzt, Dr. Rusher gibt die drei Zahlenkombinationen preis«, sagte ich leise, »denn wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass noch

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