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0339 - Walpurgisnacht

0339 - Walpurgisnacht

Titel: 0339 - Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagen, schwieg dann aber.
    Zamorra ließ ihn los und holte das Amulett aus seinem Hemdausschnitt hervor. »Das Ding«, sagte er. »Dieses Ding hier, das du ja auch verdammt gut kennst, hat mir verraten, was mit dir los ist. Jemand hat dir einen. Schatten verpaßt. Einen Schatten, der nicht äußerlich zu sehen ist, sondern sich in dir auswirkt. Deshalb benimmst du dich so widersprüchlich und – bescheuert, Mann, wenn dir der Ausdruck noch geläufig ist! Und du wirst dir jetzt helfen lassen, ist dir das klar?«
    Möbius seufzte.
    »Wenn du meinst…«
    Verfiel er schon wieder in Lethargie, kaum daß Zamorra versuchte, ihn aufzurütteln?
    »Hier! Das Ding hängst du dir jetzt um!« befahl Zamorra und löste die Kette von seinem Hals. Möbius griff zögernd zu und zog sich die Kette mit dem Amulett über den Kopf. »Und nun?« brummte er skeptisch.
    »Spürst du etwas?« fragte Zamorra.
    »Ja. Es ist – unangenehm.«
    Seine Augen weiteten sich. »Du meinst wirklich… ?«
    »Ich meine«, versicherte Zamorra, »daß dir jemand etwas angehext hat. Ich weiß nicht, wie, wer und warum, aber das werden wir noch herausfinden.« Er berührte das Amulett mit drei Fingern und sagte einen lateinischen Zauberspruch auf. Möbius zuckte zusammen. »He, es brennt«, stieß er hervor. »Laß es doch sein…«
    Vom Amulett ging ein fahles, silbriges Licht aus, kaum wahrnehmbar im tageshellen Zimmer. Aber es breitete sich über Möbius aus, umflog seinen gesamten Körper und verlosch dann wieder. Zamorra konzentrierte sich auf Möbius’ Kirlian-Aura. Sie wirkte nun schon wieder entschieden farbiger, bunter. Er wußte im Moment die Farbe nicht zu deuten; man konnte nicht alles im Kopf haben. Aber allein daß sie kräftiger geworden waren, deutete auf einen Erfolg hin. Ob das helle Rot jetzt Zufriedenheit oder Zorn ausdrückte, ließ er dahingestellt. Allein die Farbkraft zählte. Und die Farbkraft verstärkte sich weiter.
    »Du trägst das Ding noch eine halbe Stunde«, ordnete Zamorra an.
    »Danach sehen wir weiter. In der Zwischenzeit kannst du dir überlegen, wer dir den Schatten angehext hat.«
    Möbius sah ihn aus großen Augen an.
    »Ich werd’ verrückt, Zamorra – ich fühle mich tatsächlich besser. Wie hast du das angestellt?«
    »Magie. Du kennst mich doch, Also, grabe mal in deinen Erinnerungen. Ist dir jemand aufgefallen? Hast du Neider oder Gegner, die herausgefunden haben, daß du hier bist?«
    »Hoffach vielleicht«, sagte Möbius nachdenklich. »Hoffach könnte mir etwas angehext haben, weil ich ihn gestern abend so abblitzen ließ. Er ist der einzige, den ich hier von früher kenne. Aber das würde erstens bedeuten, daß Hoffach sich in Magie auskennt, und zweitens, daß er mir heute begegnet wäre. Aber ich bin nur hinüberspaziert und habe den Wagen hergeholt. Ich entsinne mich, daß ich heute vormittag noch recht gut gelaunt war.«
    »Du bist sicher, daß du Hoffach nicht über den Weg gelaufen bist?«
    »Natürlich.«
    »Kennt er deinen Wagen?«
    »Den Fünfhunderter? Wahrscheinlich. Aber er müßte wirklich Magie beherrschen…«
    »Und zwar eine verdammt starke Magie«, sagte Zamorra. »So etwas habe ich noch nicht gesehen. Das kann nicht jeder, ich glaube, das könnte nicht einmal ich selbst, dabei kann ich schon ein wenig zaubern. Aber das ist Hexerei erster Güte, eine Magie, wie sie eigentlich nur Dämonen beherrschen. Oder Dämonisierte, Besessene…«
    »Vielleicht ist Hoffach besessen«, sagte Möbius. »Vom Spielteufel…«
    »Aber das verleiht ihm noch keine Magie«, überlegte Zamorra. »Außerdem hätte er, wenn er in den magischen Künsten bewandert wäre, gestern abend nicht so abgrundtief verloren. Ich weiß nicht… ich glaub’s nicht, daß er dahinter steckt.«
    »Aber er könnte Haß gegen mich entwickelt haben«, erinnerte Möbius.
    »Ich habe ihn abblitzen lassen, und ich habe ihm in Frankfurt keine Planstelle geschaffen. Vielleicht ist er so sauer auf mich, daß er mich unglücklich zaubern will.«
    »Wenn wir wüßten, wo Hoffach steckt, könnten wir ihm auf den Zahn fühlen«, überlegte Zamorra.
    »Das ist kein Problem«, sagte Möbius. Plötzlich war er wieder tatenund unternehmungslustig. »Ich rufe in Frankfurt an. Dort müßte man eigentlich wissen, Wohin unser Freund abgewandert ist. Wenn wir die Firma haben, finden wir ihn schnell.«
    »Sei da mal nicht so sicher, du Meisterdetektiv«, dämpfte Zamorra seinen Optimismus. Aber Möbius hing schon am Telefon und ließ sich mit der

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