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0339 - Walpurgisnacht

0339 - Walpurgisnacht

Titel: 0339 - Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bereits auf ihn aufmerksam geworden, wie er mit geschlossenen Augen an der Säule lehnte. »Ist Ihnen nicht gut, mein Herr? Können wir etwas für Sie tun?« wurde er angesprochen.
    Er lächelte und schüttelte den Kopf.
    »Ich habe nur gerade ein wenig vom ganz großen Geld geträumt«, schwindelte er.
    »Davon brauchen Sie doch nicht nur zu träumen. Vielleicht gewinnen Sie es, mein Herr?«
    »Ich warte noch, bis ich meine Strähne spüre«, sagte Zamorra.
    Die beiden Casino-Angestellten gaben sich damit zufrieden. Sie hielten ihn wohl für einen ausgeflippten Traumtänzer, der sich tatsächlich inneren Stimmungen hingab und danach spielte oder nicht spielte.
    Hoffach hatte gerade wieder verloren – und zwar gründlich. Die Tischfläche vor ihm war leer. Er winkte einem der Angestellten und redete leise auf ihn ein. Offenbar ging es wieder um einen Scheck. Der Angestellte schüttelte heftig den Kopf, gab dann aber schließlich nach, nahm den Scheck und kehrte nach einigen Minuten mit einer Handvoll Spielmarken zurück. Im nächsten Spiel setzte Hoffach wieder.
    Und verlor.
    Möbius sprach ihn an.
    »Sollten Sie nicht besser aufhören, Herr Hoffach? Es hat doch keinen Sinn.«
    »Halten Sie sich da raus, Möbius!« fauchte Hoffach. »Was wollen Sie überhaupt hier? Wollen Sie sich an meiner Niederlage ergötzen?«
    »Aber ich bitte Sie, Herr Hoffach… Nun, es ist ja Ihr Geld.«
    Möbius hatte eine glücklichere Hand. Innerhalb einer Stunde gewann er etwa dreitausend Mark und zog sich vom Spieltisch zurück. Er gesellte sich zu Zamorra, der zwischendurch andere Spieltische des sich füllenden Casinos beobachtet hatte. Er hatte gehofft, daß seine telepathischen Fähigkeiten zurückkehrten, aber das war nicht der Fall. Das Amulett konnte ihm auch nur den magischen Fluß als solchen zeigen, nicht aber die Richtung, aus der er kam. Dazu war diese Strömung zu schwach. Aber daß die rollende Kugel manipuliert wurde, war klar.
    Warum?
    »Dieser Hoffach ist ein Narr«, murmelte Möbius ihm zu. »Er spielt vollkommen fanatisch. Er sieht, daß er nur und ständig verliert, aber er hört einfach nicht auf. Er setzt Riesenbeträge. Und er verliert alles.«
    »Die Kugel wird beeinflußt«, gab Zamorra ebenso leise zurück. »Ich weiß nur nicht, von wem. Von Hoffach eindeutig nicht. Er ist dazu nicht in der Lage. Ich habe ihn überprüft. Hast du vielleicht eine Beobachtung am Tisch gemacht, Stephan?«
    Möbius schüttelte den Kopf.
    »Dann tappen wir also immer noch im dunkeln, ja?«
    »Wir wissen nur, daß anscheinend jemand Hoffach fertigmachen will«, sagte Zamorra. »Ich vermute es zumindest. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand nur und ausschließlich verliert. Wenigstens ein kleiner Gewinn muß zwischendurch mal dabei sein. Wie bei allen anderen.«
    »Es ist aber auch keiner dabei, der ausschließlich und nur gewinnt«, überlegte Möbius.
    »Wer immer es ist – er ist vorsichtig. Er will sich nicht durch ein Nurgewinnen verraten.«
    »Es muß jemand sein, der auch gestern schon da war.«
    »Da kommen vier Spieler in Frage – und der Croupier. Also insgesamt fünf Personen.«
    »Kannst du sie nicht überprüfen?«
    »Ich habe es versucht, Stephan. Aber ich habe heute wohl meinen schlechten Tag. Ich müßte das Amulett stärker steuern. Aber dazu brauche ich mehr Ruhe und Konzentration, als ich hier haben kann. Hier sind zu viele Leute, deren Bewußtseinsschwingungen einen störenden Einfluß haben. Ich kann nicht dreißig oder mehr hochaktive Alpha-Rhythmen ausfiltern.«
    »Und was machen wir nun?«
    »Abwarten, bis er aufgibt. Und dann sehen, ob immer noch manipuliert wird – und wenn ja, bei wessen Abgang es aufhört.«
    »Na, das kann ja dauern. Unterdessen schaut sich deine Nicole unanständige Filme an…«
    »Nur einen, alter Freund. Nur einen. Eine Nachtvorstellung gibt’s mittwochs hier nicht.«
    »Woher weißt du das denn?«
    Zamorra winkte ab. Er sah, wie Hoffach schon wieder einen Scheck anbot. Er schwitzte vor Aufregung. Der Mann war dem Spielteufel rettungslos verfallen. Er war, wie Möbius treffend bemerkt hatte, ein Fanatiker.
    Er würde sich ruinieren…
    ***
    Irena Vahlberg war beunruhigt. Dieser seltsame Mann im weißen Anzug und dem schockroten Hemd, der auch gestern schon dagewesen war, irritierte sie. Da war etwas an ihm, das die Hexe verunsicherte. Dieser Mann, der ein wenig an einen bekannten James-Bond-Darsteller erinnerte, strahlte… Macht aus.
    Das war es! Macht! Magische Macht.
    Und

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