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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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uns bloß, wo Sie die ganze Zeit gesteckt haben!«
    Wieder griff sie sich an den Hals. Sie schien sehr nervös zu sein. Ich musste meine Frage noch einmal wiederholen, bevor sie antwortete.
    »Ich war bei einer Tante«, sagte sie dann stockend. »Die Ärmste ist ganz plötzlich erkrankt, und da sie außer mir niemanden hat, habe ich mich um sie gekümmert. Ich konnte Dr. Norman leider nicht verständigen, da es dort kein Telefon gab. Aber ich kann nicht verstehen, dass er sofort die Polizei verständigt.«
    »Geben Sie uns doch bitte mal die Adresse von Ihrer Tante. Wir werden dann den Gesundheitsdienst verständigen, damit man sich um sie kümmern kann«, sagte Phil und zückte schon seinen Bleistift.
    »Oh, das ist nicht nötig«, sagte Jane Holloway rasch. »Meiner Tante geht es wieder ganz ausgezeichnet. Bestimmt, es genügt, wenn ich heute Abend noch einmal zu ihr hinausfahre. Aber jetzt will ich doch gleich ins Institut, sonst macht sich Dr. Norman noch mehr Sorgen.«
    Ich gab Phil einen Wink, und er schluckte die Frage, die er schon auf der Zunge gehabt hatte, wieder hinunter.
    »Gut, Miss Holloway«, sagte ich, »wir bringen Sie schnell hin.«
    »Das wäre fein«, freute sie sich. »Wir können sofort fahren. Ich bin fertig.« Sie hatte es auf einmal sehr eilig. Sie nahm sich noch nicht mal die Mühe, den Mantel anzuziehen. Sie legte ihn über den Arm und steuerte auf die Dielentür zu. Phil folgte ihr kopfschüttelnd.
    Unten vor dem Haus hielt ich ihr die Tür des Jaguars auf.
    »Ich glaube, ich fahre doch lieber mit meinem Wagen«, sagte sie dann plötzlich. »Sonst weiß ich ja nicht, wie ich heute Abend nach Hause kommen soll. Haben Sie recht schönen Dank. Es war nett von Ihnen, mir das anzubieten.«
    Bevor ich einen Ton sagen konnte, schritt sie hochhackig zu dem roten Ford Mustang, der vor unserem Jaguar parkte und setzte sich hinter das Steuer.
    »Die hat es ja mächtig eilig«, murmelte Phil.
    »Irgendetwas an der Geschichte stimmt nicht«, sagte ich nachdenklich. Ich stieg in meinen Wagen.
    Phil kletterte auf den Beifahrersitz.
    »Warum hast du mich eigentlich gehindert, ihr ein bisschen auf den Zahn zu fühlen«, beklagte er sich. »Ich bin gespannt, was da wohl herausgekommen wäre. Muss ja eine sonderbare Tante gewesen sein, die sie da versorgt hat. Und dabei soll sie doch keinerlei Verwandte hier in New York haben, oder?«
    »Das sagt wenigstens Dr. Norman«, entgegnete ich nachdenklich und zog an dem roten Ford Mustang vorbei. Jane Holloway nahm eine Hand vom Steuer und winkte lässig.
    »Wo willst du hin?«, fragte Phil.
    »Zu Dr. Norman«, sagte ich. »Etwas stört mich an der Geschichte, die sie uns erzählt hat. Es kann natürlich stimmen, aber es passt nicht zu dem Bild, das ihr Chef von ihr gezeichnet hat.«
    »Sag mal, Jerry, was sind eigentlich Laser-Strahlen?«, fragte Phil plötzlich, nachdem er eine ganze Weile geschwiegen hatte.
    »Im Prinzip weiß ich darüber Bescheid«, sagte ich nachdenklich. »Aber danach wollte ich diesen Dr. Norman auch noch einmal genau fragen.«
    ***
    Der Rest der Fahrt bis zum Institut verlief schweigend. Einer der Assistenten führte uns in das Büro von Dr. Norman. Er kam hinter dem riesigen Schreibtisch hervor und schaute mich erwartungsvoll an.
    »So schnell hatte ich Sie eigentlich nicht zurückerwartet«, sagte er. »Haben Sie schon eine Spur?«
    »In wenigen Minuten wird sie persönlich erscheinen«, sagte ich trocken. »Wir trafen Miss Holloway in ihrer Wohnung an.«
    »Das… das verstehe ich nicht«, stotterte der grauhaarige Physiker. »Wir haben doch mehrmals in der Wohnung angerufen, und ich habe sogar Bluster, mein Faktotum, dort vorbeigeschickt.«
    »Als wir dort waren, war sie jedenfalls in ihrer Wohnung«, sagte ich. »Die letzten Tage hat Ihre Sekretärin angeblich eine kranke Tante gepflegt. Eine Möglichkeit, Sie zu verständigen, will sie nicht gehabt haben.«
    »Eine kranke Tante?«, wunderte sich Dr. Norman. »Ich wusste nicht, dass Miss Holloway noch Verwandte hier hat. Mir hat sie jedenfalls einmal erzählt, dass sie völlig allein ist.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Sollte sich der Mann allein Gedanken über das sonderbare Verhalten seiner Sekretärin machen, solange ich nichts fand, was gegen die Gesetze verstieß.
    »Sie befassen sich mit der Erforschung von Laser-Strahlen«, fragte ich. »Ich hätte gern von Ihnen Näheres darüber gewusst, wenn das möglich ist.«
    »Sie wissen sicherlich, was Laser-Strahlen sind«, begann

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