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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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erzählen. Ich brauchte nicht viele Fragen zu stellen, denn Dr. Normans Angaben waren präzise und vollzählig. Er schien zu wissen, worauf es mir ankam.
    »Wann haben Sie Miss Holloway zum letzten Mal gesehen?«, erkundigte sich Phil.
    Dr. Norman antwortete. Wir erkundigten uns auch nach den näheren persönlichen Verhältnissen der jungen Dame. Der Leiter des Instituts wusste nicht sehr viel davon. Der zweite Assistent noch weniger. Man wusste nur, dass Miss Holloway anscheinend sehr zurückgezogen lebte. Sie hatte keine Angehörigen mehr und war anscheinend allein stehend.
    »Seit wann ist sie eigentlich Ihre Sekretärin?«, wollte ich wissen. »Wie kam es zur Anstellung?«
    »Sie ist fast zwei Jahre bei uns«, erklärte mir Dr. Norman. »Sie bewarb sich damals auf eine Anzeige. Das heißt… Ja, das war eigenartig damals. Ich hatte in einer Zeitung ein Inserat aufgegeben, und am gleichen Tag stellte sich Miss Holloway vor. Die Anzeige war noch gar nicht erschienen. Die Zeitung brachte es erst am nächsten Tag. Ich weiß auch nicht, wie sie es erfahren hatte, dass ich jemand suchte, aber da sie einen guten Eindruck machte und ihr Fach auch zu verstehen schien, habe ich Miss Holloway gleich behalten. Ich muss sagen, ich habe es nie bereut. Immer pünktlich, zuverlässig, man kann sich auf sie verlassen.«
    Read, der zweite Assistent, kam mit einem Bild in der Hand zurück. Er reichte es mir. Es war eine Gruppenaufnahme. Im Vordergrund war zwischen Dr. Norman und einer riesigen Blumenschale eine junge Frau zu sehen. Ich schätzte sie auf Ende zwanzig. Sie hatte kein schönes, aber ein markantes Gesicht.
    »Das ist Miss Holloway«, sagte Read.
    Ich nickte. Leider war die Aufnahme nicht sehr scharf. Für unsere Zwecke konnte ich das Bild nicht gebrauchen. Trotzdem steckte ich es ein, nachdem ich Read um Erlaubnis gefragt hatte.
    »Haben Sie vielleicht die Adresse der jungen Dame?«, fragte ich Norman.
    »201, Vandam Street«, antwortete an seiner Stelle Grover bereitwillig.
    Ich notierte die Anschrift und erhob mich.
    »Wir geben Ihnen Bescheid, sobald wir eine Spur gefunden haben«, wandte ich mich an Dr. Norman. »Sollten Sie etwas von ihr hören, oder sollten Sie vielleicht von dritter Seite etwas von ihr hören, dann rufen Sie mich bitte in meinem Office an. Sollte ich nicht da sein, dann können Sie es meinem Kollegen in der Zentrale ausrichten, der wird mich dann sofort verständigen.«
    »Wie meinen Sie das, von dritter Seite etwas hören?«, fragte Dr. Norman.
    Ich zuckte die Schulter. »Man kann nie wissen, Doktor. Ich sehe im Moment noch nicht klar. Ich sage Ihnen das nur, damit Sie wissen, wie Sie sich zu verhalten haben.«
    Draußen fragte mich Phil leise: »Meinst du wirklich, dass man die Kleine vielleicht entführt hat?«
    »Ich weiß es nicht, Phil«, sagte ich ihm. »Möglich ist alles. Es könnte sein, dass man das Mädchen gekidnappt hat, um aus ihm irgendetwas über den geheimen Forschungsauftrag des Instituts herauszuholen.«
    »Was hast du denn jetzt vor, Jerry?«, fragte Phil und kletterte in den Jaguar.
    Ich klemmte mich hinter das Steuer des Wagens und ließ den Motor an. »Das Bild, das wir bekommen haben, taugt nichts. Wir wollen sehen, ob wir in der Wohnung der Dame nicht ein besseres finden. Wir werden dann eine Suchmeldung loslassen. Irgendwer muss sie doch gesehen haben. So spurlos verschwindet kein Mensch. Gib doch gleich an die Zentrale die Personalien durch, dann kann man den Steckbrief schon vorbereiten.«
    Phil setzte das Sprechfunkgerät, das wir in unserem Wagen hatten, in Betrieb und nahm Verbindung mit der Zentrale auf.
    »Lass dir einen Haussuchungsbefehl geben«, bat ich Phil. Mein Freund nickte, ich startete den Wagen.
    »Hier spricht Phil Decker im Wagen Cotton«, begann Phil mit seiner Durchsage an die Zentrale. Ich schleuste uns durch den Stadtverkehr in Richtung Vandam Street.
    ***
    Jane Holloway legte erst gar nicht den Mantel an der Garderobe ab. Sie eilte schnurstracks in die kleine Küche ihrer Wohnung. Vor dem Elektroherd auf der linken Seite der kleinen Küche kniete sie nieder. Hastig riss sie die Tür zum Backofen auf. Ihre fliegenden Hände zogen den Grillrost und das Kuchenblech heraus.
    »Tatsächlich!«, keuchte sie. »Er hat also doch die Wahrheit gesagt. Der Umschlag mit dem Geld ist weg.«
    Sie wollte es noch nicht wahrhaben. Sie tastete das ganze Innere des Backofens ab. Sie konnte den Umschlag nirgends finden.
    Plötzlich zuckte Jane Holloway zusammen.

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