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034 - In den Krallen der Nebelhexe

034 - In den Krallen der Nebelhexe

Titel: 034 - In den Krallen der Nebelhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Aktion, jede Geste zu sehen, jedes der
seltsamen Worte zu verstehen.
    Der Mann
streckte die Rechte aus. Am Zeigefinger dieser Hand hing Larrys Armbanduhr.
    »Übergib sie
dem Feuer, das wir IHM zu Ehren angezündet haben! Wir haben vorschriftsmäßig
die verbotenen Kräuter benutzt«, flüsterte die Frau, und ihre Augen glitzerten
kalt wie Eiskristalle. »Wenn ER unseren Ruf vernimmt, wird der Hexer
erfolgreich operieren… Vernichte ihn… vernichte den Mann, dessen Uhr wir dem
Tod übergeben… erhöre den Ruf der Schwarzen Magie!«
    Mit dumpfem
Geräusch fiel die Uhr in den geöffneten Totenschädel. Der grüne Rauch umwaberte
den Fremdkörper und hüllte ihn ein. Einen Stock tiefer, zwei Zimmernummern
weiter, stöhnte ein Mann gequält auf…
    Die
Kopfschmerzen wurden unerträglich. Larry glaubte, sein Schädel würde
zerspringen.
    Was war nur
los mit ihm?
    Larry Brent
verzog schmerzhaft das Gesicht und versuchte sich zu erheben. Sein Körper
gehorchte nicht mehr seinem Willen!
    Mühselig kam
er in die Höhe, als würden zahllose unsichtbare Hände gegen ihn arbeiten, ihn
festhalten.
    Aus den
Augenwinkeln nahm er einen kurzen, hell aufflackernden Schein wahr.
    Ein Licht an
den Vorhängen?
    Feuer!
    Flammenzungen
leckten empor und fraßen sich in den Stoff.
    Brents Herz
begann zu rasen.
    Verzweifelt
versuchte er sich in die Höhe zu drücken. Er hatte Mühe, den Kopf zu heben.
    Er wollte um
Hilfe rufen, aber seine Stimme versagte ihm den Dienst.
    Diese
körperliche Schwäche, und der gleichzeitige Ausbruch des Feuers… das war kein
Zufall!
    Hier wurde
etwas gesteuert.
    Der Verlust
seiner Uhr!
    Auch das war
kein Zufall. Jemand, der über fremdartige und gefährliche Kräfte verfügte,
versuchte nach der Art eines Voodoo-Zaubers seinem Leben ein Ende zu bereiten.
    Die
körperliche Unbeweglichkeit war Ausgangspunkt, um ihn an der Flucht zu hindern…
dazu hatte jemand es nötig, einen Gegenstand von ihm persönlich zu besitzen.
    Die Uhr…
    Und das Feuer
erledigte den Rest. Flammenzungen fraßen die Vorhänge. An den Tapeten über dem
Bett gab es kleine Explosionen, als würde jemand Knallerbsen werfen. Die
Wandverkleidung sprang auf, und kleine Flammen leckten gierig hervor.
    Brent erlebte
das Grauen bei vollem Bewußtsein.
    Das Feuer
breitete sich aus. Dichter Rauch entstand, der das Zimmer füllte.
    Seine Augen
brannten, der Sauerstoff wurde knapper. X-RAY-3 schluckte Rauch und mußte
husten…
    Es gelang
ihm, unter unsäglicher Anstrengung, sich auf die Seite zu rollen. Noch ein paar
Zentimeter, und er konnte vom Bett rutschen.
    Aber es wurde
ein Sturz, und sämtliche Knochen taten ihm weh, da er nicht in der Lage war,
den Fall zu kontrollieren und abzufedern.
    Er mußte
versuchen, zur Tür zu rutschen. Die Flucht war seine einzige Chance, aber Eile
war geboten.
    Und genau die
konnte er nicht forcieren.
    Brennende
Tapetenreste regneten von der Wand hinter dem Bett herab. Die Glut fraß Löcher
in Kissenbezug und Laken. Und dann schlugen aus dem Kopfkissen die ersten
Flammen.
    Rauchschleier
hüllten den Mann am Boden ein, der millimeterweise auf dem Bauch nach vorn
kroch und genau wußte, daß er es nicht schaffte.
    Er wußte
ebenfalls, daß er das Opfer eines unseligen Zaubers war.
    Aber was
wirklich dahintersteckte, würde man in diesem Hotel nie begreifen und auch in
der Öffentlichkeit nicht.
    Schwarze
Magie…
    Er wurde
behext. Jemand wollte nicht, daß er den Fall Cindy Calhoon weiter verfolgte.
Und die Rechnung des unsichtbaren Gegners schien aufzugehen.
     
    ●
     
    »Jetzt ist’s
doch später geworden, als es werden sollte«, sagte der strohblonde junge Mann.
    Er trug
Bluejeans, ein offenes Sporthemd und darüber eine Lederjacke. »Dabei hatte ich
mir vorgenommen, heute mal früher auf Matratzenhorchdienst zu gehen. Wenn ich
die Stelle in Petrolia bekommen will, muß ich morgen früh topfit sein…«
    Seine
Begleiterin, ebenfalls in Jeans, aber mit weißem Rollkragenpullover, lachte
leise.
    »Solang wird
die Nacht nun auch wieder nicht. Ich versprech dir, dich in Ruhe zu lassen…«
Sie benutzten den Lift nach oben. In der dritten Etage stiegen sie aus. Der
lange Korridor lag vor ihnen. Der junge Mann hob schnuppernd die Nase. »Riechst
du auch was?«
    »Mhm, da
scheint einer besonders intensiv zu rauchen. Du, der Qualm kommt schon aus den
Türritzen. Ich lach mich kaputt…«
    Ihr Begleiter
fuhr zusammen. Mit fahriger Bewegung strich er sich durch das dunkle, strähnige
Haar. »Da gibt’s nichts zu

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