034 - In den Krallen der Nebelhexe
lachen«, stieß er plötzlich hervor. »Verdammt, in
dem Zimmer brennt es! Runter, Lucy! Sag in der Rezeption Bescheid. Ich
versuche, ins Zimmer einzudringen…«
Es war von
innen abgeschlossen.
Lautes
Klopfen und Rufen hatte keinen Zweck. Damit weckte er nur die anderen Gäste auf
der Etage, aber nicht die- oder denjenigen, der dort hinter der Tür schlief und
im Schlaf offensichtlich vom Feuer überrascht worden war.
Pit nahm
einen Anlauf und rannte voll gegen die Tür. Im Schloß knackte es.
Aber ein
zweiter Ansturm war notwendig, um die Tür aus den Angeln zu heben. Krachend
flog sie gegen die Wand. Eine dicke Rauchwolke quoll sofort auf den Korridor
hinaus.
»Feuer!«
Voller Panik hallte der Schrei durch die Etage. Einer der Gäste, die durch den
Lärm geweckt worden waren, verlor sofort die Nerven. Der dichte Rauch verteilte
sich rasend schnell und raubte den Menschen im Korridor die Sicht und die Luft.
Pit handelte
instinktiv.
Er stürzte in
den Raum, in dem es knisterte und prasselte und zuckender Feuerschein den
Rauchvorhang untermalte.
Pit riß die
Augen auf. Die Hitze schlug ihm entgegen, und das Öffnen der Tür wirkte sich
verheerend aus. Neuer Sauerstoff wurde zugeführt, die Flammen erhielten Nahrung
und breiteten sich um so schneller aus.
Links stand
das Bett.
Es brannte
lichterloh.
Wo war der
Mensch, den er hier vermutete?
Dort auf dem
Boden, etwas Dunkles, Längliches…
Zwei schnelle
Schritte, und schon war der Junge in den Bluejeans bei der am Boden liegenden
Gestalt.
Während die
meisten Gäste dieser Etage in Panik gerieten und die Flucht ergriffen, erhielt
Pit Unterstützung durch eine ältere Frau, die den Feuerlöscher aus der
Halterung riß und von der Türschwelle aus einen ersten Löschversuch unternahm.
Sie hielt den
Löscher schräg nach unten. Der Schaumstrahl zischte in die Flammen, die den
Teppichboden in unmittelbarer Nähe des Mannes am Boden bereits ergriffen hatten
und schon am Bademantel des Ohnmächtigen leckten.
Unter
Aufbietung aller Kräfte zerrte der junge Mann Larry Brent auf den Korridor.
Aufregung
beherrschte das ganze Haus.
Die Sirenen
wurden ausgelöst. Jemand gab Feueralarm.
Überall hörte
man Schreckensschreie und wildes Durcheinanderlaufen.
Das Mädchen
von der Rezeption, ein Zimmerkellner und ein weiterer Hotelangestellter kamen
mit großen Schaumlöschern angerannt, die überall in den Etagen angebracht
waren.
Polizei, Arzt
und Feuerwehr waren verständigt. Sechs Minuten nach dem Alarm traf das erste
Löschfahrzeug ein, aber die Wasserschläuche brauchten nicht mehr ausgerollt zu
werden.
Durch den
schnellen Einsatz der Schaumlöscher war ein Teil des Feuers unter einer dicken
weißen Schicht erstickt, und die Flammen hatten sich nicht ausweiten können.
Die meisten
Gäste waren in Nachthemd oder Pyjama ins Freie gelaufen und kehrten frierend
und aufgeregt ins Hotel zurück, als sie vernahmen, daß keine Gefahr mehr
bestand.
Larry Brent
wurde Sauerstoff zugeführt. X-RAY-3 erholte sich rasch.
Von den
Gästen benötigten nur zwei weitere Personen Erste Hilfe.
Der Direktor
des Hauses sprach mit jedem einzelnen Gast.
Auch mit
Larry Brent, der sich wieder frei bewegen konnte, dessen Muskeln und Glieder
wieder seinem Willen gehorchten. Ein Alptraum war vorbei. Aber es war kein
Traum gewesen. Das verkohlte Zimmer bot ein Bild der Verwüstung.
Was war die
Brandursache gewesen?
Larry geriet
in Verdacht, im Bett eine Zigarette geraucht zu haben und dabei eingeschlafen
zu sein. Energisch wies er dies zurück.
»Ich bin
Nichtraucher. Sie werden in meinem Gepäck keine Zigaretten finden.« Er hatte
sich so weit wieder erholt, daß er selbst an der Inspektion seines Hotelzimmers
teilnahm.
Von den
Vorhängen war kein Fetzen mehr zu sehen, das Fenster zum Balkon war durch die
Hitze herausgeplatzt, die Wände und der Schrank verkohlt.
Das Bett war
nur noch ein rauchendes Gestell. Der Brandgeruch zog durch das ganze Hotel,
aber das würde sich legen. Die Hauptsache war, daß das Feuer nicht um sich
gegriffen und weiteren Schaden angerichtet hatte.
»Wann haben
Sie das Feuer bemerkt?« wurde Larry von einem Polizisten gefragt. »Und vor
allem wo?«
»Am Fenster«,
sagte er wahrheitsgemäß. »Als ich plötzlich wach wurde, sah ich, daß die
Vorhänge in hellen Flammen standen.«
Unter der
Fensterbank gab es eine Steckdose, und auf der rußgeschwärzten Wand war der
Verlauf eines Kupferkabels zu sehen, dessen Plastikmantel durch die Hitze
völlig
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