034 - In den Krallen der Nebelhexe
verwischt haben«, meinte der Lieutenant.
»Bei Ihnen hat Joe Akers sich in der Zwischenzeit noch nicht wieder gemeldet?«
»Nein.«
»Okay. Dann
bleiben wir am Ball. Wenn Sie etwas hören sollten, Doc, sagen Sie bitte
Bescheid.«
»Selbstverständlich,
Lieutenant. Ich hoffe, daß Sie ihn bald finden… Mir gefällt das Ganze nicht…
möchte bloß wissen, wo er jetzt sein kann…«
●
Der Mann, von
dem sie sprachen, lebte.
Er saß neben
einem Truckfahrer und plauderte munter über sein abenteuerliches Leben. Akers
trug die Kleidung vom vergangenen Abend, er war nach dem Zwischenfall nicht
mehr in seine Wohnung zurückgekehrt. Im Restaurant der Raststätte hatte er den
Truckfahrer kennengelernt, der auf dem Weg nach Philipsville war. Akers sagte,
daß er ohne Ziel unterwegs sei und hatte sich dem Mann angeschlossen. Joe Akers
war ruhig und gelassen. Daß etwas in ihm gärte, sah man ihm nicht an.
●
Man brauchte
einen Arzt. Es war keine normale Ohnmacht, sondern ein richtiger
Schwächeanfall.
Claire
Simpsons Puls war kaum noch zu fühlen. Ein Anruf vom Haus war unmöglich.
Telefon gab es nicht. Larry Brent legte die Zusammengebrochene kurzerhand auf
den Rücksitz seines Wagens und brauste los, nachdem weder er noch Rose Margonny
etwas für sie tun konnten.
Die nächste
Arztpraxis befand sich in Petrolia.
Dort lieferte
X-RAY-3 Claire Simpson ab.
Rose Margonny
fuhr mit ihrem Wagen hinter ihm her.
Auch sie
hatte in Petrolia Besorgungen zu machen und wollte noch einige Telefonate
erledigen. Sie rief Mark Masters an, einen alten Freund, der auf den Point
Gorda kommen wollte. Masters würde am frühen Abend in Fortuna landen. Dann rief
sie das »Holy Ghost-Hospital« in Los Angeles an und ließ sich mit Miriam Brent
verbinden. Außer Atem meldete sich die junge Schauspielerin.
»Ja?«
»Hallo,
Miriam! Wie nett, Ihre Stimme zu hören. Hier ist Rose Margonny. Inzwischen habe
ich vernommen, daß alles mit Ihnen okay ist. Wahrscheinlich werden Sie heute
schon entlassen, nicht wahr?«
»Das spricht
sich wohl herum wie ein Lauffeuer… Es stimmt. Sie hatten Glück, daß Sie mich
überhaupt noch angetroffen haben. Ich war schon auf dem Weg zum Ausgang, mein
Taxi wartet. Ich wußte nicht, daß ich schon so populär bin und meine
Krankengeschichte in den Klatschspalten der Regenbogenpresse steht. Wie haben
Sie’s denn erfahren, Rose?«
»Durch Ihren
Bruder…«
»Larry? Aber
wie…«
»Ja, da
staunen Sie. Das kann ich mir gut vorstellen. Er war hier im Haus und stellte
Fragen wegen eines Kriminalfalles. Er ist bei einer Sonderabteilung tätig, das
haben Sie mir ja gar nicht gesagt…«
»Wieso war er
bei Ihnen im Haus, Rose? Ich verstehe nur Bahnhof.«
»Durch Ihre
Bewußtlosigkeit gab es bisher keine Gelegenheit, Sie auf dem laufenden zu
halten, Miriam. Erinnern Sie sich an das Haus, von dem ich Ihnen in jener Nacht
vorschwärmte?«
»Noch ganz
genau.«
»Tags darauf
bin ich losgefahren. Und stellen Sie sich vor: Es stand zum Verkauf!«
»Sie sind ein
Glückspilz, Rose.«
»Ich möchte
Sie an meinem Glück teilhaben lassen. Nachher wird der Vertrag abgesegnet. Mark
Masters, ein Freund von mir, wird kommen… Ich möchte Sie für heute hierher
einladen. Wahrscheinlich kann ich Ihren Bruder auch noch überreden, mit von der
Partie zu sein. Er hat sowieso noch hier zu tun. Meine Vorgängerin, müssen Sie
wissen, ist auf unerklärliche Weise verschwunden… Aber wie das alles
zusammenhängt, werden Sie bestimmt aus erster Quelle erfahren. Ich erwische Sie
gerade noch im Moment Ihrer Entlassung. Fahren Sie zum Flugplatz, Miriam,
kommen Sie hierher und entspannen Sie sich an diesem ruhigen Ort ein paar Tage!
Das wird Ihnen guttun. Mark wird um sechzehn Uhr zwanzig mit der Maschine in
Fortuna eintreffen. Bis dahin könnten auch Sie bequem da sein, und Mark Masters
kann Sie vom Flughafen aus mitnehmen. Ich muß ihn sowieso noch anrufen und sag
ihm, daß Sie ihn in der TWA-Lounge treffen, okay?«
»Okay«,
Miriam war, wie ihr Bruder, spontan und entschlußfreudig. »Die Sache ist mir
einen Spaß wert. Aber unter einer Bedingung, Rose…«
»Und die
lautet?«
»Kein Wort zu
Larry. Ich möchte ihn überraschen.«
»Ich bin
verschwiegen wie das Grab. Diese Überraschung möchte ich selbst miterleben…«
●
Larry Brent
hielt sich länger als zunächst vorgesehen in dem Hospital auf.
Die Ärzte
versuchten ihr möglichstes, Claire Simpson aus der Bewußtlosigkeit
zurückzuholen. Es
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