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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brannte Licht. Es kam aus der Decke und aus den Wänden, und der blanke, metallene Boden reflektierte es tausendfach. In dieser Halle standen riesige Maschinen. Es waren unförmige Metallblöcke, deren Wandungen so dick waren, daß man nicht erraten konnte, was sich dahinter befand. Nichts bewegte sich. Es fehlten sogar die Arbeitsroboter, die selbst auf automatischen Stationen üblich waren. Rechtwinkelig führten breite Gänge durch die langen Reihen der Maschinenblöcke. Am gegenüberliegenden Ende setzte sich der Gang fort.
    „Eine Verteilerstation", vermutete Icho Tolot. „Wenn wir sie vernichten könnten, fielen einige der Abwehrwaffen aus. Wir haben keine Waffen dabei. Glauben Sie, Goratschin...?"
    Er sah den Doppelkopfmutanten an. Beide Köpfe nickten, und Iwan sagte: „Eine Kleinigkeit für uns. Wenn ihr wollt, lassen wir das ganze Ding hier hochgehen. Wir müssen uns vorher nur in Sicherheit begeben. Aber vielleicht genügt es auch, die einzelnen Maschinenblöcke zu sprengen. Damit könnten wir eine atomare Explosion verhindern. Nur dumm, daß die Dinger alle gleich aussehen. Ich wüßte nicht, wo der Atomreaktor ist - wenn es einen gibt."
    Fancan Teik sprang einen Schritt vor, als unmittelbar hinter ihm ein Energievorhang aus der Decke schoß. Der Rückweg war abgeschnitten. Aber Gucky sagte beruhigend: „Keine Sorge. Zum Glück handelt es sich nicht um einen HÜ-Schirm. Er ist durch Teleportation leicht zu überwinden. Trotzdem würde ich raten, daß wir bald von hier verschwinden. Wir teleportieren, das geht schneller."
    Er und Ras Tschubai nahmen Tolot in ihre Mitte und teleportierten zur anderen Seite des Saales.
    Dann kehrten sie zurück und holten Teik und schließlich Goratschin. Das alles dauerte kaum länger als zehn Sekunden. Das war genau die Zeitspanne, die sie benötigten, um einer eventuellen Falle zu entrinnen.
    „So, nun verschwindet in den Gang", rief Iwan. „Wir werden die Maschinen von hier aus zerstören.
    Wir haben Deckung genug."
    Was dann geschah, wirkte wie ein Alptraum. Ein Maschinenblock nach dem anderen verging in einer Detonation, die von dem Doppelkopfmutanten so gehalten wurde, daß sie nicht in eine atomare Explosion ausartete. Eine Atomexplosion im Innern des Planeten würde verhängnisvolle Folgen gehabt haben. Aber auch so war die Wirkung verheerend genug. Ein Teil der Decke stürzte ein und verriet, daß die Metallschicht unter den Felsen mindestens fünf Meter dick war. Das wäre auch für einen Haluter zuviel gewesen, obwohl er seine Körperkonstruktion derartig verändern konnte, daß er Stahlwände durchbrach. Es war zu vermuten, daß auch der Boden und die Wände dieses Gefängnisses aus einer ebenso dicken Metallschicht bestand. Etwas steifbeinig folgte Goratschin den anderen. Er grinste über beide Gesichter.
    „Geschafft, meine Herren. Stehe stets zu Diensten."
    Unter anderen Umständen hätte Gucky schon eine Entgegnung bereit gehabt, aber diesmal schwieg er lieber. Ihm war nicht wohl in seiner Haut. Was ihn bedrückte, war nicht die Gefahr, in der er sich befand, sondern ganz einfach die Tatsache, daß er im Notfall nicht wegteleportieren konnte. Er mußte sich um die beiden Haluter kümmern, denen in erster Linie die Angriffe galten. Um sie und Goratschin in Sicherheit zu bringen, waren jedes Mal drei Sprünge notwendig. Und manchmal waren zehn Sekunden eine Ewigkeit.
    Sie erreichten einen Antigravschacht, der noch in Betrieb war. Icho Tolot stellte das ganz einfach fest, indem er aus den geräumigen Taschen seines Raumanzuges ein kleines Werkzeug holte und es in die rechteckige Schachtöffnung warf. Der Gegenstand wurde sofort von den Antigrav-Feldern registriert und aufgefangen. Langsam sank er in die Tiefe.
    Goratschin und Ras machten den Anfang, die beiden Haluter folgten, und Gucky bildete den Abschluß. Ihrer Schätzung nach sanken sie etwa einhundert Meter, ehe sie den Boden erreichten. Sie mußten jetzt ungefähr einen halben Kilometer unter der Oberfläche des Planeten sein. Es sah ganz so aus, als hätten sie die eigentliche Gefängnisregion verlassen. Kaum hatten sie den Hauptkorridor betreten, der viel breiter und höher war als oben, da flammte automatisch das Licht in der Decke auf.
    Der Gang, fast fünfzig Meter breit, mochte an die zehn Meter hoch sein. Seine Länge war nicht abzuschätzen. In der Mitte befanden sich zwei Fahrbahnen mit elektronischen Leitschienen. Fahrzeuge waren nicht zu sehen. Auf beiden Seiten waren in den Wänden

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