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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rechteckige Öffnungen eingelassen. Sie erinnerten an Schaufenster, wie überhaupt die ganze Anlage an eine riesige Geschäftsstraße erinnerte.
    Das wiederum bewies, daß es hier unten nicht immer nur Roboter gegeben hatte. Vielleicht war die ganze Anlage erst später von der Automatik übernommen worden, die dann auch das begonnene Vernichtungswerk beendet hatte.
    „Was muß das für eine Rasse gewesen sein!" sagte Ras Tschubai tief beeindruckt. „Wie kann eine solche Rasse so grausam sein, eine andere auszulöschen?"
    Goratschin, der seine Jugendzeit vor vielen hundert Jahren nicht vergessen hatte, meinte nachdenklich: „Eine Herrenrasse, würde ich sagen. Hat es schon einmal gegeben gigantische Bauten und dicht daneben Massenmord."
    Sie standen da und wußten nicht, in welcher Richtung sie weitersuchen sollten. Icho Tolot zog seine Instrumente zu Rate und stellte fest, daß die Quelle der gleichmäßigen Vibration immer noch von unten kam. Die Energiestationen mußten sich also noch tiefer im Kern des Planeten befinden.
    „Zu Fuß schaffen wir das nie", meinte Iwan Goratschin. „Eine Frage, Ras: Würdest du es allein fertigbringen, Tolot, Teik oder mich bei einer Teleportation mitzunehmen?"
    Ras Tschubai nickte.
    „Ich glaube schon. Zumindest über kürzere Entfernungen. Es würde nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen, als wenn Gucky und ich es gemeinsam täten. Aber wie gesagt, nur über kürzere Strecken."
    „Das würde genügen", sagte Iwan. „Dann würde ich vorschlagen, daß wir hier an einem ganz bestimmten Ort warten, während Gucky versucht, die Hauptschaltzentrale zu finden. Anders kommen wir nicht weiter." Er wandte sich an den Mausbiber. „Und wenn du die Anlage findest, Gucky, dann unternimm nichts. Kehre zum vereinbarten Treffpunkt zurück, damit wir unsere weiteren Schritte beraten können. Es ist klar, daß wir die Schaltstation zerstören müssen. Es ist genauso klar, daß wir die Hauptenergieanlage vernichten müssen. Sie speist auch den Energiezapfer. Den müssen wir ausschalten, damit das Schiff der Haluter den Planeten verlassen kann. Ich weiß, das hört sich alles sehr einfach an, ist es aber nicht. Trotzdem müssen wir es schaffen. In der Kreisbahn wartet Major McCisom. Er wartet darauf, hier landen zu können. Er darf aber nicht landen, solange der Energiezapfer noch in Betrieb ist."
    Gucky nickte gelassen.
    „An mir soll es nicht liegen. Ich bin davon überzeugt, daß ich die Robotzentrale finde. Und wenn ich sie gefunden habe, dann brauche ich mir nur Goratschin zu holen - und damit wäre die Sache erledigt."
    Ras Tschubai schüttelte den Kopf.
    „So einfach ist das nicht. Finde die Anlage, dann sehen wir weiter."
    Während sich Goratschin und der Mausbiber unterhielten, hatten sich die beiden Haluter ein wenig von der Gruppe entfernt. Sie waren ein Stück an der Wand mit den ehemaligen Schaufenstern entlanggegangen und dann stehengeblieben. Plötzlich schoß aus der hochgelegenen Decke ein rechteckiges Energiegitter und schloß sie ein. Die beiden mächtigen Gestalten waren hinter dem flimmernden Vorhang deutlich zu erkennen. Die Fläche, auf der sie sich bewegen konnten, war kaum größer als zehn Quadratmeter.
    Die Energiegitter begannen zu wandern. Sie schoben sich langsam zusammen, und es war offensichtlich, daß sie den Zweck hatten, die beiden Haluter zu zerstrahlen.
    Die beiden Köpfe des Doppelmutanten peilten die Energiequelle des Gitters an. Sie hätten sie vielleicht zerstören können, aber es bestand die Gefahr, daß dann die halbe Decke herunterkam.
    „Wir holen sie heraus", rief Gucky und sah Ras Tschubai dabei an. „Es ist ein ganz einfacher Energievorhang, den wir leicht überwinden können. Wir müssen zugleich springen, Ras. Zuerst Tolot, dann Teik. Aber schnell! Wir haben noch höchstens zwanzig Sekunden."
    Da die Entfernung nicht sehr groß war, mußten sie sich nicht sehr konzentrieren, um den Energievorhang zu durchdringen. Sie materialisierten beide zu gleicher Zeit im Innern des strahlenden Käfigs, packten Icho Tolot bei den Armen und entmaterialisierten erneut.
    Nach zehn Sekunden waren die beiden Haluter in Sicherheit. Das Energiegitter erlosch.
    „Nun kann kein Zweifel mehr daran bestehen", sagte Ras Tschubai, „daß die Automatik des Planeten nur auf die Individualschwingungen eines Haluters programmiert ist. Uns geschieht nichts, aber Tolot und Teik schweben in ständiger Lebensgefahr. Ich weiß nicht, wie lange diese Anlage geruht hat, aber

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