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0341 - Die Nadel der Cleopatra

0341 - Die Nadel der Cleopatra

Titel: 0341 - Die Nadel der Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt glaubte sie, den Schrei zu hören, den sie ausgestoßen hatte und der in ihren Ohren gellte.
    Wie eine Alarmsirene hatte er geklungen. Grauenhaft und schaurig. Ein Alarm war es auch im Endeffekt gewesen. Er hatte die übrigen Gäste aus ihrer Freude gerissen und den absoluten Schrecken gebracht.
    Patty war dann geflohen.
    Sie konnte sich kaum mehr an etwas erinnern. Wie sie auf die Straße gekommen war, wußte sie nicht. Sie war einfach weggerannt, ohne zu wissen, wohin, war irgendwann in einen Park gelangt, gestolpert, war dort liegengeblieben und hatte sich übergeben müssen, da die Anstrengungen und der Schock einfach zu groß für sie gewesen waren.
    Besser war ihr danach auch nicht geworden. Mit weichen Knien war sie weitergegangen, hatte eine Straße erreicht, und ein Taxi herangewinkt.
    Erst in der Wohnung war sie wieder zu sich gekommen. Wie im Fieber hatte sie die Nacht verbracht. Ständig waren die Erinnerungen in ihr hochgespült worden, und sie hatte mehr als einmal laut aufgeschrieen, wenn der Druck zu stark wurde.
    Aber das ging vorbei.
    Gegen Morgen war sie in einen erschöpften Schlaf gefallen, aus dem sie erst am frühen Nachmittag erwachte.
    Jetzt konnte sie klarer über den gesamten Vorgang nachdenken.
    Stundenlang grübelte sie und entschloß sich letztendlich, die Polizei anzurufen. Bei der normalen Mordkommission hatte man sie an Scotland Yard verwiesen, weil diese Organisation sich um den Fall kümmerte. Ob die Beamten mehr Erfolg haben würden, wußte sie nicht. Sie war jedenfalls beruhigter nach diesem für sie wichtigen Anruf.
    Noch immer schritt sie durch die sehr modern eingerichtete kleine Luxuswohnung. Die Miete dafür bezahlte ihr Vater, der eine Spinnerei in Manchester besaß. Sie gab sich ganz ihren Hobbys hin. Kunst und Archäologie. Bei einem Vortrag hatte sie auch Ed Fisher getroffen und war mit ihm ins Gespräch gekommen.
    Sie mochte ihn, weil er seinen Job relativ unkompliziert sah und mit den Erinnerungen der Vergangenheit nicht so ehrfurchtsvoll umging, wie viele seiner älteren Kollegen.
    Jetzt war er tot…
    Patty Lester konnte es noch immer nicht fassen. Was hatte er nur getan, daß man ihn auf so schreckliche Art und Weise ermordete?
    Nichts, in ihren Augen. Ed war ein netter, großer Junge gewesen.
    Sie ging ins Bad, schaute sich im Spiegel an und fand, daß sie schrecklich aussah. Die vergangene Nacht und auch der Tag hatten Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen. Unter den Augen lagen dicke Ränder. Die Haut kam ihr rot und verquollen vor.
    Patty beschloß, eine Dusche zu nehmen, obwohl das Wasser ihre trüben Gedanken auch nicht fortspülen konnte.
    Das stellte sie spätestens dann fest, als sie sich nach dem Duschen abfrottierte. Die Haut »glühte« beinahe, so hart rubbelte sie das Handtuch über den Körper.
    Frische Kleidung hatte sie bereits rausgelegt. Sie schlüpfte in einen dunkelroten Hausanzug, kämmte ihr an den Rändern naß gewordenes Lockenhaar durch und ging in den Wohnraum, wo sie sich in die Polsterkissen fallen ließ, die am Boden verteilt standen und die obligatorische Couch ersetzten.
    Als Sessel besaß sie mit Kies gefüllte Lederbeutel, die sich der jeweiligen Rückenform des Sitzenden anpaßten. Dabei hatte sie die Farben rot und weiß gemischt.
    An den Wänden hingen moderne Graphiken zwischen gerahmten Fotos die Bilder irgendwelcher Ausgrabungsstätten zeigten, die von Patty besucht worden waren.
    Müdigkeit überkam sie. Patty merkte jetzt, wie schlecht sie in der vergangenen Nacht geschlafen hatte.
    Um dem entgegenzuwirken, holte sie eine Flasche Martini. Sie mixte ihn mit Bourbon und tunkte auch noch eine grüne Olive in das Glas. Dann trank sie den Drink in langsamen Schlucken.
    Es war ihr Lieblingsmix. Er wollte ihr nach allem, was geschehen war, nicht so recht schmecken.
    Mit dem Glas in der Hand wanderte sie in dem großen Raum auf und ab. Draußen wurde es immer dunkler. Wind fegte durch die Straßen. Sie hörte ihn auch, wenn er über das Dach heulte.
    Das war kein Wetter, um vor die Tür zu gehen. Wieder fragte sie sich, ob es richtig gewesen war, sich mit dem Yard in Verbindung zu setzen. Über die Reaktion dieses Oberinspektors war sie enttäuscht gewesen. Er hatte kaum Interesse an ihrem Bericht gezeigt, was sie sehr wunderte.
    Mit einem gleichzeitigen Schulterzucken leerte sie das Glas und stellte es weg.
    Da schellte es.
    Pattys Finger lagen noch an der Außenhaut des Glases, und sie hätte es fast umgestoßen, so sehr

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