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0342 - Die Bestien sollen sterben

Titel: 0342 - Die Bestien sollen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Großadministrators war steinern. Irven hatte von neuem das Gefühl, er würde auf die Probe gestellt.
    „Akzeptiert, Hinner", antwortete er. „Ich halte Ihre Idee für gut, und wenn wir Erfolg haben, kriegen Sie einen Orden."
    Durch die Helmplatte hindurch sah er Hinner grinsen.
    „Danke, Sir. Ich bin schon belohnt genug, wenn wir endlich wieder Licht zu sehen bekommen."
    Der Meßrobot erhielt die entsprechenden Anweisungen. Er spreizte zwei halbkugelförmige Antennen und glitt mit geringer Geschwindigkeit in nördlicher Richtung an der rotblau schimmernden Stahlmasse entlang. Irven war plötzlich von unbeschreiblicher Spannung erfüllt. Er versuchte sich einzureden, daß er auf keinen Fall mit einem raschen Erfolg rechnen durfte, aber das kribbelnde Gefühl blieb.
    Der Robot rollte einhundert Meter an der rechten Wand entlang, dann überquerte er den Gang, nahm die gegenüberliegende Wand in Angriff und kam wieder auf seinen Ausgangsort zu. Als er auf der Höhe der Stelle, an der er begonnen hatte, schließlich wieder anhielt, spürte Irven den Schock der Enttäuschung fast wie einen physischen Effekt.
    „Mit derselben Berechtigung könnten wir natürlich den Boden untersuchen!"
    Das war Perry Rhodans kühle, sachliche Stimme. Irven erinnerte sich an die Anlage des primitiven Antigrav-Schachtes im Innern des Turmes. Natürlich! Der Einwand war völlig berechtigt. Die Erbauer der Festung hatten bislang keinen Anlaß zu der Vermutung gegeben, daß sie, was die Mündungen von Verkehrswegen betraf, Wände den Böden und Decken vorzogen.
    Irven befahl dem Roboter, den Boden abzusuchen. Der Robot glitt die Mitte des Ganges entlang. Als er etwa sechzig Meter weit gekommen war, hielt er an. Irven hörte seine tonlose Meldung im Empfänger: „Ein Hohlraum von wenigstens zwei Metern Weite befindet sich unter einem Zehntelmeter Stahl."
    Irven fühlte ein überwältigendes Bedürfnis, irgend jemand um den Hals zu fallen. Es bedurfte keiner Rückfrage bei Perry Rhodan, um zu wissen, was als nächstes zu tun war. Irreführung der gegnerischen Ortung war das Gebot der Stunde, aber noch wichtiger war, das Zentrum der Festung so rasch wie möglich zu erreichen.
    Er gab dem Robot den Befehl, die Öffnung freizulegen. Der Roboter fast ausschließlich zu Meßzwecken konstruiert, war nur schwach bewaffnet, aber es schaffte es, im Zeitraum von zwei Minuten ein kreisrundes Stück Boden von anderthalb Metern Durchmesser zu verdampfen und die Mündung eines dunklen Schachtes freizulegen, der senkrecht in die Tiefe führte.
    Die Entladung des Blasters war ohne Zweifel angemessen worden. Sie konnten sich nun nicht mehr darauf verlassen, daß die Bewegungen der zurückgelassenen Roboter die feindliche Ortung irreführten.
    Von diesem Augenblick an mußten sie mit Sekunden rechnen.
     
    *
     
    Zehn Meter tiefer stießen sie auf einen Gang, der in west-östlicher Richtung verlief. Er war finster und leer wie die Kanäle, die sie bisher benutzt hatten.
    Sie hielten sich nach Osten. Ein halbstündiger Eilmarsch brachte sie ohne jeglichen Zwischenfall in die Nähe des Ortes, der nach Irven Hollers Hypothese dem Stein des Lebens auf des Skoartos Brust entsprach.
    Wenn sie auf kürzestem Weg ans Ziel kommen wollten, durften sie nicht weiter in östlicher Richtung vordringen. Was sie brauchten, war ein Gang, der in südliche Richtung führte.
    Der Meßrobot machte sich von neuem an die Arbeit. Diesmal hatte er rascher Erfolg. Die rechte Wand des Ganges erwies sich über eine Breite von fünf Metern als hohl. Der Robot unternahm eine einminütige Suche nach einem Öffnungsmechanismus, der es ermöglicht hätte, den Seitengang zu öffnen, ohne daß die Stahlwand beschädigt zu werden brauchte, aber die Mühe war umsonst. Die beiden Thermoblaster des Robots traten in Tätigkeit. In kurzer Zeit war eine Öffnung geschaffen, die groß genug war, um die Männer durchzulassen.
    Es war auf den ersten Blick zu erkennen, daß sie sich jetzt in kritischem Gebiet befanden. Der Gang zu dem sie sich Zugang erzwungen hatten, war beleuchtet. Er führte geradlinig in die Richtung, in der nach Irvens Berechnung das Zentrum der Festung lag.
    Sie rückten vor, so schnell sie konnten. Jeder Meter, den sie unbehindert zurücklegten, bedeutete einen wesentlichen Gewinn. Um diese Zeit mußten die Ortungsgeräte des Feindes schon auf Hochtouren laufen, um die Koordinaten des Ortes zu ermitteln an der die letzte Blasterentladung stattgefunden hatte. Wenige Minuten noch,

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