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0342 - Vampire in Petrila

0342 - Vampire in Petrila

Titel: 0342 - Vampire in Petrila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stelle fing sich der Fahrtwind und ließ meine Kleidung knattern. Die Haare wurden mir ins Gesicht und vor die Augen geweht. Ein Zeichen, daß sie zu lang waren.
    Geduckt kletterte ich hoch. Die Maschinenpistole hing mit ihrem Lederriemen über meiner Schulter. Im Prinzip brauchte ich sie nicht, sie war nicht mit geweihten Silberkugeln geladen, aber ich konnte sie auch als Schlagwaffe benutzen.
    Die Kletterei ging gut, besser sogar, als ich gedacht hatte. Ich kam in die Höhe, hatte auch den Kopf zurückgelegt und schaute in den düsteren Himmel.
    Wir befanden uns schon im Bereich der Berge, wo sich die Wolken zusammenballten und das Sternenlicht verschluckten.
    Es war verdammt düster.
    Und dann sah ich das Gesicht.
    Die Fratze tauchte am Rand auf, haßentstellt und mit seltsam hellen Augen, zerzausten Haaren und einer grauen Leichenhaut. Ein offener Mund, zwei spitze Zähne, ja, das war Boris.
    Sein wütendes Fauchen wurde vom Wind weggeweht. Aber er stieß eine Hand vor und packte in meine Haare.
    Damit hatte ich nicht gerechnet. Instinktiv klammerte ich mich fester an den Leiterrand und mußte die nächste Attacke voll nehmen. Er drückte zuerst meinen Kopf zurück, bevor er ihn nach vorn zog und ich mit der Stirn gegen eine Leitersprosse hämmerte.
    Auch den nächsten Treffer bekam ich mit. Diesmal fuhr ein stechender Schmerz durch meine Nase. Etwas Warmes rann hervor.
    Blut!
    Wenn das so weiterging, hatte ich schon verloren, bevor es überhaupt anfing.
    Der Vampir wechselte seine Taktik. Er hielt mich wohl für stärker angeschlagen, als ich es tatsächlich war, löste seine Hand aus meinen Haaren und wollte mir das rechte Gelenk herumdrehen, damit ich die Stange nicht mehr halten konnte.
    Ich hielt eisern fest, löste dafür die linke Hand, ballte sie zur Faust und rammte sie hoch.
    Volltreffer.
    Der Vampir verspürte keine Schmerzen. Der Druck aber reichte.
    Er schleuderte ihn zurück, so daß er aus meinem Blickfeld verschwand.
    Jetzt hatte ich Zeit.
    Und die nutzte ich aus. So rasch wie möglich überwand ich die letzten Sprossen, erreichte den Dachrand und schwang mich darüber hinweg.
    Der Vampir lag nicht mehr auf dem Rücken, er stand auch nicht, sondern war im Begriff, sich zu erheben.
    Und Dragan fuhr.
    Er lenkte den Wagen in eine Kurve. Sehr vorsichtig, dennoch traf mich die Fliehkraft. Vielleicht hätte er stoppen sollen, so wurde ich zur Seite geworfen und gegen das rechte Außengitter gedrückt, wo ich mich einigermaßen halten konnte.
    Auch der Vampir hatte den Gesetzen der Physik gehorchen müssen, und er traute sich nicht, mich anzugreifen, denn er starrte aus seinen großen Augen das Kreuz an.
    Dunkel war er gekleidet, wie es sich für einen Blutsauger seiner Art gehörte.
    Einen verbissenen Eindruck machte er, seine Hände öffneten und schlossen sich.
    Sollte ich mein Kreuz aktivieren?
    Nein, wir hatten keinen direkten Kontakt, außerdem besaß ich die Beretta. Mit ihr konnte ich den Gegner ebenfalls erledigen.
    Noch befanden wir uns in der Kurve. Mir fiel es schwer, die Waffe zu ziehen, und auch der Vampir merkte, was ich vorhatte und daß dieses Vorhaben ihm gefährlich werden konnte.
    Er reagierte auf seine Art und Weise.
    Bevor ich die Beretta noch aus der Halfter gezogen hatte, stemmte er sich hoch, schrie mich an und warf sich zur Seite, über die Dachkante des Fahrzeugs hinweg.
    Das letzte, was ich von ihm sah, war das Flattern der Kleidung, dann war er weg.
    Ich ließ die Pistole stecken, kniete mich hin, klammerte mich fest und schaute nach unten.
    Ja, ich sah ihn noch einmal. Er rollte über die Fahrbahn und verschwand im Straßengraben. Dann waren wir auch zu weit weg, als daß ich ihn hätte noch sehen können.
    Dennoch war ich sicher, daß er nicht aufgegeben hatte. Die nächste Attacke kam bestimmt.
    Ich schaute wieder nach vorn. Von meinem Standort also zurück.
    Die Straße war enger geworden. Sie kam mir vor wie eine Schlucht.
    Rechts und links wuchsen bewaldete Hänge in die Höhe. Ich hörte das Rauschen der Bäume. Manchmal bewegten sich die Kronen wie geisterhafte Wesen.
    Wir fuhren weiterhin durch die Nacht. Ich suchte den Himmel ab.
    Sah keinen Vampir, nur die Schwärze, in die sich die dunklen Wolken eingebettet hatten.
    Meine Nase schmerzte. Die Blutung hatte aufgehört. Mit einem Taschentuch säuberte ich notdürftig die Lippen und das Kinn.
    Den Vampir hatte ich nicht entdecken können. Dafür jedoch etwas anderes.
    Scheinwerfer! Wenn die Sicht einigermaßen frei

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