Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

Titel: 0343 - Der Satan schickt seine Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan schickt seine Rechnung
Vom Netzwerk:
unübersichtlich.
    Es wimmelte von Inseln, Buchten, und die Uferstreifen waren dicht bewachsen.
    Nervös warteten wir die Meldungen ab.
    Kurz nach Mitternacht wurde das Boot gefunden.
    Es lag an einer einsamen Stelle auf der Höhe von Chestertown, also südlich des Gebietes, auf das sich die Arbeit der Polizei konzentriert hatte.
    Von Orville keine Spur.
    Man wußte, wie schnell das Boot fuhr und konnte sich ausrechnen, welchen Vorsprung Orville hatte. Dementsprechend wurde ein Kreis um die Stelle geschlagen, an der man das Boot gefunden hatte. Innerhalb dieses Kreises setzte die Großfahndung ein.
    Ein zweiter Kreis mit einem vergrößerten Sicherheitsabstand wurde gezogen.
    Er reichte bis nach Delaware hinüber.
    Hier beschränkte man sich darauf, alle Straßen und Wege unter Kontrolle zu halten.
    Mehrere hundert Polizisten wurden eingesetzt; aus Baltimore kamen Spezialisten mit Fährtenhunden.
    Es war so, daß man sagen konnte: Nach menschlichem Ermessen hatte Orville keine Chance.
    Immer vorausgesetzt, er war allein.
    Als der Morgen dämmerte, wurde klar, daß die Aktion ein Fehlschlag war.
    Orville blieb verschwunden.
    Immer drängender stellte sich mir die Frage nach seinen Komplicen!
    Und wenn es sie gab — welches Motiv hatten sie?
    ***
    Mr. High war weniger überrascht, als ich gedacht hatte. Er pflückte sofort den wesentlichsten Punkt heraus, als ich mit ihm telefonierte.
    »Sie sagen, Sie hätten den Attentäter gesehen, Jerry! Können Sie ihn genauer beschreiben?«
    »Ich habe sein Gesicht nicht erkannt. Es war ziemlich dunkel und die Entfernung war zu groß. Immerhin konnte ich feststellen, daß er mittelgroß ist. Bemerkenswert ist aber, daß er weißgekleidet war.«
    »Ja, sieht so aus, als hätte er noch die Anstaltskleidung getragen.«
    »Ja, aber…«
    »Ich weiß, da gibt es mehr als ein Aber. Vielleicht interessiert Sie folgendes. Unsere Fahndung nach Orville hat bisher nur einen einzigen Erfolg gehabt. Wir haben einen Zeugen gefunden der in der fraglichen Nacht unweit von Gayness Sanatory Orville gesehen hat. Jedenfalls läßt seine Schilderung keinen Zweifel daran. Es handelt sich um einen Förster!«
    »Was trug Orville?«
    Ich konnte es nicht sehen, aber ich war sicher, Mr. High lächelte.
    »Wir denken beide dasselbe, Jerry! Er trug weiße Anstaltskleidung. Und Gepäck hatte er nicht — nicht nach Aussage des Försters. Orville hastete danach zu Fuß über einen Feldweg in der Nähe der Autostraße Gayness—Atlantic City. Das läßt allerhand Rückschlüsse zu. Es wirft vor allem die Frage auf, wie Orville in kurzer Zeit die vierzig Meilen bis Toms River schaffen konnte. Bisher rechneten wir damit, daß er Zivilkleidung trug und vielleicht als Anhalter fuhr. Aber wenn er Hospitalkleidung trug, konnte er sich niemandem zeigen. Und daß er die Strecke gelaufen ist, scheidet aus.«
    »Vor allem interessiert mich, wer dann den Schuhabdruck in Toms River produziert hat!«
    »Das ist das Problem«
    »Ich werde den Verdacht nicht los, da spielt jemand Theater.«
    »Aber schlechtes Theater. Wie man es auch dreht und wendet, ein vernünftiger Reim kommt nicht heraus.«
    Mr. High hatte recht. Und Phil meinte wenig später: »Ich finde, wir sollten uns mehr um diesen Professor kümmern! Morris gefällt mir nicht! Stell dir mal folgendes vor! Morris verhalf Orville zur Flucht. Er unterstützte ihn, indem er schon vorher seine Zivilkleider aus Gayness herausholte. Das dürfte ihm keine Schwierigkeiten gemacht haben.«
    »Nur weiter. So wilde Geschichten höre ich gern!«
    »Mit seinen Zivilkleidern fiel Orville nirgendwo auf, jedenfalls nicht, solange die Fahndung noch nicht angekurbelt war. Nun konnte er sich aber an den Fingern abzählen, daß wir einiges tun würden, ihn wieder zu schnappen. Also dachte er sich einen Trick aus. Immer wenn er in Aktion trat, zog er sich seine weißen Kleider an. Dadurch sollte bei der Polizei der Eindruck erweckt werden, er sei immer noch in Weiß!«
    »Und bei einer Fahndung nach einem Mann in Weiß hat derselbe Mann im grauen Flanell bessere Chancen.«
    »Selbstverständlich. Die Akzente sind zu seinen Gunsten verschoben.«
    »Na gut, und weiter?«
    »Wir sind uns einig, daß eine Menge dafür spricht, daß Orville Komplicen hat. Ich bitte dich nur, dir mal vorzustellen, daß Morris dieser Komplice ist.«
    Ich drückte meine Zigarette aus.
    »Und ich bitte dich, dir vorzustellen, welches Motiv Morris haben könnte.« Darauf konnte Phil nicht viel sagen. Alle

Weitere Kostenlose Bücher