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0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

Titel: 0343 - Der Satan schickt seine Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan schickt seine Rechnung
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Theorien nützten uns nichts, solange wir keine Tatsachen in der Hand hatten.
    Wir saßen ziemlich fest.
    ***
    Nach dem Sprengstoffanschlag auf Frederick waren die Hamishs wohl endlich überzeugt, wie ernst die Lage war.
    Jedenfalls konnten wir sicher sein, daß uns in Zukunft weitere Eigenmächtigkeiten erspart blieben.
    Captain Bumby hatte einige Leute zur Bewachung des Dollar Hills abgestellt.
    Sie kontrollierten die Zufahrtsstraße und das angrenzende Gelände. Die Wasserpolizei stellte ein Boot ab, das sich ständig unten auf dem Fluß aufhielt.
    Mit Phil einigte ich mich für die erste Nacht so, daß er oben im Haus übernachtete, während ich im Hotel blieb.
    Das hatte Vorteile, vor allem war ich schneller beweglich, falls irgend etwas los war. Aber der Rest der Nacht verlief ruhig.
    Ich schlief nur vier Stunden, dann läutete der Wecker.
    Es war 7 Uhr, Zeit für einen fleißigen G-man, mit der Arbeit zu beginnen einer Arbeit, die zu neunzig Prozent aus Rückschlägen besteht, Enttäuschungen, Ärger, Gefahr — und das für dasselbe Gehalt, das ein Busfahrer bezieht.
    Yes, Freunde, etwas Idealismus braucht man schon für diesen Job.
    Ich rasierte mich im Bett und bestellte über Telefon das Frühstück Dann trat ich ans Fenster.
    Der Tag war grau und mies, tiefhängende Wolken, Kälte. Pompös in seiner Häßlichkeit erhob sich Samuel Hamishs Landsitz auf dem Dollar Hill.
    Immer noch quoll schwarzer Rauch aus dem Schornstein.
    Die mußten Kamelmist heizen, überlegte ich.
    Gewohnheitsmäßig sah ich hinunter auf den Parkplatz Ein grauer Buick wälzte sich über den Asphalt, ein 60er Modell mit Doppelscheinwerfern und einem verchromten Kühlergrill. Der Wagen hatte eine New Yorker Nummer.
    Hinter mir brachte der Boy das Frühstück.
    »Stell’s da hin«, brummte ich und sah zu, wie zwei Männer ausstiegen. Sie trugen graue Flanells und schmalkrempige Hüte mit breiten, auffallenden Bändern. Irgend etwas an den beiden kam mir bekannt vor. Als sie die Stufen zum Hoteleingang emporstiegen, konnte ich ihre Gesichter erkennen.
    Es gab mir einen Schlag.
    Der eine war Swam Shark.
    Ein Mann, der in der New Yorker Unterwelt ungefähr denselben Ruf hatte wie der Fuchs unter den Hühnern.
    Ich kannte Swam, ebenso wie er mich kannte, aber wir hatten noch nicht miteinander zu tun gehabt.
    Ich wußte nur, was man allgemein über ihn vermutete.
    Danach war Swam ein Killer von der intelligenten Sorte.
    Er war schon zweimal unter Mordanklage vor Gericht gestellt worden, aber zu einer Verurteilung hatte es nicht gereicht.
    Das lag hauptsächlich daran, daß kein Zeuge bereit war, gegen ihn auszusagen.
    Es war eine bekannte Tatsache, daß jeder Gedächtnislücken hatte, wenn es darum ging, etwas gegen Swam Shark zu sagen.
    Den anderen kannte ich nicht, konnte ihn aber leicht in das System einreihen.
    Er war massiv gebaut, hatte ein flaches, ausdrucksloses Gesicht. Zweifellos einer von der Sorte mit dem Haaransatz über der Nasenwurzel und dem Boxerkinn. Ein schlichter Gorilla.
    Ich pfiff leise und rührte in meinem Kaffee.
    Was mochten die beiden hier suchen?
    Daß sie zufällig hier waren, glaubte ich nicht.
    Ebensowenig trifft man jemandem zufällig auf dem Mount Everest.
    Ich beschloß, da mal anzutippen.
    Es konnte ja sein, daß die beiden nichts mit dem Fall zu tun hatten, den ich gerade bearbeitete.
    Auf jeden Fall hatten sie bestimmt meinen roten Jaguar gesehen und wußten, daß ich hier war.
    Ich fuhr hinunter.
    Swam Shark lümmelte in einem der Sesel der Halle und wollte mich beim besten Willen nicht erkennen.
    Ich trat auf ihn zu.
    »Hallo!«
    Er riß die Augen auf.
    »Cotton, das ist mal eine Überraschung!«
    Er spielte ausgezeichnet Theater.
    Ich erinnerte mich, daß er seine Laufbahn auch tatsächlich als Statist begonnen hatte. Er wurde gefeuert, als plötzlich Diebstähle vorkamen und der Verdacht auf ihn fiel.
    Swam war ein schlanker, fast zierlicher Mann, aber er war so zerbrechlich wie eine Stahlfeder.
    Er spielte jetzt ein großes Wiedersehenstheater vor.
    »Ich freue mich wirklich, Cotton! Was ein Zufall? Verbringen Sie hier auch ihren Urlaub!«
    Der Mann neben ihm grunzte unwillig.
    »Was soll der Quatsch. Swam? Wer ist der Knabe?«
    »Halt den Schnabel, Al«, fauchte Swam, wandte sich wieder zu mir, grinste, erinnerte mich an einen Gaul, der überlegt, ob er rechts oder links ausschlägt.
    »Spar dir das Theater«, brummte ich. »Was machst du hier?«
    »Urlaub, Mister Cotton. Ich verbringe hier ein paar

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