Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0343 - Kampf um Lady X

0343 - Kampf um Lady X

Titel: 0343 - Kampf um Lady X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nächsten Sekunden auf Widerstand zu stoßen, allzu tief konnte Lady X nicht liegen.
    Obwohl ich es erwartet hatte, zuckte ich dennoch zusammen, als sich dem Schaufelblatt Widerstand entgegensetzte. An einen Stein glaubte ich nicht, deshalb wurde ich vorsichtiger und hielt das Schaufelblatt fast waagerecht, um die dünne Schicht über dem begrabenen Körper abtragen zu können.
    Ich hatte sie erreicht.
    Für einen Augenblick blieb ich in meiner gebückten Haltung stehen. Tausend Gedanken schossen durch meinen Kopf, ein jeder von ihnen drehte sich um Lady X und die Tatsache, daß ich es sein würde, der sie aus dem Grab holte.
    Bisher hatte ich nicht so recht daran glauben wollen, nun war es tatsächlich eingetroffen.
    Ich schaute auf Boris Bogdanowich. »Ich kann sie sehen«, erklärte ich.
    Ein Ruck ging durch seine Gestalt. Er sah sich am Ziel seiner Wünsche. Monatelang hatte er darauf gewartet, endlich konnte er sich einen Traum erfüllen.
    »Stimmt das auch?«
    »Du kannst kommen und nachschauen.«
    »Nein«, sagte er und setzte sich trotzdem in Bewegung, wobei er einen großen Bogen schlug. »Du wirst sie jetzt hervorholen und neben das Grab legen.«
    »Kannst du das nicht…«
    »Denk an die Geiseln!« giftete er.
    »Okay, ich tue dir den Gefallen.« Es war zudem in meinem Sinne.
    Wenn Lady X neben dem Grab lag, erweiterte diese Tatsache meinen Spielraum, den ich unbedingt benötigte.
    Noch war sie mit einer Erdschicht bedeckt. Ich nahm wieder die Schaufel und begann damit, das Erdreich vorsichtig zur Seite zu schieben, denn ich wollte zunächst einmal das Kreuz von ihr nehmen.
    Etwas gefiel mir nicht. Aus dem Augenwinkel konnte ich Boris Bogdanowich sehen, der um das Grab schlich wie ein Kater um den heißen Brei. Ich wußte auch nicht genau, was er wollte. Vielleicht zuschauen oder ähnliches, was mir nicht gefiel, denn ich wußte ihn nicht gern in meinem Rücken. Er verschwand dort auch und näherte sich seinem eigentlichen Ziel.
    Es war meine Beretta!
    Jetzt durchschaute ich seinen Plan. Raffiniert gemacht. Er würde die Waffe an sich nehmen und mir eine Kugel verpassen. Ich stand schon in der Grube, dann brauchte er mich nur zuzuschaufeln.
    Die Vorteile lagen auf seiner Seite. Er würde schneller an die Waffe gelangen, als ich aus der Grube war.
    Was tun?
    Mir fiel eine gute Lösung ein, denn ich dachte an das auf dem Körper der Lady X liegende Kreuz.
    Noch hatte ich es nicht gesehen, da der Lehm und Dreck es verbargen. Ich kannte seine ungefähre Lage, bückte mich und tat so, als hätte ich nicht bemerkt, was mit dem Vampir los war.
    Meine Hände wühlten den Dreck zur Seite. Unter den Fingern spürte ich die weiche Masse des toten Körpers. Es war ein widerliches Gefühl für mich, und meine Mundwinkel zuckten verdächtig.
    Wenn ich auf Gefühle Rücksicht nahm, kam ich nicht weit.
    Dafür berührte ich das Kreuz.
    Es bestand aus Metall, war ziemlich schwer, ich nahm es an mich und drückte mich hoch.
    Der Nebel umgab die Grabstätte wie ein leichter Schleier. Er erschwerte meine Sicht, dennoch konnte ich den Vampir erkennen, wie er sich dem Ort näherte, wo meine Waffe lag.
    Er hatte sich schon gebückt…
    Für mich wurde es höchste Eisenbahn. »Bogdanowich!« schrie ich ihn an. »Laß die Finger weg!«
    Diesmal hatte sich sogar der Blutsauger erschreckt. Sein schon ausgestreckter Arm fuhr zurück, er drehte den Kopf nach links und sah mich mit dem Oberkörper aus dem Grab schauen.
    Er mußte noch mehr sehen.
    Nämlich das Kreuz in meiner rechten Hand. Ich hielt den Arm so hoch, daß er es gut erkennen konnte.
    Sekundenlang geschah nichts. Er stand nur da, schaute das Kreuz an, dann mich und nickte ein paarmal.
    »Weg da!« befahl ich.
    »Nein!«
    Da schleuderte ich das Kreuz. Ich hatte mir zuvor die Entfernung gut ausgerechnet. Das Kreuz beschrieb einen Halbbogen und kam genau dort auf, wo ich es wollte.
    Der Vampir hatte nach der Beretta greifen wollen. Dann erkannte er das Wurfgeschoß und spürte auch dessen Aura.
    Über seine Lippen drang ein Schrei der Wut. Seine Hand, die schon nach der Pistole hatte greifen wollen, zuckte zurück, aber das Kreuz klirrte genau gegen die Waffe.
    Seinen Fluch verstand ich nicht. Es war auch nicht wichtig für mich. Ich hatte etwas anderes vor.
    So schnell wie diesmal war ich noch nie aus einer Grabstätte gekommen. Ich stützte mich auf, schwang mich hoch und jagte auf den Vampir zu, der sich wieder gefangen hatte.
    Er hob seine Arme zur Abwehr, denn er

Weitere Kostenlose Bücher