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0343 - Kampf um Lady X

0343 - Kampf um Lady X

Titel: 0343 - Kampf um Lady X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles richtig machte. Ein Fehler seinerseits, und Dragan war verloren.
    Zum Glück wohnte die alte Galina nicht weit entfernt. Als er bei ihr klopfte, wollten die Schmerzen bald seinen Schädel zerhämmern.
    Galina öffnete.
    Marek wäre ihr fast in die Arme gefallen. Er konnte sich soeben noch am Türpfosten abstützen. Die alte Frau mußte ihn festhalten und fragte besorgt, was geschehen war.
    Frantisek erzählte es ihr auf der Türschwelle.
    Sie konnte es kaum glauben. Immer wieder schüttelte sie den Kopf. »Das ist doch nicht möglich«, flüsterte sie und nickte dann.
    »Hängt es vielleicht damit zusammen, daß ich den Engländer gesehen habe?«
    Dieser Satz riß Marek aus seiner Apathie. »Wo hast du ihn gesehen?«
    »Auf dem Friedhof!«
    Hätte sein Schädel nicht so geschmerzt, Marek hätte sich gegen die Stirn geklopft. Jetzt endlich wußte er, wo er den Geisterjäger finden konnte. Es war eigentlich auch vollkommen klar. Schließlich drehte sich alles um Lady X.
    »Der Junge«, sagte er. »Du mußt ihn behandeln, Galina. Er ist fast tot. Man hat ihm einen Schlag auf den Schädel gegeben.«
    »Ich sehe ihn mir an.« Sie wollte ihn ins Haus ziehen. Marek wehrte sich.
    »Nein, nicht ich. Ich kann nicht, ich muß woanders hin.«
    »Und wo?«
    Eine Antwort bekam die Frau nicht. Marek drehte sich schwankend auf der Stelle und wurde schon bald von den grauen Dunstschwaden geschluckt. Es brauchte nicht jeder zu wissen, daß er dem Friedhof einen Besuch abstatten wollte…
    ***
    Sie waren in dem stockdunklen Kellerraum herumgelaufen wie ferngelenkte Puppen. Sehen konnten sie nichts. Sie stießen sich gegenseitig und schleuderten sich manchmal sogar zu Boden.
    Enge machte sie aggressiv.
    Das war bei Menschen so, das erlebten auch die Blutsauger. Für einen hätte der Kellerraum vielleicht gereicht, für zwei war er einfach zu klein. Zudem beherrschte sie nur ein Gedanke.
    Blut!
    Sie wollten das Blut. Koste es, was wolle. Blut, Blut, Blut…
    Aber ihr Herr und Meister hatte ihnen strikte Befehle gegeben.
    Und die mußten sie einhalten. Nur wenn er es befahl, sollten sie an das Blut gelangen.
    Und so verging die Zeit. Irgendwann einmal interessierte sie der Befehl des Meisters nicht mehr. Da war der Drang einfach übermächtig in ihnen geworden, daß sie nicht mehr anders konnten. Sie pfiffen auf die Anordnungen und Befehle, vor allen Dingen deshalb, weil sich über ihnen genau das befand, was sie wollten.
    Menschen!
    Und Menschen besaßen Blut, das ihr Weiterleben garantierte.
    Wie zu den Zeiten, als sie noch Menschen gewesen waren, machte Mario Forca den Anfang. Er packte seinen Kumpan an der Schulter und drehte ihn in der Dunkelheit herum.
    »Hör zu, Riley, ich bin es leid. Ich falle bald zusammen, wenn ich kein Blut bekomme.«
    Riley lachte nur rauh. Diese Antwort faßte der andere als eine zustimmende auf.
    »Dann bist du dabei?«
    »Ja.«
    »Und wen holen wir uns?«
    Wieder begann Brabano zu lachen. Es klang mehr nach einem wilden Keuchen. »Ist doch klar, wir packen uns beide. Den Kerl und das Mädchen. Jeder bekommt etwas.«
    Darauf hatte Mario Forcas nur gewartet. Wo sich der Ausgang befand, wußte er. Er ließ sich nicht mehr abschließen. Mit einem wilden Fußtritt brach der Vampir die Latten entzwei. Sie zersplitterten und wirbelten in den Kellergang, den die beiden Blutsauger Sekunden danach betraten.
    Um die Treppe zu erreichen, mußten sie sich nach rechts wenden.
    Erst wenn sie diese überwunden hatten, konnten sie die Tür öffnen und kamen an ihre Opfer heran.
    Die waren am wichtigsten. Zudem wußten sie genau, daß sich noch beide in diesem Haus aufhielten. Sie merkten es mit ihrem Blutinstinkt, und sie hörten auch ihre Stimmen, als sie etwa die Hälfte der Treppe hinter sich gelassen hatten.
    Sogar dicht vor der Tür standen sie. Mario hatte die Führung übernommen. Er erreichte auch als erster die Tür, wo er stehenblieb, lauschte und sein Gesicht verzog.
    Dann begann er leise zu lachen und hämmerte im nächsten Augenblick das Holz. Er wußte, daß die Tür kein richtiges Schloß besaß und wollte sie deshalb aufwuchten.
    Es gelang ihm nicht, der Keil hielt sie fest.
    Fast wäre ein Schrei der Wut über seine Lippen gedrungen. Zudem hörte er noch Schritte und wußte, daß sich die Opfer entfernten. Sie rannten einfach weg, sogar den leisen Ruf des Mädchens vernahmen sie.
    Aber sie wollten das Blut.
    »Komm zu mir!« zischte Forca. »Die Tür klemmt oder ist verriegelt. Wir machen es

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