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0343 - Kampf um Lady X

0343 - Kampf um Lady X

Titel: 0343 - Kampf um Lady X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme erkundigte sie sich, wie weit sie noch zu laufen hätten.
    »Nicht mehr weit, mein Täubchen, wir sind bald da. Nur noch über die Schlucht!«
    Die Schlucht! hatte er gesagt. Bianca schluckte. »Was?« rief sie.
    »Wir müssen über eine Schlucht?«
    »Ja.« Er verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Aber das ist nicht schlimm. Es gibt dort eine Brücke.« Er kam wieder näher und streckte seinen rechten Arm aus. »Los, komm wieder hoch. Die Zeit drängt. Ich will vor der Nacht noch da sein.«
    »Und die Vampire?«
    »Haben bestimmt unsere Spur verloren. Aber sie werden uns suchen, darauf mußt du dich gefaßt machen.« Er begann zu kichern.
    »Nur werden sie uns nicht finden. Ich, Wintek, habe ein hervorragendes Versteck, in dem wir beide es für eine Weile aushalten können und wo es auch warm ist.«
    Auf das Versteck konnte Bianca verzichten. Allein der Gedanke daran, mit dem Krummen eine Nacht zu verbringen, ließ sie fast durchdrehen. Nur mühsam beherrschte sie sich und ergriff die ausgestreckte Hand, um sich auf die Beine helfen zu lassen.
    Zitternd stand sie vor ihm.
    Bianca war für eine Frau normal groß. Der Krumme mußte zu ihr hochschauen.
    In seinem Blick erkannte sie die Gier nach ihrem Körper. Bevor sie etwas sagen oder fragen konnte, hatte er zugegriffen. Seine Arme wurden plötzlich noch länger. Er hievte sie blitzschnell hoch und ließ sie über seinen ausgestreckten Armen liegen.
    »Wenn du nicht fallen willst, schlinge deine Hände um meinen Hals, Täubchen…« riet er ihr.
    Sie tat es mit Widerwillen.
    Seine Haare hingen weit in den Nacken. Dort klebten sie zusammen, und sie spürte die Nässe zwischen ihren Fingern.
    Er ging weiter. Die kleine Pause hatte ihm gutgetan, denn seine Schritte waren schneller geworden.
    Bianca fragte sich trotz ihrer Angst, wo sie sich befinden könnte.
    Die Umgebung von Petrila war ihr unbekannt. Vom Dorf aus hatte sie nur mehr die dunklen Hügel und die Bergkuppen gesehen, nun nahm der Nebel ihnen die Sicht.
    Von einer Schlucht hatte der Krumme gesprochen, und sie schüttelte sich, als sie daran dachte. Sie wollte nicht über eine Schlucht gehen, auch wenn eine Brücke existierte.
    Ihre Furcht davor war zu groß. Deshalb versuchte sie es ein letztes Mal, den Krummen zu überreden.
    Der ließ sich auf nichts ein. »Nein, es bleibt dabei. Ich habe meinen Plan, und du wirst mir folgen. Auch wenn du es nicht willst. Aber ich rate dir eines, Mädchen. Sei friedlich, sonst werde ich böse. Wie leicht kann aus Liebe Haß werden.« Er lachte auf. »Denk immer daran, daß ich noch dein Beschützer bin. Die Vampire hätten es dir nicht so leicht gemacht wie ich.«
    Da hatte er recht. Nur fragte sich Bianca mittlerweile, ob ein Ende mit Schrecken nicht besser für sie gewesen wäre als ein Schrecken ohne Ende. Sie erschrak über ihre eigenen Gedanken. So weit also war es mit ihr schon gekommen.
    Plötzlich blieb der Krumme stehen. Er hielt die Frau weiterhin auf seinen Armen, und sie merkte auch das Zittern, das ihn überkommen hatte. »Schau nach vorn!« flüsterte er.
    Bianca mußte den Kopf drehen.
    Es war nicht dunkel, nur neblig. Trotz dieser grauen Suppe sah sie das finstere Loch vor sich, aus dem die Düsternis zu steigen schien.
    Es war die Schlucht!
    Ein Alptraum für sie, denn so etwas zu überqueren, hatte ihr schon als Kind Herzklopfen bereitet.
    »Da müssen wir rüber«, sagte der Krumme.
    »Und wo ist die Brücke?« fragte sie mit zitternder Stimme.
    »Du wirst sie gleich sehen.« Wintek ging zur Seite und trat gleichzeitig näher an den Rand der Schlucht.
    Er hielt sein Versprechen. Sie sah die Brücke tatsächlich. Bisher hatte sie noch an eine normale Überführung geglaubt. Ein folgenschwerer Irrtum, denn das, was sich da vor ihren Augen über die Schlucht spannte, war eine aus Tauen und Holz bestehende Hängebrücke.
    Auch das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn die Planken, aus denen der Übergang bestand, nicht schon sehr morsch ausgesehen hätten und an einigen Stellen völlig fehlten.
    »Das ist sie«, sagte der Krumme.
    Bianca lag noch auf seinen Armen und schüttelte wild den Kopf.
    »Nein!« schrie sie. »Nein! Da gehe ich nicht rüber!«
    »Und ob, mein Täubchen, und ob…« Wintek nahm keine Rücksicht auf sie. Er machte den ersten Schritt …
    ENDE des zweiten Teils

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