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0343 - Kampf um Lady X

0343 - Kampf um Lady X

Titel: 0343 - Kampf um Lady X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grab!«
    Auch das noch. Ich überlegte, ob ich es tatsächlich tun sollte. Aber was war daran so schlimm? Eigentlich nichts. Ob sie nun vor dem oder im Grab lag, das spielte keine Rolle.
    »Ich bin einverstanden. Du kannst zuschauen, Boris, wie ich sie raushole.«
    »Beeil dich. Zuviel Zeit ist schon vergangen.«
    »Langsam, uns drängt ja keiner.« Ich ließ mich wieder in die Grube gleiten, deren Ränder glatt und seifig waren. Es war schwer für mich, nicht auf den Körper der Lady X zu treten. Ich mußte meine Füße drehen, so daß ich mich zwischen sie und die Wand klemmen konnte.
    Abermals schaute ich in das halbverweste Gesicht. Wenn diese Figur noch einmal zum Leben erwachte, würde es verdammt hart werden. Lady X kannte keine Gnade, das wußte ich.
    Ich mußte mich wirklich überwinden, um sie überhaupt anfassen zu können. Ich bückte mich und schob meine Hände unter ihren Körper. Vielleicht brach er mir sogar auseinander, denn ich hatte das Gefühl, eine weiche Puddingmasse anzufassen.
    Auch der Geruch drehte mir fast den Magen um. Er drang von der Leiche zu mir hoch, so daß ich mich gezwungen sah, die Luft anzuhalten. Es war wirklich widerlich, und es ging fast über meine Kraft, was man da von mir verlangte.
    Einige Male schluckte ich, während ich Lady X allmählich in die Höhe hievte. Sie kam mir vor wie eine Puppe, bei der jeden Augenblick die Glieder abfallen konnten. Als ich sie in die Höhe gehoben hatte, fielen Arme und Beine nach unten, so daß sie mit ihren Spitzen fast den Grund des Grabes berührten.
    Auch der Kopf kippte nach hinten. Ich schaute von oben her in das schrecklich entstellte Gesicht.
    Ein Schüttelfrost überkam mich, der sich auch auf die Leiche in meinen Armen übertrug.
    Über mir kreiste der Vampir. Er zog seine Runden durch die Nebelschleier und starrte nach unten. Wenn ich jetzt etwas falsches tat, würde er die Geiseln töten lassen.
    Genau das war das Problem.
    Ich hatte hier wirklich alle Chancen, aber der andere hielt Trümpfe in der Hand und rechnete mit meiner Menschlichkeit. Er hatte sich nicht verrechnet.
    Mit der halbverwesten Leiche der Lady X im Arm stieg ich aus dem Grab.
    Noch war sie reglos, völlig tot, aber Bogdanowich würde durch finstere Beschwörungen dafür sorgen, daß aus ihr eine lebende Leiche wurde, ein Zombie.
    Konnte ich so etwas noch verhindern?
    Es kostete mich Mühe, das Grab zu verlassen. Ich ging einen Schritt und legte Lady X auf den von mir geschaffenen Erdhügel neben dem Grab. Sie drückte ihn ein wenig ein. Arme und Beine rutschten seitlich an der Oberfläche nach unten.
    So blieb sie liegen, und ich trat wieder zurück. Gleichzeitig legte ich meinen Kopf in den Nacken, um in die Höhe zu schauen.
    Bogdanowich drehte noch immer seine Kreise. Er war auch nicht tiefer gekommen und wartete ab.
    Ich hatte meine Pistole gezogen. Der Lauf wies schräg nach unten, die Mündung zielte auf den Kopf der Leiche. Wenn ich den halbverwesten Körper mit zwei Silberkugeln »schmückte«, würde es dem anderen nicht mehr möglich sein, sie zu einem untoten Leben zu erwecken, da die Kraft des Silbers es verhinderte.
    Hoffentlich wußte das auch der Vampir.
    »Ich habe meinen Teil erfüllt«, rief ich ihm entgegen. »Jetzt bist du an der Reihe, Boris. Wo sind die Geiseln?«
    »Bereits unterwegs!«
    Mein Lachen schallte ihm entgegen. »Das glaubst du doch selbst nicht. Du hast mich die Zeit über beobachtet, Blutsauger. Wie kannst du behaupten, daß die Geiseln unterwegs sind?«
    »Ich habe meinen Helfern einen gedanklichen Befehl gegeben«, erklärte er mir.
    Das konnte stimmen, mußte aber nicht. Leider hatte ich keine andere Wahl, als ihm zu glauben, und ich hob die Schultern. »Nun gut, ich warte. Allerdings keine halbe Stunde«, schränkte ich ein.
    »Setzen wir die Zeit auf fünf Minuten fest. Tauchen die Geiseln dann nicht auf, pumpe ich deine Königin mit geweihtem Silber voll und zerstöre damit deine finsteren Pläne. Alles klar?«
    »Ich habe verstanden!«
    »Bist du auch einverstanden?«
    »Ja!« Meine Erfahrung hatte mich mißtrauisch gemacht. Die Antwort war mir ein wenig schnell gekommen, und ich rechnete mit einem faulen Trick des Blutsaugers. Leider kannte ich seine Karten nicht. So blieb mir nichts anderes übrig, als die von mir selbst gesetzte Zeitspanne abzuwarten.
    Fünf Minuten können lang werden. Das wurde mir klar, als ich neben Lady X stand und darauf wartete, daß der Vampir sein Versprechen einlöste.
    Ich blieb

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