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0343 - Kampf um Lady X

0343 - Kampf um Lady X

Titel: 0343 - Kampf um Lady X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Karpaten. Nur saß ich hinter dem Lenkrad, denn der Fuß des jungen Rumänen Dragan war zu sehr geschwollen.
    Domescu saß neben mir, hatte das Bein hochgelegt und verzog hin und wieder das Gesicht.
    Manchmal kam Marek und brachte neues Eis. Beim viertenmal war er es leid. Zwar wollte Dragan nicht, aber der Pfähler kannte kein Pardon und schleppte ihn in den großen Wohnraum des Wagens. Dort mußte er sich auf ein Bett legen.
    Was da genau geschah, bekam ich nicht mit. Ich hörte nur die Stimme des Pfählers. »Meine Güte, dich hat es schwer erwischt, Junge. Dein Fuß ist ja fast doppelt so dick geworden.«
    So leid es mir tat, Dragan fiel aus. Und auch das Mädchen war für uns zu einem Hindernis geworden. So hätte ich mir die Fahrt nach Petrila nicht vorgestellt.
    Zum Glück funktionierten beide Scheinwerfer. Ohne Licht zu fahren, wäre einfach ein zu großes Risiko für mich geworden, denn die Felswände traten bis dicht an die Fahrbahn heran und standen manchmal sogar über, so daß hochsteigender Stein manchmal wie die scharfe Kante eines Rasiermessers wirkte.
    Oft kam ich nur knapp daran vorbei.
    Eingebettet waren wir durch dichte Wälder. Darüber lag der Himmel wie eine schwarzgraue Decke. Hin und wieder blitzte ein Stern, bevor er zwischen den treibenden Wolken verschwand.
    Marek kam zu mir. Er nahm auf dem Beifahrersitz Platz und wischte über seine Stirn.
    Die Geste kam mir irgendwie resignierend vor. »Müde, Frantisek?« fragte ich ihn.
    »Nein, das nicht. Ich bin es gewohnt, die Nächte aufzubleiben. Es ist etwas anderes.«
    »Die Sorge?«
    »Genau, John, die Sorge. Ich habe nicht damit gerechnet, daß die Fahrt so verlaufen würde.«
    Ich schaltete zurück, da sich im Scheinwerferlicht wieder eine Kurve auftat. »Bisher ist die Fahrt doch einigermaßen glimpflich verlaufen. Es hätte schlimmer kommen können.«
    »Stimmt. Nur haben wir einen Ausfall. Und dann noch das Mädchen.« Er schaute mich von der Seite her an. »Glaubst du denn im Ernst, daß die Vampire aufgeben werden? Ich nicht. Die wissen genau, wo sie noch Blut holen können. Außerdem ist Bianca Schwarz eine zu gute Zeugin, als daß man sie laufenlassen könnte.«
    Wenn man die Sache so wie Marek sah, hatte er sicherlich recht.
    Mein Nicken zeigte ihm an, daß auch ich so dachte. »Was hätten wir machen können?« fragte ich gegen.
    »Nichts«, erwiderte er. »Das ist es ja eben. Wir hätten nichts anderes tun können. Ich mache uns ja keine Vorwürfe, sondern dem allgemeinen Schicksal, wenn du verstehst.«
    Das verstand ich wohl und nickte.
    Danach schwiegen wir. Marek und ich starrten durch die breite Scheibe. Ich spürte allmählich die Müdigkeit und mußte achtgeben, daß mir die Augen nicht zufielen. Um mich wachzuhalten, drehte ich das Fenster nach unten, so daß kühle Luft in die Fahrerkabine strömen konnte.
    Wenn ich ausatmete, dampfte die Luft vor meinen Lippen. Es war empfindlich kalt geworden. Hier spürte man den Herbst wesentlich deutlicher als in London.
    Es passierte nichts. Auch die entsprechende Höhe hatten wir erreicht. Der Weg führte weder bergauf noch bergab. Er blieb auf einer Ebene. Allerdings hörten die Kurven nicht auf. Nach wie vor liefen sie einmal links herum, dann wieder rechts, so daß ich in Schlangenlinien fahren mußte.
    Marek hatte sich aus dem Fenster gebeugt, daß er in den Himmel blicken konnte. Zu sehen gab es dort nichts.
    Kein Schatten fiel aus der Dunkelheit, um uns anzugreifen. Der Himmel blieb blank.
    Ich wischte über Stirn und Augen. »Wenn zwei Mafiosi übriggeblieben sind, werden sie sich auf unsere Spur setzen«, erklärte ich.
    »Ob Vampire oder Killer, das bleibt sich gleich.«
    Frantisek nickte. »Wir können demnach davon ausgehen, daß wir es mit Vampir-Killern zu tun haben und sie uns nicht nur attackieren werden wie Blutsauger.«
    »Nein, auch mit ihren mechanischen Waffen.«
    »Damit können sie mich auf Distanz halten«, sagte der Pfähler.
    »Eine Kugel ist schneller als mein Pflock.«
    »Leider.«
    »Und ihr großes Ziel? Die Erweckung von Lady X? Ob sie das packen werden?«
    »Trotz ihrer Niederlagen sind die Umstände für sie günstiger geworden, da wir uns mit einigen Handicaps herumschlagen müssen.« Ich winkte ab. »Wie dem auch sei, wir lassen alles an uns herankommen.«
    »Ist auch am besten.«
    »Wie lange haben wir noch zu fahren?«
    »Bei der Geschwindigkeit…« Marek rechnete kurz nach.
    »Vielleicht eine knappe Stunde.«
    Das hörte sich günstig an. »In

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