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0344 - Vampir-Schlangen

0344 - Vampir-Schlangen

Titel: 0344 - Vampir-Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nahezu federnd schritt er. Das Wissen, der Gewinner zu sein, gab ihm diese Kraft.
    Bogdanowich erreichte einen breiten Gang, der sich an die Tür im Innern des Gemäuers anschloß. Auch hier brannten die Fackeln. Sie steckten rechts und links in eisernen Haltern, die wiederum mit den Wänden verbunden waren.
    Der Fackelschein gab eine unnatürliche Helligkeit ab. Er schuf Licht, aber auch düstere Schatten. Beides rahmte die Gestalt des Vampirs ein, der mit seiner Last den Gang fast bis zu seinem Ende schritt.
    Er ging genau in der Mitte. Die Schritte erzeugten auf dem Steinboden des Flurs Echos. Umrahmt vom Schein der Fackeln bot der Vampir in seinem dunklen Umriß ein Bild, wie von einem Scherenschnitt geformt.
    Die Säle, Zimmer und Hallen innerhalb des gewaltigen Gebäudes interessierten ihn nicht. Sollten sie verstauben und verrotten. Hier wurden keine Feste mehr gefeiert, sie blieben tot und leer. Für ihn waren andere Räume wichtiger Sie lagen unter der Erde.
    Es war ein wahres Labyrinth von Kellern, Kammern und Folterverliesen das von düsteren Gängen und Tunnels durchzogen wurde, die auch in den Berg hineinstachen oder unter dem alten Friedhof herliefen.
    Geheimgänge mit versteckt liegenden Ausgängen, so war das Schloß früher erbaut worden. Seine Besitzer hatten sich an diesen Gängen erfreut und sie weidlich ausgenutzt.
    Auch als der Blutsauger die breite Treppe hinabstieg, umtanzte ihn der düstere Fackelschein. Sein blasses Gesicht war zu einer rötlich schimmernden Maske geworden, dessen Ausdruck sich ständig änderte. Je nachdem, wie es vom Feuerschein der Fackeln getroffen wurde.
    Er schritt aufrecht, schaute nach vorn und gelangte allmählich in die unheimlichen, düsteren Gewölbe, in denen man sich leicht verirren konnte, so zahlreich waren sie zwischen den Gängen und Stollen angelegt worden.
    In diesem Teil regierte der Moder…
    Schimmel lag grünlich und manchmal weiß schimmernd auf den Wänden. Feuchtigkeit hatte sich ebenfalls angesammelt. Irgendwo tropfte sie immer zu Boden. Es fehlte einfach die Wärme.
    Selbst das Licht der Fackeln wirkte in diesem unterirdischen Teil der Burg düsterer als in den langen, normalen Gängen, und der Vampir mußte oft genug den Kopf einziehen, um mit dem Schädel nicht über die rauhe Decke zu schleifen.
    Mit seiner Beute erreichte er nach einigen Minuten das Ziel. Eine uralte Tür mußte er aufstoßen. Sie bestand nicht aus Holz, sondern aus grauem Metall. Spinnweben hatten ein Muster auf der Außenseite hinterlassen, und das Knarren rostiger Angeln hörte sich an wie der Schrei einer gequälten Kreatur.
    Hier hatte schon vor Jahrhunderten die Angst gelauert, hier würde sie weiter eine schaurige Auferstehung feiern.
    Der Vampir betrat das Verlies, in dem keine Fackel brannte und die unnatürliche Helligkeit blieb vor der Eisentür zurück.
    In diesem Raum lauerte etwas. Eine furchtbare Magie hatte hier ihre Wohnung gefunden. Uralt und gefährlich. Für Unkundige, die sich ihrer bedienten, auch tödlich.
    Er stand in der Dunkelheit und ließ die Königin der Vampire vorsichtig zu Boden gleiten. Mit langsamen Bewegungen ging er um sie herum und blieb im Dunkeln neben einer Wand stehen. Seine tastenden Hände glitten über das rauhe Gestein und fanden genau das, was er gesucht hatte.
    Es war eine Schale.
    Etwa in Brusthöhe am rauhen Stein befestigt, ziemlich flach und mit einem Pulver gefüllt.
    Aus seiner Tasche holte der Vampir Zündhölzer. Er rieb an der Reibfläche entlang, der Kopf glühte auf, wurde hell und zu einer kleinen Flamme, die auch die graue Fratze des Blutsaugers aus der Dunkelheit riß. Der Vampir bewegte seinen rechten Arm auf die Schale zu. Die Hand mit dem Streichholz glitt über die ovale Form.
    Rasch fand die Flamme Nahrung. Sie entzündete den Inhalt mit einem zischenden Geräusch. Eine Rauchwolke drang gegen die Decke, breitete sich dort pilzförmig aus, bevor einen Moment später aus der Schale eine blaugrün leuchtende Flamme schoß, lang wie ein Arm wurde und fast, ohne zu Flackern, über der Schale weiterbrannte.
    Ein bleiches Licht erhellte das Verlies und gab den Blick auf eine Statue frei, die in der Mitte dieses Kellerraumes stand.
    Sie war etwas Besonderes. Nur ein Begnadeter Künstler konnte so etwas schaffen. Beim ersten Hinschauen wirkte die Statue wie eine Krake. Das war sie nicht. Sie setzte sich aus drei Schlangen zusammen, die baumstammdicke Körper besaßen und in der unteren Hälfte zusammengewachsen waren.

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