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0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

Titel: 0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz
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wieder zu.
    »Wann ist Ihr Boss heute Nachmittag nach Hause gekommen?«, fragte ich ihn. Aber er antwortete nicht.
    »Also wann?«, fragte ich noch einmal.
    »Sir, bitte die Tür«, sagte er nur.
    Ich hielt ihm meinen FBI-Ausweis unter die Nase und sagte: »Die Polizei hat Sie was gefragt, Mann, Sie haben zu antworten, das wissen Sie doch auch, nicht wahr?«
    Er verzog keine Miene. Das perfekte Pokergesicht.
    »Mister McBrian war den ganzen Tag zu Hause«, sagte er dann und fixierte dabei meinen Haaransatz.
    »Falls Sie des Lesens kundig sind, sollten Sie sich einmal mit einschlägigen Rechtsbüchern vertraut machen, falsche Aussage, Irreführung der Behörden etc.«, näselte ich zurück und gab die Tür frei.
    Draußen untersuchten wir noch schnell die Reifen des Plymouth, aber sie waren alle vier völlig abgefahren. Also würden unsere Spurensucher nichts finden.
    ***
    Wir fuhren eine Zeit lang schweigend dahin, dann fing Phil an: »Du bist überzeugt, dass er heute in der Lagerhalle war, während wir sie auf der anderen Seite untersuchten. Du meinst, er hat seine Unterlagen herausgeholt.«
    »Genau. Gestern haben wir ihn überrascht, und er musste auskneifen, vermutlich war er mit einem Boot gekommen. Wir kannten ja den Hinterausgang nicht. Das heißt, er ist sogar ganz bestimmt mit einem Boot gekommen, denn er hat ja dort unten Smoky erschossen und in den Kanal geschoben.« Ich murmelte noch etwas Unverständliches, war aber nicht recht bei der Sache. Mich beschäftigte noch immer der Anblick des alten Mannes.
    »Wir müssen ihn an seiner schwachen Stelle packen, ich muss mir da etwas ausdenken…«, sagte ich, und Phil sah mich etwas entgeistert an.
    »He?«, fragte er, aber als ich nichts weiter sagte, fuhr er fort, seine Gedanken weiterzuspinnen. »Ich möchte wissen, wo er jetzt die Unterlagen versteckt hat, im Haus in Richmond doch sicher nicht, vermutlich wieder irgendwo am Wasser. Vielleicht hat er irgendwo einen Kahn liegen, auf einen falschen Namen gemietet, mit dem er dann im Notfall abhauen kann. Irgendjemand will ihm an den Kragen. Die Unterlagen sind deshalb wichtig für ihn, weil sie Macht über die Unterwelt bedeuten und damit Schutz. Aber irgendwer braucht sich nicht vor ihm zu fürchten. Man muss sich mehr um Michael T. Fortridge kümmern.«
    Als wir beim FBI angekommen waren, Mr. High Bericht erstattet hatten, und ich mir in der Kantine einen Kaffee einverleibt hatte, war es genau zwanzig vor sechs. Ich nahm drei Stufen auf einmal und rannte über den Hof zu meinem Jaguar. Ich hatte noch nicht so viel Erfahrungen mit Millionärstöchtern. Es konnte gut sein, dass sie überhaupt nicht kam, das war sogar wahrscheinlich, und wenn sie kam, würde sie sich um eine Stunde mindestens verspäten. Wenn sie aber tatsächlich kommen sollte und sogar noch pünktlich, würde sie bestimmt nicht warten, und schon gar nicht auf einen G-man mit zwar regelmäßigem, aber mäßigem Einkommen.
    Ich preschte also über den Hof, fädelte mich durch die Einfahrt und kam gerade in den dicksten Verkehr. Ich kroch in einer endlosen Autoschlange nach Norden. Ich brauchte fast eine Stunde für das ganze Stück, und als ich endlich vor der Pizzeria parkte, war es fast sieben. Aus. Natürlich wartet kein Mädchen eine Stunde lang, und schon gar nicht so eins wie Lucielle. Also die ganze Arbeit umsonst.
    ***
    Ich hatte Wut auf mich und den Verkehr und überhaupt! Aber Hunger hatte ich auch. Ich ging also hinein und ließ mir den verlockendem Geruch von frisch brutzelndem Teig und offenem Holzkohlenfeuer um die Nase wedeln. Ich wollte mich gerade an den ersten Tisch setzen, als ich sie sah. Winzig und verlassen hockte sie vor einem leer gegessenen Teller und einem halb vollen Rotweinglas und sah mich an. Man lernt nie aus!, dachte ich und stakste zu ihr hin.
    Sie schien froh zu sein, dass ich da war. Sie lachte mich so nett an, dass ich ein paar weitere Vorstellungen von Millionärinnen über Bord werfen musste.
    »Nun, haben Sie sich die Sache überlegt?«
    Sie nickte: »Ja, ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass Daddy so unfair wie nur irgend möglich mir gegenüber war und ist. Also werde ich keine Rücksichten auf Spielregeln nehmen, ich werde Ihnen helfen, so gut ich es kann.«
    Es klang wie ein Schwur, und ich war überrascht über die Härte, die ich plötzlich in ihren Augen entdeckte. Sie verschwand sofort wieder, und das Lächeln tauchte dafür auf.
    »Zufrieden?«, fragte sie.
    »Wie steht’s mit Ihrem

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