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0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

Titel: 0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz
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die Gasse zu dem hellen Viereck am anderen Ende. Wir hatten schon fast zwei Drittel geschafft, als Chubby am Ausgang erschien. Wir stockten, und auch er schien eine Sekunde zu zögern. Dann stieß er wieder diesen Pfiff aus, mit dem er seine Hunde rief, und stürzte sich in das Dunkel. Die anderen tauchten vermutlich kurz nach ihm auf, aber ich konnte mich nicht darum kümmern.
    Wir rannten zurück. Ich merkte, dass Lucielle Schwierigkeiten hatte mit ihren hochhackigen Schuhen.
    Ich klemmte mir das Girl unter den Arm und trug sie. Ich konnte so etwas schneller laufen, aber trotzdem hörte ich Chubbys schnaufenden Atem schon ziemlich dicht hinter mir. Plötzlich tauchte neben mir in einer Bude ein kleiner Junge auf. Er hatte einfach ein Brett zur Seite geschoben und war auf die Gasse gekommen. Ich verschwand in dem Brettervorsprung.
    Plötzlich stand ich einer hell erleuchteten Bude, zwischen lauter Gewinnen, die geschossen werden konnten.
    Ich hielt ein Mädchen auf dem Arm, konnte kaum etwas sehen, weil mich die plötzliche Helligkeit blendete, und musste wie ein Preis wirken. Jedenfalls nach dem Gelächter und Grölen zu urteilen, das uns empfing. Außerdem stürzte sich noch der fette Inhaber auf mich und versuchte, uns dorthin zurückzudrängen, wo wir hergekommen waren.
    »Tut mir leid«, murmelte ich. »Zurück geht’s nicht mehr.« Dann flankte ich über die Barriere mitten zwischen die Leute, die mir verblüfft Platz machten. Ich konnte mich nicht weiter um sie kümmern. Ich setzte Lucielle auf den Boden.
    »Werfen Sie die Schuhe weg und los!« Sie gehorchte jetzt, ohne zu murren, und wir liefen zum Strand. Hier war der Sand durch die Feuchtigkeit fester, und wir kamen besser voran.
    »Aber das ist doch die falsche Richtung«, japste Lucielle neben mir.
    »Wieso?«, fragte ich zurück.
    »Ihr Auto steht doch dort hinten.«
    »Dort sind auch unsere drei Freunde«, sagte ich, und wir liefen weiter. Wie recht ich hatte, bewiesen mir zwei Revolverschüsse, die hinter uns hervorknallten. Ich spürte den Luftzug einer Kugel, die an meiner rechten Wange vorbeizischte. Erschrocken sah ich nach Lucielle. Sie lief zwanzig Yards weiter rechts. Deshalb wagten sie es jetzt, zu schießen. Trotzdem konnte ich nicht zurückschießen. In einem richtigen Feuergefecht würden die drei womöglich die Nerven verlieren und nicht mehr so genau zielen.
    Wir erreichten gerade noch rechtzeitig den hinteren Taxistand.
    »FBI«, sagte ich zu dem Fahrer, »fahren Sie bitte schnell.«
    Er schaltete sofort, raste los, und als ich mich umdrehte und aus dem Rückfenster sah, merkte ich, dass die drei, die uns gefolgt waren, noch kein anderes Auto gefunden hatten.
    Ich gab dem Taxifahrer Lucielles Adresse an und lehnte mich zurück.
    »Wird Chubby die Sache Ihrem Vater erzählen?«, fragte ich, nachdem der Fahrer die Glasscheibe zugeschoben hatte.
    »Ich glaube nicht«, sagte sie, fügte aber nicht hinzu, warum sie davon so überzeugt war.
    Ich fragte nichts mehr. Ich machte mir Vorwürfe, dass ich sie überhaupt hineingezogen hatte, und konnte mir andererseits nicht erklären, warum sie heute im Gegensatz zu gestern so unselbstständig wirkte.
    Wir hielten vor der Einfahrt zu Foltridges Haus, und sie stieg aus und warf die Autotür zu.
    »Rufen Sie mich morgen an, ob alles in Ordnung ist«, sagte ich. Dann stapfte sie davon.
    »Zurück nach Coney Island!«, rief ich dem Fahrer zu und klopfte an die Scheibe. Aber er reagierte nicht. Außerdem schlug er die Richtung nach Brooklyn ein.
    »Hey!« Ich klopfte wieder, aber er reagierte nicht. Es war ein Mann in undefinierbarem Alter mit einem riesigen roten Vollbart. Als er etwas abbremste, um die Brooklyn Bridge zu überqueren, versuchte ich, die Tür aufzumachen.
    Die Klinke drehte sich ohne Widerstand in der Halterung. In dem Moment wandte sich der Bärtige um, grinste, fasste sich in die Wolle und riss sich den Bart vom Gesicht. Es war einer von Chubbys Freunden, die mich gestern an die Wand genagelt hatten.
    Jetzt fiel mir auch auf, dass auf der Seite in Coney Island noch nie ein Taxistand gewesen war. Aber wenigstens war ich Lucielle jetzt los und konnte daran denken, meine Haut zu retten. Die beiden Türen im Fond waren verschlossen, aber wenn ich etwas ausrichten wollte, musste es hier geschehen, solange ich es nur mit einem zu tun hatte.
    Ich probierte, die Glasscheibe auf die Seite zu drücken, aber natürlich war das aussichtslos.
    Inzwischen wurden die Straßen immer leerer, und die

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