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0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

Titel: 0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz
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Wunder. Vor allem, weil ich nicht nur verboten aussah, sondern auch noch urkomisch.
    Die Hose saß zu knapp, und die Jacke war so kurz, dass man das Hemd darunter hervorschillern sah.
    »Mach dir nichts draus«, tröstete mich Phil, »das ist jetzt gerade modern.«
    Er war mehr auf Dandy zurechtgemacht, hatte ein kariertes Hemd und eine bunte Krawatte. Dazu hatte er einen auffällig gestreiften Anzug an mit Hosenbeinen, die so eng waren, dass er die Beine fast mit Nähnadeln hineinfädeln musste.
    Dann kam das Wichtigste, wir durften nichts bei uns tragen, was auf unsere Tätigkeit als FBI-Agents hinwies. Falls wir tatsächlich in die Hände der Bande gerieten, würde es immer noch besser sein, als kleine Gangster zu gelten. Ich steckte also als einzige Legitimation einen Führerschein auf den Namen Pete Forster ein und ein paar Briefe, die wir auf denselben Namen verfasst und künstlich gealtert hatten.
    Es bestand nicht unbedingt die Aussicht, dass unsere Namen dort bekannt waren, aber beim Panther konnte man nie wissen.
    In dem Augenblick kam Neville zur Tür herein. »Hey! Was fällt euch…« Dann erkannte er uns und runzelte die Stirn. »Was soll denn dieses Theater, könnt ihr die Gangster nicht mehr ehrlich als Polizisten stellen, müsst ihr euch jetzt schon verkleiden?« Er brummelte und ging wieder hinaus. Aber uns war leichter zumute. Wenn er auf die Verkleidung hereingefallen war, würden es vielleicht auch andere tun.
    Wir verabschiedeten uns von Mr. High, nahmen den Chevy und noch eine alte Karre, die schon beinahe auseinander fiel, aber unauffällig war, und fuhren ab.
    Ich fuhr als erster, dann kam Phil und dann ein Wagen mit sechs Mann. Es war ein beruhigendes Gefühl. Als wir in Coney Island ankamen, war es genau halb neun.
    Ich stellte die Karre ab und schlenderte durch die Budengassen.
    Phil sollte als erster in Fully Conaways Überraschungshaus sitzen, damit er mich warnen konnte, falls irgendetwas nach einer unliebsamen Überraschung aussah. Ich kaufte mir am Stand eine Packung Old Gold und steckte mir eine an. Ich überlegte, was ich jetzt mit der Schachtel tun sollte.
    In der Brusttasche der Lederjacke steckte eine Lucky-Packung mit zwei Zigaretten. Die konnte ich nicht rauchen, die brauchte ich ja für etwas anderes. Ich steckte die Old Gold in die Hosentasche und schlenderte weiter, die Zigarette im Mundwinkel, die Hände in den Taschen. Als ich an einer Schießbude vorbeikam, sah ich mich im Spiegel, ich hätte mich fast nicht erkannt, aber noch etwas anderes fiel mir auf. Und nicht gerade angenehm. Ich war braun gebrannt und sah gesund aus. Ich hatte keine eingefallenen Wangen und nicht die durchscheinende, bläuliche Haut eines Rauschgiftsüchtigen, meine Haut war auch nicht vertrocknet und gelb.
    Hoffentlich scheiterte nicht daran alles.
    Ich sah auf die Uhr. Phil musste bereits drin sein.
    Ich ging also hinüber zum Überraschungshaus. Ich zahlte den Eintritt und prüfte dabei noch einmal unauffällig, ob man den grünen Schein sehen konnte, der oben aus der Lucky-Strike-Packung heraus ragte. Man konnte ihn sehen. Es war ein Zehn-Dollar-Schein.
    Ich hatte keine Ahnung, welchen Wert der Schein bei dem Jungen gestern gehabt hatte.
    Jetzt kam es darauf an. Ich hoffte auf mein Glück und ging in den verräucherten Saal hinein. Ich setzte mich an einen Tisch, von dem ich es nicht zu weit zum Ausgang und nicht zu weit zur Hintertür hatte. Ich sah mich nach Phil um. Er saß am anderen Ende, auch allein. Er zeigte mir mit keiner Bewegung, dass er mich gesehen hatte. Vor ihm auf dem Tisch stand ein Bier. Das war das Zeichen: »Nichts bemerkt.« Eine Cola hätte bedeutet: »Hau ab, ich komme gleich nach.«
    Es war alles wie gestern, dieselben jungen Burschen, ein paar alte Damen, die gleiche ohrenbetäubende Musik und derselbe als Ringer verkleidete Kellner. Er kam jetzt auf mich zu.
    »Ein Bier«, sagte ich und fummelte nervös in meiner Tasche herum, »und… und Zigaretten, diese Packung.« Ich hielt ihm die Lucky-Schachtel hin und rollte mit den Augen und leckte mir die Lippen und kaute auf den Fingernägeln. »Schnell«, keuchte ich noch.
    Er musterte mich kurz und nickte dann. Als er mit der Zigarettenschachtel im Gewühl verschwand, sah ich kurz zu Phil hinüber.
    Es vergingen ungefähr drei Minuten, dann sah ich den Kellner wieder auf kreuzen mit seinem Ringelpullover. Ich bereitete mich wieder auf mein kleines Schauspiel vor. Er stellte mir das Bier hin und legte zwei

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