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0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

Titel: 0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz
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Gegend wurde immer finsterer und ungemütlicher. Ich bemerkte, dass mich der Fahrer im Rückspiegel beobachtete.
    ***
    Plötzlich ging mir ein Licht auf. Das war einer von den Männern, die Phil und ich oben in der Lagerhalle überwältigt hatten und die uns dann doch entwischt waren. Also waren das Foltridges Leute gewesen. Der Kerl hier hatte ein Dutzendgesicht, sodass ich mich wunderte, ihn überhaupt wiedererkannt zu haben.
    Er war klein und untersetzt, hatte aber eine reichlich bemessene Muskelausstattung der Güteklasse A mitbekommen.
    Ich zog die 38er so, dass er es im Rückspiegel sehen konnte.
    Ich warf noch einen kurzen Blick durch die kugelsichere Glaswand und drückte dann die Mündung meines Schießeisens gegen das Türschloss. Ich drückte ab. Dreimal.
    Dann sprang die Tür auf, wurde aber sofort vom Luftdruck wieder angepresst.
    Ich bemerkte den erschrockenen Blick im Rückspiegel. Der Wagen schoss davon wie eine Büchsenkugel.
    Ich hielt mich an meinem Sitz fest und sah auf die Straße. Es war niemand zu sehen.
    Ich beugte mich tief hinunter und drückte mit meinen Schultern langsam die Tür auf. Sie presste sich gegen meinen Arm, .und direkt vor meinem Gesicht pfiff der Asphalt vorbei. Die Straße war schnurgerade, und der Wagen jagte dahin.
    Wenn ich jetzt herausspringen würde, hätten Chubby und seine Freunde ihren Willen, ohne die Ausgabe einer Revolverkugel im Budget vermerken zu müssen. Ich beugte mich noch weiter hinaus, klammerte mich an der Tür fest, hoffte, dass jetzt keine Kurve kam und dass der Fahrer nicht absichtlich um die Ecke fuhr und holte vorsichtig meinen rechten Arm nach vorne. Der Luftdruck hielt die Tür zwar fest, aber jedes Mal, wenn zwischen zwei Häusern ein freier Raum war, wich sie mir aus, sodass ich kaum richtig zielen konnte. Ich verdrehte meine Hand etwas und schoss auf den rechten Hinterreifen.
    Im gleichen Augenblick ertönte hinten ein ohrenbetäubender Knall. Der Wagen wurde wie von einer Riesenfaust herumgewirbelt, und ich musste alle Willenskraft aufwenden, um mich nicht in das Innere des Wagens zu werfen. Ich klammerte mich an dem Türrahmen fest wie ein Pavian am Gitter und wartete, bis das Schleudern etwas nachließ. Ich sah, wie ein Hydrant auf mich zugeschossen kam und zog den Kopf ein. Im letzten Moment zog der hintere Wagenteil nach links und die Karre schleuderte wieder von dem Hydranten weg. Es war nur das harte Straßenpflaster unter mir, aber jetzt hatte ich leider keine Zeit zu warten, bis einer kam und mir eine Schaumstoffmatte hinlegte, so wie wir sie bei der Ausbildung zum Üben hatten.
    Ich machte eine Schulterrolle und wälzte mich schnell weg von dem Auto, damit mir der Reifen, den die Kugel gründlich getroffen hatte, nicht noch einen Profilstempel aufdrücken konnte. Ich spürte original Brooklyner Straßenstaub im Mund und fühlte, wie ein eckiger Rinnstein sich mir ins Kreuz presste. Ich beschloss, eine Petition zur Befürwortung runder Rinnsteine abzusenden, als der erste Schuss aus dem Auto knallte. Der Fahrer, ausgerechnet in dem Moment fiel mir ein, dass er Jake hieß, hatte den Wagen mit Hilfe eines Eckhauses zum Stehen gebracht und ballerte jetzt sein Magazin auf mich leer.
    Ich verschob also meine Überlegungen und sprang auf. Der Aufprall auf die Mauer schien seine Tür verklemmt zu haben. Das gab mir Zeit.
    ***
    Ich erreichte gerade eine Seitenstraße, als es hinter mir weiterging. Jake hatte die Tür geöffnet und kam hinter mir her. Während der ganzen Knallerei hatte sich auf der Straße keine Menschenseele gezeigt.
    Ich fand ein Haus, das mit einer Tür versehen war.
    Ich riss die Tür auf und sprang hinein. Beinahe wäre ich nicht weitergekommen, denn direkt hinter der Tür schien die ganze Hausbewohnerschaft versammelt zu sein. Ich machte die Tür zu und starrte im Halbdunkel in ein Dutzend feindlicher Gesichter.
    »Gehen Sie zurück und seien Sie still«, sagte einer und versuchte mich wieder durch die Tür zu schieben. »Wir können so was nicht brauchen, haben schon selber genug Scherereien.«
    »Gehen Sie zurück und seien Sie still«, sagte ich und holte meinen Ausweis hervor. »FBI, ich will eine Schießerei vermeiden, gehen Sie also bitte in Ihre Wohnungen. Es wird nichts passieren.«
    Aber das hörten die wenigsten. Bei dem Wort FBI waren die meisten mit Windeseile davongehuscht. Die letzten verschwanden gerade mit dem Gemurmel: »Nichts gesehen, weiß von nichts.« Ich war wieder allein.
    Draußen auf der Straße

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