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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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glitzernder Sterne. Teri fühlte sich seltsam berührt. Wolfsmond, dachte sie. Ob Fenrir seine Kraft auch spürt?
    »Was zum Teufel ist mit dir los?« ertönte Gryfs Stimme hinter ihr. »Wenn du nicht schlafen kannst, verdammt, dann geh’ nach draußen. Aber laß mir meine Ruhe.«
    Sie wandte sich um. »Gryf…«
    Plötzlich spürte sie es. Ihre geöffneten Sinne nahmen etwas wahr.
    Auch Gryf sprang auf. Seine Augen weiteten sich, leuchteten in der Dunkelheit. »Fenrir!« stieß er hervor. »Ich spüre ihn!«
    »Er hat Angst«, sagte Teri abgehackt. »Grauenhafte Angst. Er… man will ihn töten…«
    »Aber wer?«
    Da war die Barriere, die alles blockierte, die nicht erkennen ließ, um wen es sich bei den schlangenhaften Gegnern handelte. Gryf war aufgesprungen, schlüpfte hastig in seine Hose. »Ich hole ihn raus«, keuchte er.
    Teri fuhr herum. »Warte…«
    Gryf machte einen Schritt.
    Und war verschwunden. Er befand sich jetzt dort, wo Fenrir seine Todesangst verstrahlte…
    ***
    Der Raum, in dem Fenrir erwacht war, war ein fensterloser Bretterverschlag. Der Wolf versuchte zunächst telepathisch seine Umgebung zu sondieren. Er spürte wieder den eigentümlichen Effekt, daß er nicht nur denkende Gehirne lokalisieren konnte, sondern auch deren Gedanken spürte - sie aber nicht lesen konnte! Das überraschte ihn maßlos. Es widersprach allen seinen Erfahrungen und auch allem, was Merlin ihn gelehrt hatte.
    Fenrir sog die Luft in die Nüstern. Es roch nach Schlangen, aber diese Ausdünstungen waren alt. Wie lange mochte es her sein, daß man ihn im Wald erwischt und hierhergebracht hatte? Und wo befand er sich?
    Ihm fehlte jeglicher Anhaltspunkt.
    Man ließ ihm auch nicht lange Zeit zum Überlegen. Eine Tür flog auf, krachte gegen die Wand. Fenrir duckte sich sofort zum Sprung. Seine Nackenhaare sträubten sich. Er fletschte die Zähne.
    Warum hatte er die Annäherung der Gestalten nicht vorher bemerkt?
    Waren sie Menschen? Sie hatten menschliche Gestalt, die von dunklen Kutten verhüllt war. Schlangenzischen ertönte, wie es lauter und häßlicher nicht sein konnte. Zwei sprangen vor. Ihr Sprung fiel mit dem des Wolfs zusammen. Körper prallen aufeinander. Fenrir wollte zubeißen, aber es gelang ihm nicht. Sein Kopf wurde flach gegen den Oberkörper des Kuttenträgers gepreßt, gegen den er geprallt war. Er konnte nur mit den Pfoten scharren. Stoff riß unter seinen Krallen. Das Zischen wurde lau ter und hektischer. Hände umspannten seinen Hals wie Schraubstöcke. Er wur de durch die Luft gewirbelt und klatschte auf den harten Boden. Noch ehe er sich wieder hochstemmen konnte, kniete jemand auf ihm, der immer noch seinen Nacken gepackt hielt und schmerzhall zudrückte. Fenrir wollte winseln, aber er schaffte es nur in Gedanken. Er verdrehte die Augen und roch den Tod, als er das Messer im Halbdunkeln blitzen sah. Die Klinge reflektierte das durch die Tür dringende Sternenlicht.
    Fenrir bäumte sich auf, aber er konnte den auf ihm knieeden Tod nicht abschütteln. Seine Gedanken schrien. Helft mir! Gryf, Teri! Helft mir! Sie töten mich.
    Aber es kam keine Antwort. War er so weit fortgebracht worden, daß seine telepathische Kraft nicht ausreichte? Seine Krallen scharrten über den Boden Er versuchte, den Kopf aus dem schmerzhaften Griff zu drehen. Es war das erste Mal, daß ein Mensch ihn überwand. Aber waren das wirklich Menschen?
    Der Schlangengeruch wurde übermächtig, und der Tod grinste Fenrir boshaft an, dessen telepathischer Notschrei immer noch keine Antwort fand. Jemand faßte nach seiner Schnauze, umspannte sie so, daß er nicht zuschnappen konnte, und bog dabei seinen Kopf hoch, daß die ungeschützte Kehle frei lag. Das Messer flog förmlich heran. Der Tod kam.
    ***
    Und verfehlte ihn. Plötzlich war da eine halbnackte Gestalt mit grün leuchtenden Augen. Ein wuchtiger Fußtritt schleuderte den Messerhelden vor die Tür. Ein Fausthieb wirbelte den anderen zurück. Eine Hand packte Fenrir.
    Der Wolf wurde hochgerissen. Die beiden Kuttenmänner kreiselten herum. Sprangen auf und warfen sich in der gleichen Bewegung auf den aufgetauchten Retter. Sie packten ihn im selben Moment, als er zusammen mit dem Wolf verschwand.
    Augenblicke später war der Raum leer.
    ***
    Gryf hatte gehandelt, ohne lange zu zögern. Per zeitlosem Sprung, der Spezialität der Silbermond-Druiden, war er blitzartig an dem Ort erschienen, wo Fenrir sich befand. Er hatte ihn telepathisch angepeilt, das reichte ihm vollkommen zur

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