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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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förmlich auf ihn und den Wolf zu.
    Er schaffte es nicht, Fenrir rechtzeitig zu erreichen!
    Er löste den zeitlosen Sprung aus! Dabei hatte er sich auf den Jeep konzentriert, um an die Waffe zu kommen.
    Es blieb beim Versuch. Der Sprung fand nicht statt. Statt dessen durchzuckte es Gryf wie ein Dolchstoß. Er schrie auf, als der Schmerz ihn durchraste. Fäuste packten ihn und wirbelten ihn herum. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Fenrir versuchte, sich in einen Schatten zu verbeißen. Gryf schlug um sich. Er traf feste Körper, die nichts Schlangenhaftes an sich hatten, er sah die dunklen Kutten, aber sobald er versuchte, mit seiner Druiden-Kraft tiefer zu sehen, durchzuckte ihn der grelle Schmerz.
    Sie dürfen mich nicht mit ihren Zähnen erwischen! schrie es in ihm. Nur zu deutlich hatte er Paqueros tragisches Schicksal vor Augen. Aber konnten diese Unheimlichen in ihrer menschlichen Gestalt überhaupt zubeißen, um eine Metamorphose auszulösen?
    Waren sie nicht mit der Gestalt auch an menschliche Kampftaktik gebunden?
    Aber wie Schlangen zischten sie dabei, während Gryf um sich schlug und trat und immer wieder versuchte, die magische Kraft des Silbermondes zu entfesseln. Es klappte nicht. Er wurde förmlich blockiert.
    Die Schlangenmenschen schienen einen unheilvollen Einfluß auf ihn auszuüben. Waren sie Magier, die Gryf behindern konnten, oder reichte allein ihre Anwesenheit, um seine Kräfte auszuschalten?
    Er ging zu Boden. Schlangenmenschen in Kutten schlugen und traten immer noch nach ihm, bis er fast bewußtlos war. Dann zerrten sie ihn vom Boden hoch. Er sah, wie einer den Wolf am Nackenfell packte, das schwere Tier in spielerischer Bewegung hochriß und mit sich zerrte. Fenrir wehrte sich nicht mehr. Er hing schlaff im Griff des Angreifers, und Gryf konnte nicht sagen, ob der Wolf tot war oder nur das Bewußtsein verloren hatte. Aber wahrscheinlich traf Letzteres zu. Denn einen toten Wolf würden sie kaum mit sich schleppen.
    Gryf wurde geschleift. Er konnte sich nicht mehr wehren. Jede Bewegung schmerzte. Er konnte auch keine Versuche mehr machen, Gedanken zu lesen oder Magie wirken zu lassen. Er war erschöpft. Jeder der gescheiterten oder abgeblockten Versuche hatte ihm dennoch so viel Kraft entzogen, als hätte er sie wirklich erfolgreich durchgeführt. Und so ganz hatte er die Sache mit dem Blutverlust vor knapp zwei Wochen wohl doch noch nicht überstanden…
    Er gab den Kampf auch auf. Es hatte keinen Sinn mehr, sich gegen die Übermacht zu wehren. Statt dessen erwachte Neugierde in ihm.
    Wohin wurde er gebracht?
    Warum machten sie, diese Unheimlichen, nicht direkt hier ein Ende? Sie hatten gesiegt! Ein schneller, gezielter Schlangenbiß, der nicht tödliches Gift verspritzte, sondern Körper und Seele umwandelte! Oder ein einfacher Schlag, der sofort tötete…
    Sie wollten Gefangene machen. Warum?
    Gryf brannte darauf, zu erfahren, wer diese Unheimlichen wirklich waren, die Schlange und Mensch zugleich waren und doch nichts von beidem.
    Sie trugen ihn in den Wald hinein. Durch schmale Schneisen, durch dichtes Unterholz. Ihn und den Wolf.
    Sie waren vielleicht einen halben Kilometer tief eingedrungen, als Gryf in der Ferne, hoch über der Tempelstadt, eine wuchtige Explosion aufdröhnen hörte…
    Warum mußte er dabei an den Hubschrauber denken, den Rob Tendyke hatte mieten wollen… ?
    ***
    Es ging schneller, als sie denken konnten. Der gesamte Treibstoffrest des Hubschraubers explodierte schlagartig und zerfetzte zuerst den Tank und in der nächsten Sekunde den Rest der leichten Konstruktion. Die Glaskuppel um die beiden Sitze zersprang klirrend. Feuerlanzen flammten zwischen den Sitzen hindurch, um sie herum. Der Schock des Druckverlustes fünfzig Meter über dem Boden, der ohnehin schon dünne Luft hatte, ließ Teri aufschreien. Da war glühende Hitze ringsum. Etwas bohrte sich durch die Rückenlehne ihres Sitzes. Sie warf sich gegen den Gurt nach vorn. Der riß nicht, aber seine Halterung, durch die Explosion beschädigt, platzte ab. Teris Oberkörper flog förmlich nach vorn und wurde davor bewahrt, von dem Metâllteil durchbohrt zu werden.
    Im gleichen Moment ging’s abwärts, in einem Orkan brüllender Hitze und lodernder Flammen.
    Die Sekunden dehnten sich zur Ewigkeit, einer Ewigkeit aus Hitze, Hölle und Tod.
    Wie lange dauert ein Absturz aus fünfzig Metern Höhe?
    Weder Teri noch Tendyke kamen dazu, die fünf Sekunden auszurechnen. Rasend schnell ging es in die Tiefe.

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