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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht.«
    Aber natürlich existierte es. Er hatte es ja selbst montiert.
    »Hör zu, du Schlange«, sagte er. »Du kannst dich gar nicht bewegen, weil du aus Messing bist, und das ist, wie jeder weiß, ein Metall.«
    Bist du da ganz sicher? zischte die Schlange ihm zu. Sie war tatsächlich gewachsen.
    Pascal faßte sich an den Kopf. »Nein«, sagte er. »Ich strafe dich mit Verachtung. Mal sehen, wie du den Fahrtwind verträgst.« Er ging zur Tür, wollte sie öffnen und einsteigen.
    Benutze ein Fernsprechgerät. Nimm fernmündliche Verbindung zu Professor Zamorra im Château Montagne auf, zischte die bewegliche Messing-Schlange.
    »Gib’s auf«, murmelte Pascal und ließ sich in den Fahrersitz fallen. Er fand den Startknopf, betätigte ihn aber noch nicht. »Ich glaube nicht, daß du das bist«, schrie er der Schlange über die Windschutzscheibe hinweg zu.
    Dann wirst du bald dran glauben müssen - oder wie sagt ihr Menschen? Sprich mit Zamorra. Sofort.
    »Eine Halluzination kann mir viel erzählen«, sagte Pascal trocken. Er startete den Wagen und legte den Fahrgang ein. Langsam setzte sich der Wagen in Bewegung. Pascal trat das Gaspedal eine winzige Spur weiter durch.
    Der Cadillac flüsterte und machte einen Satz vorwärts. Pascal konnte gerade noch das Lenkrad herumreißen und auf die Bremse treten. Um ein Haar hätte er den Mülleimer gerammt, der halbvoll vor dem Haus stand.
    »Uiuiui«, murmelte er.
    Die Schlange war weiter gewachsen und drehte sich jetzt zur Windschutzscheibe. Gehorche, zischte sie böse. Gehorche sofort!
    »Für einen Alptraum bist du aber verdammt hartnäckig«, gab Pascal zurück. »Merkst du nicht, daß ich schon vor ein paar Stunden wach wurde? Kusch! Zurück auf den Sockel. Du bist eine Kühlerfigur und kein Diskussionspartner.«
    Gehorche!
    Pascal ließ den Cadillac jetzt langsam über die Dorfstraße gleiten. »Selbst wenn ich es täte, du Stück Metall«, sagte er halblaut. »Weshalb sollte ich es tun? Was sollte ich Zamorra erzählen?«
    Du wirst es wissen, zischte die Schlange.
    Plötzlich packte Pascal die Neugier. Er wollte wissen, was dahinter steckte. Er wußte, daß man mit Zamorra reden konnte. Der Professor war Parapsychologe. Er kannte sich mit magischen Dingen aus. Er würde wissen, ob diese Schlangen-Geschichte nur eine Halluzination war, ein seltsamer Traum, oder eine noch seltsamere Wirklichkeit. Warum also sollte er nicht einfach mal anrufen? Mehr als über die Störung verärgert auflegen konnte der Professor auch nicht…
    Pascal stoppte den Wagen neben der Posthalterei. Dort befand sich das einzige öffentliche Telefon des Dorfes. Gerade trat Nadine ins Freie, ein junges Mädchen, auf das Pascal schon seit einiger Zeit ein Auge geworfen hatte. Und er fühlte irgendwie, daß er ihr auch nicht ganz gleichgültig war. Sie winkte ihm fröhlich zu, als er aus dem Wagen stieg, und stutzte. »He, das ist doch der Wagen von Zamorras Sekretärin! Wie kommst du an den?«
    »Gekauft«, sagte er.
    »Du willst mich verkaspern. Sie hat ihn dir geliehen.«
    »Ich habe ihn gekauft. Wenn du willst, zeige ich dir den Kaufvertrag.«
    »In deinem Zimmer, wie?« Nadine lachte hell auf. »Nee, Freundchen. Aber eine irre Kühlerfigur hast du da dran.«
    »Vorsichtig«, warnte Pascal unwillkürlich. »Sie beißt. Komm ihr nicht zu nahe.«
    »Du bist lustig«, sagte das Mädchen. »Weißt du was? Du kannst mich ein Stück mitnehmen. Ich wollte schon immer mal mit einem solchen Schlitten fahren. Hah - Cabriofahren ist toll.«
    »Wenn du willst, gern«, sagte er. »Steig ein…«
    Du sollst Zamorra anrufen, zischelte die Schlange böse und wurde noch ein wenig größer. Nadine kam zur Beifahrerseite und glitt dabei mit der Hand durch die Kobra hindurch!
    »Du mußt aber einen Augenblick warten«, sagte Pascal. »Ich muß eben ein wichtiges Telefonat führen.«
    »Wohl mit deiner Bank, wie?« lachte Nadine. »Ob dein Scheck auch gedeckt ist…«
    »Blödsinn«, fauchte er. »So was bezahlt man bar.«
    »Ah, ja. Der große Millionär spricht. Woher hast du denn soviel Geld?«
    »Ich habe einen Topjob gefunden. Wenig Arbeit für viel Geld. Davon träume ich seit drei Stunden vor meiner Geburt.«
    »Ich auch. Kannst du mir nicht auch so was vermitteln? - Sag mal, hat der Schlitten auch Liegesitze?«
    »Sogar elektrische. Warum?«
    »Frag nicht so dumm«, lächelte Nadine. »Paß auf. Wir fahren gleich raus ins Grüne, irgendwohin, wo niemand ist, ja? Und wenn du dann ganz, ganz brav bist,

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