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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als er sich hinter seinen wuchtigen Schreibtisch sinken ließ.
    Mit seiner bisherigen Arbeit war er sehr zufrieden.
    ***
    Der Hubschrauber flog ruhig und gleichmäßig. Tendyke hielt ihn auf der vorgeschriebenen Mindesthöhe, verzichtete aber darauf, höher zu gehen.
    »Du bist ein Ungeheuer«, warf Teri ihm vor.
    »Du bist also auch einer von diesen Brüdern, die mit Tiefflügen die Bevölkerung in den Wahnsinn treiben! Mindesthöhe heißt doch nur, daß du nicht tiefer zu gehen hast! Aber du kannst den Kopter ruhig etwas höher ziehen.«
    »Hm«, machte Tendyke. »Unter uns ist keine Besiedelung, also niemand, den ich mit dem Fluglärm in den Wahnsinn treiben könnte. Außerdem möchte ich etwas von dem sehen, was unter mir ist. Und zwar ziemlich genau sehen.«
    »Die Tempelstadt ist noch weit«, meuterte Teri. »Außerdem - vielleicht denkst du auch mal an die Tiere, die du erschreckst.«
    »Schon gut«, murrte er und ließ den kleinen Hubschrauber höher gehen. Aufmerksam beobachtete er nicht nur die Umgebung, sondern auch die Instrumente. Alle Systeme waren in Ordnung. Der Hubschrauber war einwandfrei.
    »Weißt du, was interessant wäre?« fragte er nach einer Weile.
    Teri hob die Brauen.
    »Wenn wir aus der Luft zwar nicht die Tempelstadt finden würden, aber ein paar Meilen enfernt einen Tempel der Schlangenmenschen, von dem dieser Paquero geflohen ist. Ehrlich gesagt, hoffe ich’s sogar… man könnte von hier oben wunderschön eine magisch aufgeladene Bombe abwerfen und sie alle auf einen Schlag erwischen.«
    »Du bist ein Gewaltmensch und bleibst es«, sagte Teri vorwurfsvoll.
    Er lachte leise. »Durchaus nicht. Ich versuche nur alle Extreme in meine Überlegungen mit einzubeziehen. Glaube nicht, daß diese Schlangenmenschen uns auch nur den Hauch einer Chance lassen, falls sie ihrerseits uns erwischen. Mir reicht’s, was aus Paquero geworden ist, diesem armen Teufel. Da fällt mir ein - wir wollten doch noch ein silbernes Messer besorgen.«
    »Später«, schlug Teri vor. »Wenn wir wieder zurück sind.«
    »Da unten, die Stadt links vor uns… das muß Cuernavaca sein«, sagte Tendyke. »Wir kommen ganz schön schnell voran. Schneller als mit dem Auto… dann müßten wir uns jetzt ein wenig mehr südlich halten.« Er korrigierte den Kurs um eine Kleinigkeit.
    Dann kam die Stelle, wo die verlassene weiße Tempelstadt liegen mußte. Der Weg, den sie sich mit dem Jeep gebahnt hatten, war aus der Luft zu erkennen. Auch die Lichtung, auf der der Jeep stand. Sie war recht ausgedehnt.
    Aber die Tempelstadt selbst - gab’s nicht! Da war nur eine freie, von Gräsern und Moosen und niedrigen Sträuchern bewachsene große Fläche!
    »Ich werd’ verrückt«, murmelte Tendyke. »Ich habe doch die massiven, festen Steine unter meinen Händen gespürt… ich habe auf Steinen gesessen! Das kann doch alles keine Halluzination sein!«
    Der Hubschrauber kreiste über die Lichtung.
    »Siehst du Spuren von unserem Lagerfeuer?«
    »Nur den Jeep«, gestand Teri verblüfft. »Auch von Gryf und Fenrir ist nichts zu sehen.«
    Tendyke sog scharf die Luft ein.
    »Versuch doch mal Gryfs Gedanken zu erfassen«, velangte er. »Oder die von Fenrir. Ich bin doch wirklich mal gespannt, ob nicht wenigstens das möglich ist.«
    Die Druidin nickte. Sie konzentrierte sich auf die Gefährten. Nach zwei Minuten, in deren Verlauf sich Tendykes Gesicht zusehends verdüsterte, schüttelte sie den Kopf.
    »Nichts«, sagte sie. »Kein Kontakt. Es ist so, als wären sie nicht mehr da.«
    »Oder tot… ?« murmelte Tendyke. »Vielleicht existierte eine Abschirmung.«
    »Nein. Die müßte ich spüren. Da unten ist alles leer. Niemand denkt.«
    »Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu«, fauchte Tendyke erregt. Im gleichen Moment flog der Helikopter in fünfzig Metern Höhe über der Lichtung in einem grellen Feuerball auseinander!
    ***
    Im Büro einer kleinen Charterfirma am Flughafen von Mexico City schloß ein Mann im Anzug und mit Turban kurz die gelblichen Augen.
    »Jetzt«, sagte er, und es klang wie Schlangenzischen. »Es hat sie erwischt. Schade um das Mädchen. Sie hätte sich hervorragend geeignet…«
    Aber die Entscheidung war längst gefallen.
    Der Inder streifte die kleine Schlangen-Skulptur auf seinem Schreibtisch mit einem flüchtigen Blick. Er war mit seiner Arbeit und der seiner Untertanen durchaus zufrieden.
    ***
    Gryf war kein Feigling, aber dieser Übermacht konnte er nicht standhalten. Von allen Seiten kamen sie, flogen

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