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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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keiner wollte ihr so recht gefallen. Immerhin, ihr Alibi hatte sie nun; sie hatte Zamorra also zumindest nicht direkt belogen…
    Warum bin ich überhaupt hierher gefahren? Fragte sie sich. Warum allein? Warum habe ich ihn nicht eingeweiht?
    Weil ich fast sicher bin, daß es ein Hirngespinst ist und ich ihn damit nicht belasten will! Nur muß ich’s mir selbst beweisen…
    Sie fuhr in die Innenstadt, fand einen freien Parkplatz und machte einen Schaufensterbummel, bis sie schließlich das Haus erreichte, in dem das Büro des Inders sich befand. Mansur Panshurab sollte er heißen, wenn sie den Namen richtig mitbuchstabiert hatte.
    Sie überflog die Türschilder, teils verchromt, teils in Messing, andere in schlichtem Weiß Da war es. Holz. Nicole strich mit den Fingerkuppen darüber. Ein Türschild aus Holz war zumindest ungewöhnlich. Es zeigte eine wertvolle Schnitzerei eines Schlangenmotivs und die erhaben herausgearbeiteten Schriftzeichen. Mansur Panshurab - Export und Import exorbitanten Kulturgutes, besagten die geschwungenen Buchstaben.
    »Aha«, machte Nicole. Sie orientierte sich. Der Inder mußte im dritten Stock des achtgeschossigen Bürohauses residieren. Entschlossen trat Nicole ein. Sie sah sich im Eingangsbereich des Hauses drei Aufzügen gegenüber. Sie nahm den mittleren, weil die Kabine gerade verfügbar war, und drückte auf den Knopf mit der Drei.
    Der Aufzug trug sie nach oben.
    Nicole trat in einen breiten Korridor hinaus, mit weichen Teppichen, Blumenständern, kostbaren Bildern in noch kostbareren Rahmen an den Wänden. Die Decke war mit Stückarbeiten verziert. Nicole atmete tief durch.
    Es gab nur eine einzige Tür am Ende des kleinen Korridors. An ihr wiederholte sich das geschnitzte Motiv, das unten am Haus angebracht war. Hier also wickelte dieser Mansur Panshurab seine Geschäfte ab…
    Nicole war sicher, daß der Korridor nach Panshurabs Vorstellungen gestaltet worden war. Demzufolge mußte mit dem Export und Import exorbitanten Kulturgutes eine Menge Geld zu machen sein. Und anscheinend auch genug, einem jungen Gelegenheitsübersetzer, der dreimal in der Woche arbeitete, ein fürstliches Gehalt zu zahlen.
    Vor der Tür blieb Nicole stehen. Es gab keine Klingel und keinen Klopfer. Sie berührte leicht die Schnitzerei.
    Drinnen ertönte ein verhaltener Gong.
    Aha, dachte Nicole. Sie wartete ab. Einige Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Eine schwarzhaarige, junge Frau, dem Aussehen nach Inderin, verneigte sich ünd trat zur Seite. Zu Nicoles Enttäuschung war sie durchaus abendländisch gekleidet. Sie verzichtete auf Schmuck, mit Ausnahme eines Ringes am rechten kleinen Finger. Der Ring, stellte Nicole fest, bildete das Motiv einer Schlange.
    Wahrscheinlich eine Königskobra…
    »Ich heiße Sie in unseren Räumen willkommen, junge Dame. Es wird uns eine Ehre sein, alles zu tun, daß Sie sich wohl fühlen. Womit dürfen wir Ihnen dienen?«
    Nicole sah sich um. Der kleine Raum war kostbar ausgestattet. Hier steckten einige hunderttausend Francs in der Einrichtung. Umgerechnet ergab das vier bis fünf Cadillac-Cabrios…
    Nicole erwiderte das Lächeln der Inderin. »Ich habe einen ganz besonderen Wunsch. Vielleicht läßt er sich erfüllen, vielleicht nicht.«
    »Bitte, möchten Sie mir diesen Wunsch verraten?«
    Das Schlangenmotiv wiederholte sich an verschiedenen Stellen in winzigen, unauffälligen Details.
    »Einer meiner Bekannten, Pascal Lafitte, sagte mir, daß er bei Ihnen als Übersetzer arbeitet«, begann Nicole. »Er zeigte mir eine kleine Skulptur, etwa so groß…« Nicole deutete es mit den Händen an. »Sie zeigt eine zusammengerollte, aufgerichtete Königskobra aus Messing. Er sagte, er habe diese Figur hier bekommen.«
    »Das ist richtig.«
    »Mir gefällt die Figur außerordentlich«, behauptete Nicole. »Besteht die Möglichkeit…«
    »Ich verstehe. Sie sind am Erwerb einer Schlangenfigur interessiert, Mademoiselle…«
    »Duval. Nicole Duval.«
    »Selbstverständlich, Mademoiselle Duval. Nichts ist unmöglich. In diesem Fall darf ich Sie mit Monsieur Panshurab bekannt machen. Er wird die näheren Einzelheiten gern selbst mit Ihnen regeln.«
    Sie drückte auf den Knopf der Sprechanlage und sagte etwas auf Hindi, das Nicole nicht verstand. Augenblicke später glitt die Tür zum nächsten Raum geräuschlos auf.
    »Bitte, treten Sie ein. Darf ich Ihnen etwas zu trinken oder Knabberwerk anbieten?«
    »Danke«, wehrte Nicole ab. Sie nickte der Inderin freundlich zu und

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