0345 - Satans Schlangenkult
eine Stunde, bis jemand mit dem Jeep am Flughafen ist. Drittens möchte ich, daß der Jeep hier stehenbleibt - falls unsere Annahme falsch ist und Gryf und Fenrir doch noch hier irgendwo sind. Viertens kannst du per zeitlosem Sprung blitzschnell in Mexico City auftauchen… und du kannst die Gedanken dieser Leute lesen. Ich ja leider nur die von Gespenstern…«
»Mit meinem zeitlosen Sprung und meinem Gedankenlesen ist es nicht mehr weit her«, wandte Teri ein.
»Noch etwas«, sagte Tendyke. »Sollte bei mir hier im Dschungel etwas schiefgehen - hast du weitaus bessere Möglichkeiten, mir zu helfen, als es umgekehrt der Fall wäre.«
Teri seufzte. »Du hast es also beschlossen und verkündet, ja? Meine Gegenargumente werden nicht gefragt…«
»Natürlich nicht. Finde heraus, was bei der Charterfirma gespielt wird. Wer uns die Bombe gelegt hat, wer im Hintergrund die Fäden zieht. Wer dieser Mann im weißen Overall ist. Vielleicht - nein, bestimmt - gibt es Verbindungen zu diesen Schlangenmenschen. Hier kannst du ohnehin nicht viel ausrichten. Haben eure Druiden-Kräfte nicht gestern auch versagt? Besser, du wirst aktiv, wo du auch etwas mit deinem Para-Können ausrichten kannst.«
»Aber du kannst doch auch mit Para nichts ausrichten, weil du keine Para-Begabung hast«, wandte Teri verärgert ein, daß Tendyke sie so einfach abblockte.
»Deshalb verläßt sich mein Unterbewußtsein auch nicht darauf«, sagte er. »Du kannst es dir noch so bewußt machen, daß du nichts tun kannst, aber dein Unterbewußtsein ist darauf programmiert, Magie einzusetzen - und sich auf deren Wirkung zu verlassen. Also wirst du unvorsichtiger handeln als ich. Geht das nicht in dein hübsches Köpfchen?«
»Typisch Mann«, murmelte sie verdrossen.
»Ja, wenn du es so siehst…«, gab er zurück. »Dann mache ich mich schon mal auf den Weg, hinter dieser Spur her.«
»Wann und wo sehen wir uns?« wollte sie wissen.
»Mich wirst du ja wohl mit deiner Magie anpeilen können. Wenn nicht, wirst du mir doch einfach folgen müssen. Vieleicht findest du auch in Mexico City heraus, wo das Ziel ist…«
»Dein Wort in Merlins Ohr! Paß auf dich auf, Mann!«
Er grinste.
»Ich bin eine Katze«, sagte er. »Ich habe sieben Leben. Paß du auf dich auf. Viel Glück…«
Er tauchte im Gesträuch unter, folgte der unübersehbaren Spur.
Teri sah ihm nach. Sie war verärgert über die Art, wie er sie herumkommandierte. Gleichzeitig war sie um seine Sicherheit besorgt. Was, wenn diese Spur eine Falle war?
»Soll er eben hineintappen. Er will es ja nicht anders«, murmelte sie.
Sie wartete noch ein paar Minuten, lauschte in den Wald hinein und hoffte, daß zwischenzeitlich die Tempelstadt wieder aus dem Nichts erschien. Aber nichts geschah. Da konzentrierte sie sich auf den Flughafen von Mexico City und löste den zeitlosen Sprung aus…
***
Silvio freute sich auf die lange Mittagspause. Dann hatte er Zeit, von der hübschen Señorita mit dem langen goldenen Haar zu träumen. Erst nachmittags um drei brauchte er wieder im Büro zu erscheinen.
Es war ohnehin nicht viel los an diesem Tag. Niemand wollte Flugzeuge mieten, niemand sonst irgend etwas. Silvio träumte versonnen vor sich hin.
Als hinter ihm die Tür geöffnet wurde, dachte er sich nichts dabei. Auch nicht, als er Pacos Stimme hörte. »Silvio, kannst du mal eben nach hinten kommen?«
Silvio reagierte verdrossen. War er denn Pacos Laufbursche? Das war früher alles nicht üblich gewesen, als noch der alte Ramirez Padron war. Doch der neue Padron, dieser Inder, krempelte alle Sitten und Gebräuche um, und von der Siesta hielt er auch nichts. Verlorene Zeit, behauptete er immer. Man könne sie besser nutzen als mit Nichtstun, faulenzen. Dabei gab es doch nichts zu tun. Wer außer ein par reichen Hazienderos, Geschäftsleuten oder den Gringos hatte denn in Mexiko das nötige Kleingeld, um -Flugzeuge oder Hubschrauber zu mieten? Das Geschäft tat alles, nur nicht blühen… und eigentlich wartete Silvio jeden Tag darauf, daß der Inder ihm die Entlassung verkündete. Ramirez hatte ein gutes Herz gehabt. Der hätte so etwas nie fertiggebracht. Er wußte ja, daß Silvio drei uneheliche Kinder und deren Mütter zu ernähren hatte. Aber dieser Inder… dem war alles zuzutrauen.
»Kommst du nun, Silvio?« wollte Paco wissen.
Mißmutig erhob sich Silvio. Er warf Paco, der noch nie einen Flecken auf seinem weißen Monteursoverall gehabt hatte, einen strafenden Blick zu. »Was ist denn
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