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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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Tom, ich habe den Quatsch nicht eine Sekunde ernstgenommen! Aber wenn Sie es so darstellen, läuft mir eine kleine Gänsehaut den Rücken hinab. Das muß man sich vorstellen: eine Explosion im Clenners-Building — und wir wußten es so rechtzeitig, daß wir vielleicht alles hätten verhindern können! Mein Gott, daran darf man gar nicht denken.«
    »Sie werden jetzt mit mir ‘runter zum FBI fahren. So eine delikate Sache gedenke ich nicht per Telefon zu regeln. Wenn es mit der Explosion nichts wird, braucht die Konkurrenz nicht zu erfahren, daß wir einem krankhaft Geltungsbedürftigen auf den Leim gegangen sind. Kommen Sie, wir wollen den New Yorker FBI-Distriktschef auf suchen. Was sagte der verrückte Kerl am Telefon? Irgendwas mit 13.00 Uhr, nicht wahr? Da bleibt den G-men sowieso nicht mehr viel Zeit.«
    Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
    ***
    »Wie ich sehe, hat alles geklappt«, sagte Mr. High, als er ins Office des Clenners-Building gekommen war und uns einen kurzen Gruß zugenickt hatte. »Sind Schüsse gefallen, Jerry?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Kein einziger, Chef. Und Mister Cropton hat sich hervorragend gehalten.«
    Der alte Kassierer bekam einen Hiustenanfall. Die Wirkung des Whiskys war bei ihm längst abgeklungen, aber wie Kinder, die bei etwas Ungehörigem ertappt werden, hatte er noch immer ein schlechtes Gewissen, weil er zum erstenmal in seinem peinlich ordentlichen Leben betrunken gewesen wtar. Er stotterte etwas und wandte sich schnell dem Geldsack zu.
    »Wird besser sein, wenn ich es auspacke und nachzähle«, knurrte er abschließend.
    »Ich habe den nächsten Fahrstuhl für uns lahmlegen lassen«, erklärte der Chef. »Wir wollen die Festgenommenen ohne allzu großes Aufsehen wegbringen. Wenn ihr zweimal lang zweimal kurz klingelt, kommt das Liftgirl mit dem Fahrstuhl herauf. Für alle anderen läßt sie das Leuchtsignal aufflammen, das eine Störung anzeigt.«
    »Es wäre ratsam, wenn zwei Mann zurückblieben, bis hier die normale Office-Besetzung eingetroffen ist«, schlug Phil vor. »Mister Cropton allein hier, mit so viel Geld — das ist riskant.«
    Der alte Kassierer warf sich auf dem Absatz herum. Er hatte ein Gesicht von der Röte einer reifen Tomate.
    »Das war nicht gegen Sie gemeint!« rief Phil schnell. »Um Himmels willen, Mister Cropton, ich halte Sie für ein Musterbeispiel von Redlichkeit. Immerhin haben Sie dafür bereits den Beweis geliefert, indem Sie zu uns kamen und den bevorstehenden Überfall ankündigten, obgleich man Ihnen gedroht hatte, daß man Ihre Frau und Kinder töten würde, wenn Sie zur Polizei gingen. Wirklich, ich meine nur, daß man Sie nicht bis zehn Uhr schutzlos.hier lassen sollte.«
    »Ich dachte schon, Sie fürchteten, daß ich mit dem Geld durchbrennen könnte«, sagte der Alte versöhnt.
    Unser Distriktschef lächelte unmerklich. Ich freute mich schon auf die Minuten, wenn wir ihm vertraulich erzählen konnten, daß Cropton die entscheidenden Minuten des Überfalls im Rausch verschlafen hatte. Von der Szene, die er in seinem Schwips vorher aufgeführt hatte, gar nicht zu reden.
    »Ich werde die Kollegen heraufkommen lassen, die den Anmarsch der Gangster von der Halle aus beobachtet haben«, sagte Mr. High. »Sie können den -Abtransport übernehmen. Jerry und Phil, ihr beide könnt euch bis elf Uhr hier auf euren neuen Lorbeeren ausruhen, bis hier der normale Dienstbetrieb beginnen kann. Sobald alle Angestellten eingetroffen sind, kommt ihr zurück ins Distriktsgebäude und kümmert euch um den Papierkrieg, der für diesen Fall geführt werden muß. Die Sachlage ist eindeutig, und ich möchte den Fall schnellstens an den Staatsanwalt abgeben.«
    »Okay, Chef.«
    Das Telefon schlug wieder an, und ich nahm den Hörer. Es war die Telefonzentrale des Distriktsgebäudes.
    »Zwei Herren sind hier, die mit Mister High dringend sprechen möchten. Ein gewisser Thomas C. C. Cudwell und ein gewisser Crew Stanner. Können Sie den Chef auftreiben und ihm irgendwie Bescheid geben, Cotton?«
    »Er steht neben mir. Augenblick, ich übergebe.«
    Ich deckte die Hand über die Sprechmuschel und sagte dem Chef, wer ihn im Distriktsgebäude zu sprechen wünschte.
    »Cudwell?« wiederholte der Chef. »Thomas C. C. Cudwell? Sind Sie sicher, daß Sie sich nicht verhört haben, Jerry?«
    »Ganz sicher. Warum? Ist Cudwell eine Type, die wir kennen müßten?«
    Mr. High lachte.
    »Oh, Jerry, wenn er das gehört hätte. Cudwell ist keine Type im Sinne eines

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