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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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Kriminalbeamten: Er dürfte der einflußreichste Mann hier oben an der Nordküste sein. Ich weiß nicht, wie viele Zeitungen er insgesamt besitzt.«
    »Teufel!« sagte ich. »Dann müssen wir uns gut mit ihm stellen. Es könnte ja sein, daß Phil mal Gouverneur werden will oder Oberbürgermeister von New York, oder was weiß ich.«
    Mr. High nahm mir den Hörer aus der Hand und sagte, daß er in spätestens zehn Minuten wieder in seinem Office wäre. Anschließend rief er in der Halle an und ließ sich mit dem Auskunftsschalter verbinden.
    »Sagen Sie dem Mann, der neben Ihnen auf diesen Anruf wartet, daß er mit allen Kollegen heraufkommen soll. Das ist alles.«
    In den nächsten Minuten wurde Dick Donnelly mit seinen Komplicen abgeführt. Zurück blieben Phil, der alte Cropton und ich.
    Zehn Minuten lang hatten wir den Spaß, Geldbündel zu sortieren und nach den Anweisungen des Kassierers in den Tresor zu packen. Abschließend hakte Cropton eine Liste ab.
    »Alles da«, sagte er und strahlte. »Die Kasse stimmt — wie immer.«
    »Wenn Sie damit andeuten wollen, Sie hätten auch nur eine Sekunde lang den Verdacht gehabt, wir hätten beim Einpacken was verschwinden lassen können«, knurrte ich scherzhaft drohend, »dann warne ich Sie! Ich bringe es fertig und flöße Ihnen den restlichen Whisky ein, Cropton.«
    Der Kassierer grinste mich schlau an. »Wer weiß, Cotton? Vielleicht wäre mir das nach meiner ersten Bekanntschaft mit Alkohol gar nicht mehr so unangenehm?«
    »Da hast du‘s!« rief Phil. »Du bist dran schuld, wenn er jetzt ein Quartalssäufer wird. Sie glauben nicht, Mister Cropton, wie ich um Sie gezittert habe, als Sie plötzlich bockig wurden, statt den Gangstern sofort den Tresorschlüssel auszuhändigen, wie wir es abgemacht hatten.«
    »Mich muß der Teufel geritten haben«, kicherte der Alte. »Wenn ich so zurückdenke — mir war, als könnte ich mit der ganzen Bande ganz allein fertig werden. Ich fühlte mich so stark wie ein Bär.«
    Vorn in dem Office, wo sich alles abgespielt hatte, ratterte schon wieder das Telefon. Ich seufzte, gönnte dem Geld im Tresor einen letzten sehnsüchtigem Blick und stiefelte davon. Hinter mir schob Phil die schwere Tür des großen Panzerschranks zu, und Cropton schloß ab. Dann kamen sie mir nach. Ich hatte unterdessen das erste Zimmer erreicht und den Anruf entgegemgenommen.
    »High«, ertönte die Stimme unseres Distriktschefs ein wenig atemlos aus der Leitung. »Gut, daß Sie noch dort sind, Jerry. Sie bleiben im Glenners-Building. Ich schicke Ihnen jetzt sofort vierumddreißig Mann aus unseren Bereitschaften. Weitere Verstärkungen erhalten Sie schnellstens, sowohl von uns, als auch von der Stadtpolizei. Ich glaube, wir werden auch die Staatspolizei um Mitarbeit ersuchen.«
    »Sollen wir hier einen Bürgerkrieg anzetteln, Chef, oder was soll ich mit so einer Armee sonst anfangen?« fragte ich überrascht.
    »Sie werden Ihr Hauptquartier in den Büros aufschlagen, wo Sie sich jetzt befinden. Ich sorge dafür, daß dieses Office heute geschlossen bleibt und für Sie zur Verfügung steht. Ich sorge auch dafür, daß sich der Architekt oder die' Architekten des Clenners-Building bei Ihnen melden. Rufen Sie Ihrerseits schon die Leute von der Hausverwaltung.«
    »Okay, wird alles gemacht. Aber warum?« wandte ich ein.
    Der Chef ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Er fuhr fort:
    »In spätestens einer Viertelstunde wird das Gebäude von den uniformierten Einheiten der Stadtpolizei hermetisch abgeriegelt sein. Es wird dafür gesorgt werden, daß kein Mensch mehr das Gebäude betreten kann.«
    »Hat sich ein gesuchter Schwerverbrecher hier verschanzt?«
    »Vielleicht geschieht überhaupt nichts, Jerry. Oder aber Sie sitzen mitten in einem Pulverfaß, zu dem die ausgelegte Lunte bereits glimmt. Das Olenners-Building soll nämlich in die Luft gesprengt werden. Alles Nähere hören Sie in ein paar Minuten. Ich schicke Ihnen die beiden Herren rüber, die mich sprechen wollten. Sie werden Ihnen alles erzählen. Ich komme später nach, sobald ich den organisatorischen Kram erledigt habe, den ich Ihnen abnehmen will. So long.«
    Es knackte im Hörer. Ich fürchte, ich habe nicht sehr geistreich in die Gegend geblinzelt, während ich den Hörer sinken ließ. Ich schüttelte den Kopf, kniff mich in den Handrücken und bohrte im Ohr. Aber an mir konnte es nicht liegen, ich spürte den Schmerz vom Kneifen und hatte keine verstopften Ohren. Was ich gehört hatte,

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