Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
Vom Netzwerk:
möchte den Richter sehen, der unis in einer solchen Situation nicht recht geben würde. Es bleibt dabei: Alle Leitungen lahmlegen bis auf die genannten drei. Die Leute von der Telefongesellschaft müssen sich ausweisen können, bevor sie ins Harns geilassen werden.«
    »Das ist mir klar.«
    Phil verschwand im Nebenzimmer, während sich der glatzköpfige Sprengstoffexperte der Stadtpolizei in einen Schreibtischstuhl setzte und gelassen eine Blechbüchse mit seinen Frühstücksbroten öffnete. Vor ein paar Minuten hatte ich auch noch Hunger empfunden, jetzt war mir der Appetit vergangen. Ich nahm den Telefonhörer und beauftragte unsere technische Abteilung im Distriktsgebäude, dafür zu sorgen, daß von meinem Apparat aus eine ständige Verbindung mit dem Distriktsgebäude bestand, so daß ich nicht jedesmal neu zu wählen hätte.
    »Das läßt sich innerhalb zwanzig Minuten durchführen«, wurde mir geantwortet.
    Darauf wandte ich mich an die beiden Männer, die bisher mit großen Augen, aber in schweigender Geduld darauf gewartet hatten, daß ich einige Minuten für sie erübrigen könnte, nachdem Mr. High sie eigens dafür hergeschickt hatte.
    »Ich bin Cotton«, sagte ich. »Wir wollen es kurz machen. Sie haben die Anrufe wegen der Bombe erhalten?«
    »Ja«, nickte der Ältere. »Mein Name ist Cudwell. Das ist Mister Stanner. Er erhielt den ersten Anruf.«
    »Dann sprechen Sie zuerst«, sagte ich zu dem stämmigen Burschen. Er erklärte knapp und präzise:
    »Der Anruf kam ziemlich genau um neun heute früh. Eine heisere, vielleicht verstellte Männerstimme sagte ziemlich wörtlich: ›Das Clenners-Building fliegt um 13.59 Uhr in die Luft‹. Ich herrschte den Kerl an, daß er mich gefälligst nicht für einen Idioten halten sollte. Dieses Haus hier ist schließlich kein Gebäude, das man mit ein paar Kilo Dynamit einfach wegpusten kann. Aber der Bursche wiederholte nusr seinen Satz und hängte ein.«
    »Er rief Sie nur dieses eine Mal an?« »Ja, nur einmal.«
    »Sie sind ganz sicher hinsichtlich des Zeitpunktes?«
    »Das nehme ich auif meinen Eid, G-man. Er sagte ,13.59 Uhr‘.«
    »Gebrauchte er auch bei Ihnen dieselbe Formulierung?«
    Der alte Zeitungsherausgeber nickte entschieden:
    »Ganz genau dieselbe Formulierung, Mister Cotton. Auch ich kann das beschwören.«
    Ich stellte noch ein paar Fragen über die Art, wie der zweite Anruf ausgeführt worden war. Anschließend bedankte ich mich bei den Gentlemen und ließ sie gehen. Phil wartete nur, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte.
    »Die Geschichte mit der Telefongesellschaft macht Schwierigkeiten«, sagte er. »Nach langem Hin und Her brachte ich den Vizepräsidenten der Gesellschaft wenigstens so weit, daß er Mister High anruft und sich die Notwendigkeit dieser Maßnahme bestätigen läßt. In zehn Minuten soll ich noch einmal anrufen.«
    »Sie müssen die Leitungen lahmlegen, oder wir haben hier in Kürze das schönste Tohuwabohu, in dem sich eine systematische Suche gar nicht mehr durchführen läßt«, erwiderte ich. »Wer auch immer die Bombe gelegt hat, er scheint Wert darauf ziu legen, daß die Zeitungen es erfahren.«
    Ich erzählte Phil den Inhalt des Gespräches, das der Bombenleger mit Cudwell geführt hatte. Phil bestätigte meine Meinung:
    »Ganz klar«, sagte er und nickte. »Er hatte Angst, daß Stanner ihm nicht glaubte. Aber warum? Was verspricht er sich davon, wenn die Zeitungen jetzt einen Riesenwirbel machen?«
    »Keine Ahnung«, seufzte ich. »Aber ich fürchte, da haben wir das Schlüsselproblem. Er will auf jeden Fall, daß die Zeitungen von dem Anschlag auf diese Kleinstadt-in-einem-Hause noch vor der Explosion erfahren. Beines Geltungsbedürfnis kann das auch sein, denn dann genügten ihm die Berichte nach der Katastrophe auch noch. Warum müssen es die Zeitungen vorher erfahren? Wenn wir diese Frage beantworten können, werden wir wissen, warum er die Bombe überhaupt gelegt hat.«
    »Vielleicht erfahren wir es nie«, resignierte Phil. »Bis 13.59 Uhr sind es nämlich nur noch reichlich zwei Stunden.«
    Br zeigte auf die elektrische Uhr über der Tür.
    Es war 11.18 Uhr vormittags.
    ***
    Schon in den nächsten Minuten trafen so viele Verstärkungen ein, daß wir sie zur Durchsuchung der untersten vier Stockwerke aufteilen konnten. Die Zahl der von uns, von der Stadt- und von der Staatspolizei eingesetzten Leute hatte sich auf hundertachtundsechzig erhöht. Wenn man einhundertachtundsechzig Detektive nebeneinander

Weitere Kostenlose Bücher