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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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Menschen in New York gehört. Unter ihnen befand sich auch der Lagerverwalter der EME, der ,EXPLOSIVES AND MINING EQUIPMENTS, INC. — einer Gesellschaft, die Sprengstoffe und Bergbau-Ausrüstungen vertrieb.
    Als der Radiosprecher seine Meldung beendet hatte, gaben die Knie des Lagerverwalters plötzlich nach, ihm wurde schwarz vor Augen, und in einem jähen Schwindelanfall stürzte er zwischen den Regalen zu Boden.
    ***
    Vier Minuten nach elf drückte ich meine Zigarette im Aschenbecher aus und gab meinem Freund einen kameradschaftlichen Klaps auf die Schulter.
    »Ich sehe nicht ein, warum wir zu zweit hier herumsitzen sollen«, sagte ich. »Wenn weitere Verstärkungen eintreffen, kann sie auch einer allein aufteilen. Ich fahre runter und schließe mich irgendeiner Gruppe an. Jeder Mann mehr beim Suchen, kann ein paar Sekunden Zeitgewinn bedeuten.«
    »Kein schlechter Gedanke«, stimmte Phil zu. »Aber löse mich später mal ab. Ich möchte auch nicht nur Telefondienst haben.«
    »Okay, alter Junge. Paß auf, daß deine Uhr nicht stehenbleibt.«
    Mit einem schwachen Grinsen anstelle einer förmlichen Verabschiedung ging ich hinaus in den Flur. Ein kleiner, drahtiger Bursche marschierte schnurgerade vom nächsten Fahrstuihl her auf mich zu. Schon auis einer Entfernung von fünf Schritt konnte man den süßlichen Duft der Pomade riechen, die er sich reichlich in sein schwarzes Haar geschmiert hatte. Unter dem Arm trug er einen grauen Kasten, der an zwei Seiten von vielen Längsschlitzen unterbrochen war.
    »Sind Sie ein G-man?« bellte er mich an.
    »Ja.- Warum?«
    »Ich bin Andrew Hickson, Captain der Reserve. Dies ist mein Heizgerät.«
    Er zeigte auf den grauen Kasten mit den Schlitzen. Ich fragte mich, wie viele Schrauben sich in seinem Köpfchen gelockert haben könnten.
    »Wollen Sie mir vielleicht Ihren Namen verraten?« raunzte er von oben herab. »Oder haben Sie keinen?«
    »Ich heiße Jerry Cotton und —«
    »Halten Sie mir keine Vorträge. Ich habe gerade im Radio den Quatsch von dem Bombenanschlag gehört. Ist natürlich purer Unsinn. Man brauchte eine kleine Atombombe, um dieses Gebäude in die Luft zu jagen. Halten wir uns nicht mit solchem Unsinn auf. Ich habe starke Kreislaufstörungen. Kann keine zehn Minuten auf einem Stuhl sitzen, ohne daß mir die Beine absterben und eiskalt werden. Daher das Heizgerät. Wenn ihr Burschen vom FBI nach einen Bombe sucht, habt ihr doch sicher einen Mann da, der mit Höllenmaschinen etwas anfangen könnte, also einen, der, etwas von elektrischem Zeug verstaht! Der Mann soll mir das Heizgerät reparieren!«
    »Aber sicher, Chef. Als Captain der Reserve brauchen Sie ja nur befehlen. Und ganz zweifellos ist Ihr Heizgerät wichtiger als die versteckte Bombe. Ich würde an Ihrer Stelle im Verteidigungsministerium anrufen und mir einen Spezialisten per Sonderflugzeug schicken lassen. Guten Morgen.«
    Ich ließ ihn stehen und betrat den Fahrstuhl. Das Liftgirl, neben das ich im allgemeinen Gedränge aus purem Zufall geriet, flüsterte mir verstohlen zu:
    »Haben sie ihn schon?«
    »Wen?« fragte ich verständnislos.
    Sie neigte den Kopf noch näher zu mir heran. Ihr Haar war glatt und seidig und kitzelte mich an der Nasensenspitze. Sie kniff ein Auge zu und lächelte, als ob sie sagen wollte: Mir könnt ihr doch nichts vormachen!
    »Das mit der Bombe ist doch nur ein Vorwand, damit ihr alles durchsuchen könnt! Ist es ein Spion oder ein ausländischer Agent?«
    »Ein Gemüsegroßhändler«, raunte ich dem jungen Mädchen zu, »Er versteckt Kartoffelkäfer in seinen Blumenkohlköpfen, um die amerikanische Landwirtschaft zu ruinieren. Aber sagen Sie‘s keinem.«
    Sie rümpfte beleidigt das Stupsnäschen, zog sich die grüne - Livree glatt und betrachtete fortan mit ausschließlichem Interesse die Knöpfe an ihrem Liftschaltbrett. Ich versuchte, zerknirscht zu wirken. Die anderen Leute rings um mich herum diskutierten über die Bombe. Zu meiner Überraschung wurden alle möglichen Vermutungen laut, aber nicht einer glaubte an die Existenz der Bombe. Alle hielten es für eine Erfindung des FBI, damit er das ganze Gebäude gründlich durchsuchen könne.
    »Diese Burschen vom FBI haben einfach nicht genug Vertrauen in die Loyalität der amerikanischen Bevölkerung«, kreischte eine grell aufgeputzte Witwe schräg hinter mir. »Man hätte ruhig die Wahrheit sagen sollen, und wir hätten auch so freiwillig den Durchsuchungen zugestimmt. Wenn es das nationale Interesse verlangt,

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