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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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Zimmer verließ, und ließ sich dann erschöpft in den nächsten Stuhl fallen. Er schlug mit dem Ellenbogen hart auf der Armlehne auf, knurrte einen unverständlichen Laut und rieb sich die schmerzende Stelle.
    »Wie viele Stockwerke werden jetzt durchsucht?« fragte der Sprengstoffexperte von der Stadtpolizei, der sich sichtlich langweilte.
    »Alle Kellergeschosse und von unten herauf die ersten sechzehn Etagen«, erwiderte Phil und blätterte in seinen Notizen. »Ich rechne damit, daß die Gruppen aus den untersten vier Etagen und aus allen Kellergeschossen in spätstens dreißig Minuten fertig sind, so daß wir sie auf die nächsten Stockwerke ansetzen können. Dann stünden rund zwanzig Etagen unter unserer Kontrolle.«
    Phil wandte sich wieder dem Schreibtisch zu. Alle von der Armee, der Feuerwehr und der Marine angeforderten Hilfskräfte waren sofort zur Verfügung gestellt worden und bereits an der Arbeit. Trotzdem sah es sehr danach aus, als würde das Clenners-Building den Wettlauf mit der Zeit verlieren. Zum unzähligsten Male grübelte Phil darüber nach, wie man den ganzen Mechanismus der Durchsuchung auf eine schnellere Gangart schalten könnte. Es war nutzlos. Alle Möglichkeiten waren erschöpft. Jetzt konnte nur noch das Glück helfen.
    Er hatte sich gerade eine Zigarette angesteckt, als es an der Tür klopfte. Phil forderte zum Eintreten auf und sah gespannt zur Tür. Kam endlich ein Resultat von den Suchtrupps? Hatte man am Ende den Sprengkörper etwa schon gefunden?
    Ein dicker, stämmiger Mann in den Fünfzigern schob sich gewichtig ins Zimmer. Er trug einen einreihigen, dunkelgrauen Straßenanzug von sehr guter Qualität, eine dezente Seidenkrawatte mit einer matt schimmernden Perle darin und grau-blau gewürfelte Flechtmokassins aus Wildleder.
    »Guten Tag«, sagte er förmlich mit einem knappen Nicken. »Ist es wahr, daß dieses Büro hier im Augenblick irgendeiner FBI-Gruppe als Hauptquartier dient?«
    »Ja, das entspricht den Tatsachen«, bestätigte Phil. »Warum wollen Sie es wissen?«
    »Nun, Sir, Sie werden sich vielleicht vorstellen können, daß im Gebäude die wildesten Gerüchte umgehen. Nach meinen Feststellungen ist es jedoch kein Gerücht, sondern eine Tatsache, daß alle Telefonleitungen im Hause blockiert sind.«
    »Nicht alle Leitungen«, erklärte Phil. »Allerdings muß ich Ihnen insofern recht geben, als alle noch funktionierenden Leitungen uns Vorbehalten sind.«
    »Warum?«
    »Ich sehe Ihnen an, daß Sie noch mehr Fragen haben. Stellen Sie zuerst Ihre Fragen. Ich bin sicher, daß ich alle durch eine einzige Erklärung beantworten kann.«
    »Es heißt, daß von unten her sämtliche Etagen durchsucht werden. Außerdem ist das mit den Fahrstühlen eine merkwürdige Sache. Bis in die Halle hinab fährt überhaupt keiner mehr. Und alle zehn Minuten fahren die Lifts gewissermaßen ein Stück weniger hinunter. Vorhin konnte man noch von oben bis in die achte Etage hinabfahren. Jetzt geht es nur noch bis zur siebzehnten. Was soll das alles?«
    »Haben Sie schon versucht, das Gebäude zu verlassen?«
    »Nein.«
    »Wenn Sie diese Absicht hätten, würden Sie mit einem Fahrstuhl bis hinab in die Halle fahren können.«
    »Das ist keine Erklärung. Ich bin von den in der 46. Etage arbeitenden Leuten gewählt worden, nach dem Rechten zu sehen. Ach, entschuldigen Sie! Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Bryan Verword. Ich bin Rechtsanwalt.«
    »Ich heiße Phil Decker, bin Special-Agent und mit der Leitung der Durchsuchungsaktion in diesem Gebäude beauftragt, zusammen mit meinem Kollegen Jerry Cotton. Der Gentleman da drüben ist ein Sprengstoffexperte der Stadtpolizei. Es tut mir leid, Mister Verword, daß wir den Menschen und Firmen in diesem Hause so viele Ungelegenheiten machen müssen. Wir unterschätzen das durchaus nicht. Aber ich bin sicher, daß alle Verständnis für unsere Maßnahmen aufbringen werden, wenn sie erst wissen, um was es geht.«
    »Warten wir's ab«, entgegnete der beleibte Anwalt skeptisch. »Telefonleitungen blockieren, die freie Beweglichkeit im Hause unterbinden, keine Besucher hereinzulassen — das sind sehr massive Eingriffe in die Bürgerrechte, Mister Decker. Ihre Erklärung dafür muß schon auf außergewöhnlich schwerwiegenden Gründen beruhen, wenn man sie akzeptieren soll.«
    »Würden Sie es als hinlänglichen Grund für alle erwähnten Behinderungen ansehen, wenn wir eine im Hause verborgene Bombe suchten?«
    »Eine Bombe?«
    »Ja.

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