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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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Erpresser-Clique auf die Spur gekommen. Sie fingen an zu schießen. Ergebnis: ein Toter, ein Verletzter.«
    »Von unseren Leuten?« fragte Phil schnell.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Von den Erpressern. Notier dir die Nummer des Apartments: 421, vierte Etage. Sobald wir mit der Durchsuchung fertig sind, lasse ich es versiegeln.«
    Ich hatte unterdessen die Nummer der für das östliche Manhattan zuständigen Mordabteilung gewählt und ließ mich mit dem Leiter der gerade turnusmäßig zuständigen Mordkommission verbinden. Es war Detektiv-Lieutenant Harry Bertram.
    »Hallo, Cotton«, sagte er gähnend. »Was macht eure Bombe? Habt ihr sie schon? Oder tickt der Zünder noch in irgendeinem Luftschacht vergnügt vor sich hin?«
    »Trommeln Sie Ihren Verein zusammen, Bertram, wir brauchen Sie hier.«
    »Im Clenners-Building?«
    »Erraten, Lieutenant.«
    »Da kriegen mich keine zehn Ochsen rein, bevor ihr die Bombe nicht gefunden habt. Wenn Sie Verstärkungen brauchen, Cotton, tut es mir leid: Von der Mordabteilung können wir unmöglich Leute abziehen.«
    »Sie sollen nicht als Bombensucher auftreten, sondern als Leiter einer Mordkommission. Das ist ja Ihr Job —oder hat man aus Ihnen wieder einen Verkehrspolizisten gemacht?«
    »Malen Sie den Teufel nicht an die Wand. Sprechen Sie sich lieber mal aus! Warum soll die Mordkommission ins Clenners-Building?«
    »Wir stießen auf eine Gruppe von drei Gangstern, die sich der Durchsuchung widersetzten. Einer sogar mit einer Maschinenpistole. Er ist tot. Sie wissen, Bertram, wie genau die Presse solche Vorfälle nimmt. Ich möchte nicht, daß irgendein Skandalblatt den Verdacht äußern kann, wir hätten zu voreilig geschossen, und hinterher hätte sich niemand darum gekümmert.«
    »Ausgerechnet heute!« seufzte Bertram. »Ich habe eine Abneigung gegen Bomben.«
    »Wenn Sie sich beeilen, können Sie das Hauis ja vor der kritischen Zeit wieder verlassen.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, Cotton. Okay, wir kommen selbstverständlich. Bis nachher!«
    »So long, Bertram.«
    Ich ließ den Hörer sinken. Im gleichen Augenblick klopfte es an die Tür.
    Phil rief etwas, während ich mir eine Zigarette ansteckte. Mein Magen machte sich bemerkbar. Es war Zeit für einen Lunch, aber daran war natürlich nicht zu denken. Bis die Bombe gefunden war, mußten wir uns wohl oder übel den Hunger mit Nikotin vertreiben.
    Ich ließ das Streichholz in einen leuchtend blauen Glasaschenbecher fallen und blickte zur Tür.
    »New York Telephone Company« stand in goldenen Buchstaben auf dem Mützenband des Mannes, der gerade hereingekommen war. Er mochte annähernd dreißig Jahre alt sein. Sein Gesicht war alltäglich — abgesehen davon, daß es grünlich-gelb aussah. Seine Hände zitterten. Über die halboffenen Lippen ging der Atem mit leisem Pfeifen.
    »Mann, Mann!« brummte Phil und schob rasch einen Stuhl zurecht. »Setzen Sie sich, bevor Sie umkippen. Was ist denn los?«
    »Im Zwischengeschoß…« krächzte der Mann schwer verständlich, »Drunten im Zwischengeschoß…«
    Ich nahm eine Zigarette, schob sie ihm in den rechten Mundwinkel und gab ihm Ferner. Mit einem dankbaren Blick sog er den ersten Rauch ein.
    »Mal schön der Reihe nach«, schlug Phil vor. »Wovon reden Sie eigentlich? Ein Zwischengeschoß? Was ist das?« Unser Besucher rauchte hastig drei, vier Züge. Dann schluckte er, wischte sich mit der Linken übers Gesicht, als ob er ein Bild vor den Augen wegwischen wollte, räusperte sich und setzte zu einer Erklärung an:
    »Bei Gebäuden dieser Art wird häufig ein Zwischengeschoß eingebaut, in dem die Licht- und Telefonkabel verlegt werden. So ein Zwischengeschoß ist knapp einen Meter hoch und liegt meistens zwischen der zehnten und der dreißigsten Etage. Das ist verschieden. Hier liegt das Zwischengeschoß zwischen der zwölften und dreizehnten Etage.«
    »Okay«, sagte ich. »Wir haben so etwas schon gesehen. Aber was ist mit diesem Zwischengeschoß?«
    Er schluckte wieder. Dann stieß er überstürzt hervor:
    »Wir haben dort gerade zwei Leichen gefunden!«
    ***
    Es gab nur einen Zugang zum Zwischengeschoß, und der lag im Treppenhaus zwischen der zwölften und dreizehnten Etage. Er bestand auis einer Metalltür, die grau lackiert war und nur mit einem Spezialschlüssel geöffnet werden konnte. Als wir die Treppe von der dreizehnten Etage herabkamen, fanden wir den Hausverwalter und einen Mann von der Telefongesellschaft vor der geschlossenen Tür.
    Bronson betrachtete

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