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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie war zu sehr geschockt. Okay, sie kannte ihren Mann über zwanzig Jahre, sie wußte von seinem Dickkopf und auch dem Willen, andere zu überzeugen. Daß er trotz der Gefahr so hart reagierte, das schockte sie doch.
    »Und du hast es dir genau überlegt?« fragte sie nach einer Weile.
    »Das habe ich.«
    »Denkst du auch daran, was Peter Roling widerfahren ist?«
    »Natürlich.« Er deutete auf das Telefon. »Ich habe mit dem zuständigen Chef der Polizei gesprochen. Er konnte mir leider nicht viel sagen, denn Scotland Yard hat den Fall übernommen, weil da einige Dinge passiert sind, die man als unerklärbar einstuft.«
    »Und welche?«
    Henry wandte sich ab und holte aus dem Barschrank eine Flasche Whisky nebst Glas. Erst dann antwortete er: »Ich brauche erst mal einen Schluck«, erklärte er. »War verdammt viel, was man mir da unter die Weste geschoben hat.«
    »Gib mir auch einen.«
    »Gern.« Er holte noch ein zweites Glas. Die beiden Harrisons genehmigten sich einen Doppelten. Mit der Zungenspitze fuhr Henry noch über seine Lippen, um auch den letzten Tropfen wegzulecken. Dann sagte er: »Daß Peter tot ist, daran kommen wir nicht vorbei. Unsere Tage mit ihm in Athen werden Erinnerung bleiben. Nur…« Henry hob die Schultern. »Es gefällt mir nicht, wie er umgekommen ist.«
    Dana hatte das Glas hochgehoben und schaute über den Rand hinweg ihren Mann an. »Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach. Er hat Selbstmord begangen.«
    Da fing die rothaarige Frau an zu lachen. »Das glaubst du doch nicht im Ernst. Peter und Selbstmord. Nein, das ist nicht drin. Er war immer lebenslustig…«
    »Dennoch hat er sich vom Dachrand eines zwölfstöckigen Wohnhauses in die Tiefe gestürzt. Das alles, Dana, ist schon schrecklich genug. Es kommt aber noch etwas hinzu. Als er aufschlug, zersplitterte sein Körper in zahlreiche Stücke.«
    »Wie?«
    Der Mann nickte. »Ja, er zersplitterte. Stell dir das vor. Normalerweise wäre ein Körper völlig zerstört gewesen. Er hätte inmitten einer Blutlache liegen müssen, das war nicht der Fall. Kein Tropfen Blut war zu sehen. Dafür Steine und auch Staub. Der Kopf soll ebenso abgefallen sein wie die Beine oder die Arme. Einfach abgebrochen und zerklirrt.«
    »Und das stimmt tatsächlich?«
    »Ja.« Henry leerte das Glas und stellte es zur Seite. »Deshalb kümmerte sich auch Scotland Yard um den Fall. Ein Mann namens John Sinclair ist eingeschaltet worden. Er ist Oberinspektor und fängt praktisch da an, wo andere aufhören. Immer wenn ein Verbrechen oder ein Fall ins Okkulte oder Unerklärliche hineinreicht, kommt John Sinclair zum Zuge. Das wollte ich dir nur gesagt haben.«
    Während der Worte war Dana Harrison zurückgegangen. Als sie mit den Kniekehlen gegen einen Sessel stieß, ließ sie sich auf der Sitzfläche nieder. Sie schüttelte dabei den Kopf, wiederholte die Worte einige Male, und schaute dabei hoch.
    »Was ist los?« fragte Henry, als er den brennenden Blick seiner Frau bemerkte.
    »Ich habe die Lösung!« flüsterte sie.
    »Und wie sieht die aus?«
    »Griechenland«, sprach sie ebenso leise. »Das alles muß mit unserem Besuch in Athen zusammenhängen. Ihr seid zu fünft gewesen, überlege mal.«
    »Stimmt genau, Peter Roling, Winston Clarke, Tim Abbot, Gerald Fry und ich.«
    »Ja, Henry. Peter kannst du abziehen. Es bleiben noch vier. Und ihr fünf seid damals alle auf der Yacht des Griechen Kosta Kastakis gewesen. Er hat euch die Statue gezeigt, wenn mich nicht alles täuscht, und ihr seid von ihr so begeistert gewesen.«
    »Von der Medusa!«
    Dana sprang auf. »Jetzt hast du es selbst gesagt. Medusa, das genau ist das Stichwort. Medusa. Wer sie ansieht, wird zu Stein. Ist Peter nicht zu Stein geworden?«
    »Stimmt!«
    »Dann wissen wir ja Bescheid.« Dana atmete tief durch. Ihr Gesicht hatte die Farbe verloren. Es war so unnatürlich bleich geworden, und auch Henry sagte nichts. Er saß nur da und schüttelte den Kopf.
    »Was sagst du dazu?«
    Harrison hob die Schultern. »Ich weiß mir keinen Rat und kann mir nicht vorstellen, daß Kosta Kastakis dahinterstecken soll. Nein, er ist ein aufrechter Mann, ein Patriot, wie er selbst immer zu sagen pflegte. Welchen Grund sollte er gehabt haben, Peter umzubringen. Der Mann hat Geld, er gehört zu den reichsten Leuten in Europa. Als Industrieboß hat er es nicht nötig, zu solchen Tricks zu greifen.«
    »Wirklich?« fragte Dana.
    »Wie meinst du das?«
    »Womit verdient er sein Geld? Rede!«
    »Mit Öl, mit Schiffen,

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