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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als erster hinein.
    Schußbereit hielt ich nach wie vor die Beretta. Mein Blick war zu Boden gerichtet, und ich sah meinen Verdacht bestätigt.
    Auf dem dunklen Schrankboden entdeckte ich die ebenfalls dunklere Flecken.
    Das Blut…
    Ich machte Bill darauf aufmerksam. Der schüttelte den Kopf und fragte, ob sich der andere in Luft aufgelöst hätte.
    »Glaube ich kaum.«
    »Wo ist er dann hin?«
    Hätte ich das gewußt, wäre es mir wohler gewesen. So aber blieb das große Raten.
    Im Schrank steckte er nicht. Herausgekommen war er ebenfalls nicht. Nur führten die Spuren auf die Rückwand zu.
    Aber da konnte er auch nicht verschwunden sein, denn das Holz nahm die gesamte Schrankbreite ein.
    Mit langsamen Schritten ging ich tiefer in den Schrank hinein. Ich glaubte fest daran, daß er irgendeine Überraschung barg. Bei jeder Bewegung spürte ich, wie sich meine innere Spannung steigerte, und ich sollte mich auch nicht getäuscht haben.
    Bill, der mich noch warnen wollte, schaffte den Satz nur halb, denn beim nächsten Schritt berührte ich einen Kontakt.
    Plötzlich war die Rückseite nicht mehr da. Innerhalb von Sekunden löste sie sich auf, ich schaute auf einen matt glänzenden Spiegel der ebenfalls so breit war wie die Rückwand.
    Konnte ein Spiegel einen Menschen verschlucken?
    Im Prinzip nicht. Wenn es sich bei diesem Spiegel jedoch um ein transzendentales Tor handelte, war dies durchaus möglich. Und davon konnten wir ausgehen.
    »Mensch, John!« hauchte Bill. »Das kann ein Tor zu einer anderen Welt sein…«
    »Glaube ich auch.«
    »Und jetzt?«
    Ich warf einen schnellen Blick über die Schulter. »Tu dir selbst einen Gefallen und bleibe zurück, ja?«
    »Warum? Ich…«
    »Mach schon.« Meine Stimme klang leicht ärgerlich. Ich hatte plötzlich das Gefühl, den Spiegel anfassen zu müssen. Es ging nicht anders, der Zwang war einfach da, so streckte ich meinen Arm aus, machte auch die Finger lang und berührte mit den Spitzen die Fläche.
    Es war wie der berühmte Funke, der ausreichte, um das Pulverfaß in die Luft zu jagen.
    Nur war es kein Pulver, das explodierte, sondern eine fremde, andere Magie.
    Ich hörte mich noch schreien, wurde von einer unheimlichen und unerklärlichen Kraft gepackt und landete inmitten der Spiegelfläche, die mich verschlang wie ein See…
    ***
    Bill Conolly, der hinter seinem Freund stand, hatte das Unheil kommen sehen. Die Warnung blieb ihm im Hals stecken, und auch er spürte die Kraft dieser fremden. Magie. Sie packte den vor ihm stehenden John Sinclair, zerrte auch an ihm, dennoch warf Bill Conolly sich vor, um den Geisterjäger zurückzuhalten.
    Er reagierte nicht schnell genug.
    Mit der rechten Hand faßte er noch nach der Schulter, dabei rutschten die Finger jedoch ab, und die magische Kraft des Spiegels kehrte sich bei ihm ins Gegenteil um.
    Sie schleuderte Bill zurück.
    Unsichtbare Hände schienen seine Füße gegriffen zu haben. Sie hoben ihn an, drückten ihn nach hinten, und Bill jagte in den Büroraum hinein, als hätte er einen gewaltigen Stoß bekommen.
    Er schrie auch, krachte zu Boden, überschlug sich dabei, konnte sich zum Glück abrollen, kam wieder torkelnd auf die Beine, war aber kraftlos und fiel in einen der Sessel.
    Dort blieb er sitzen.
    Er war benommen, in seinem Kopf tobte ein Sturm, er hörte seltsame Geräusche, hatte Mühe mit seiner Atmung und glaubte, in einer Klammer zu stecken, aus der er sich nur mühsam befreien konnte.
    Auf die Uhr hatte er nicht geschaut. Seiner Ansicht nach hatte es Minuten gedauert, bis er sich wieder normal fühlte und aus dem Sessel stemmen konnte.
    Schwankend blieb er stehen. Die Schranktür war nicht zugefallen.
    Bills Blick glitt in das Innere des Einbaumöbels, in dem nach wie vor das Licht brannte, und er sah keinen Dimensionsspiegel mehr, sondern die völlig normale, dunkel gebeizte Rückwand.
    Auch die Blutflecken befanden sich noch auf dem Teppich. Nur John Sinclair war verschwunden.
    Das Blut erinnerte den Reporter wieder daran, in welch eine Falle sein Freund geraten war.
    »O verdammt!« keuchte er, »das darf nicht wahr sein.« Er stemmte sich aus dem Sessel.
    Seine Beine waren noch immer wacklig. Bill gehörte nicht zu den Menschen, die auf ihren eigenen Zustand viel Rücksicht nahmen, wenn es um das Schicksal anderer ging.
    Er wollte herausfinden, was mit John Sinclair geschehen war. Aus diesem Grunde ging er den gleichen Weg zurück und gab höllisch dabei acht. Er betrat auch die Sperre, rechnete mit

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